Einer aktuellen repräsentativen Studie zufolge werden Kaffeeproduzenten und Kaffeemaschinenhersteller weder als umweltbewusst noch als nachhaltig eingestuft. Die Mehrheit der Kaffeetrinker richtet die Kaufentscheidung zwar an Geschmack und Preis-Leistungs-Verhältnis aus, für 30 Prozent spielen jedoch auch faire Produktionsbedingungen und ein nachhaltiger Anbau eine Rolle.

Das Hamburger Marktforschungsinstitut SPLENDID RESEARCH hat im Mai 2020, im Rahmen einer repräsentativen Umfrage, über sein Online-Panel www.befragmich.de 1.487 in Deutschland lebende Kaffeetrinker zwischen 16 und 69 Jahren zum Thema Kaffee befragt. Die Studie erhebt die Präferenzen sowie das Zubereitungs- und Einkaufsverhalten der Kaffeekonsumenten. Ferner gibt sie Aufschluss über die Marktposition und das Markenimage von 22 Kaffeeproduzenten sowie von 20 Kaffeemaschinenherstellern.

Die bekanntesten Kaffeeanbieter sind gleichzeitig auch am beliebtesten: Tchibo (93 Prozent Markenbekanntheit), Jacobs Kaffee (92 Prozent) und Dallmayr (89 Prozent) führen die Rangliste an. Etwa jeder dritte Deutsche (34 Prozent) brüht Jacobs Kaffee auf und die Bohnen von Tchibo empfehlen 40 Prozent der Käufer uneingeschränkt weiter.

Philips (82 Prozent) und Krups (78 Prozent) erreichen unter Filtermaschinennutzern die höchste Bekanntheit. Senseo dominiert zudem das eigene Marktsegment: 61 Prozent der Kapsel- bzw. Padmaschinennutzer haben die Marke bereits gekauft. Unter den Vollautomatenherstellern hat Jura die zufriedensten Kunden – über 60 Prozent der Nutzer empfehlen die Geräte weiter.

Die Imageanalyse zeigt über alle Marken hinweg eine Gemeinsamkeit: Nahezu alle Produzenten und Hersteller werden seitens der Kaffeetrinker nur selten als umweltbewusst, nachhaltig oder um faire Produktionsbedingungen bemüht eingestuft. Die einzigen Ausnahmen bilden die Kaffeeanbieter GEPA und Alnatura. Jeweils über 60 Prozent der Markenkenner bewerten diese beiden als umweltbewusst und nachhaltig.

„Unternehmen, die ihre Kommunikationsmaßnahmen in diesem Bereich intensivieren, können einen auf Nachhaltigkeit ausgerichteten Markenauftritt aktuell als starkes Differenzierungskriterium einsetzen und sich in der entsprechenden Zielgruppe fest etablieren“, empfiehlt Studienleiterin Sandra Walbaum.

Die dominierenden Absatzkanäle für Kaffee sind Supermärkte und Discounter: Über den dortigen Kauf- bzw. Wiederkauf einer Marke entscheiden maßgeblich der Geschmack (77 Prozent) und das Preis-Leistungs-Verhältnis (51 Prozent). Fast ein Drittel der Verbraucher achtet inzwischen zudem auf faire Produktionsbedingungen und nachhaltigen Anbau.

Die Ergebnisse der Studie zeigen zudem: Für die Zubereitung werden am häufigsten Filtermaschinen (43 Prozent) oder Kaffeevollautomaten (36 Prozent) verwendet. Nur etwa jeder Fünfte bereitet den Kaffee mit einer Kapsel- bzw. Padmaschine zu. Personen zwischen 50 und 69 Jahren greifen mehrheitlich zur Filtermaschine, Kaffeetrinker zwischen 30 und 49 Jahren verwenden eher einen Vollautomaten.

„Innerhalb der nächsten Jahre ist mit einer weiteren Sensibilisierung der Kaffeetrinker für ökologische und ethische Fragen zu rechnen. Produzenten und Hersteller, die diese Entwicklung frühzeitig im Blick behalten, können davon mittelfristig profitieren“, prognostiziert Thilo Kampffmeyer, Leiter Eigenstudien bei SPLENDID RESEARCH.

Die vollständige Studie gibt es unter www.splendid-research.com/studie-kaffee

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