Der Museumsverein Ritschl e. V. und das Museum Wiesbaden freuen sich den neuen Otto-Ritschl-Preisträger bekannt zu geben: Slawomir Elsner. Der 1976 in Polen geborene Künstler wuchs in Hessen auf und studierte freie Kunst an der Kunstakademie Kassel, zuletzt 2001 als Meisterschüler von Norbert Radermacher. Elsner lebt und arbeitet in Berlin.

"Mit Elsner haben wir einen Preisträger gewonnen, der die Beschäftigung mit Farbräumen zu seinem zentralen Anliegen gemacht hat. Er widmet sich dabei auf innovative Weise einer wesentlichen künstlerischen Frage, die auch für den Maler Otto Ritschl von elementarer Bedeutung war", erläutert Tom Sommerlatte, Vorsitzender des Museumsvereins Ritschl e. V. Elsner nutzt dazu vermeintlich niederschwellige Medien, Buntstift und Aquarell. Mit akribisch ausgeführten Buntstiftzeichnungen nähert sich der Künstler der Farbverteilung und Lichtregie alter Meister an. In den großformatigen, abstrakten Aquarellen legt Elsner Schicht um Schicht übereinander, um leuchtende Farbräume zu erschaffen. "Schon seit vielen Jahren beobachte ich das hohe künstlerische Niveau und die beeindruckende Konsequenz, wie Elsner sich den malerischen Grundphänomenen Licht und Farbe zuwendet und dabei eine sehr eigenständige Position im zeitgenössischen Kunstgeschehen entwickelt", sagt Andreas Henning, Direktor des Museums Wiesbaden. Das Museum zeigt den Ritschl-Preisträger in einer umfassenden Ausstellung: Slawomir Elsner – Präzision und Zufall (8. Oktober 2021 bis 23. Januar 2022). Die Preisverleihung findet anlässlich der Ausstellungseröffnung statt.

Slawomir Elsner: "Es ist mir eine große Ehre, durch diese Preisverleihung mit dem Werk Otto Ritschls verbunden zu sein. Ich erlebe diesen Preis nicht nur als ein großes Glück und als eine wahre Kraftquelle, sondern auch als eine Bestärkung, meinen künstlerischen Weg fortzusetzen. Ich bedanke mich von ganzem Herzen für das Vertrauen!"

Der Otto-Ritschl-Preis wird im Abstand von rund fünf Jahren vom Museumsverein Ritschl e.V. in Kooperation mit dem Museum Wiesbaden verliehen. Er ist mit einem Preisgeld von 15.000 Euro dotiert und mit einer Ausstellung im Museum Wiesbaden verbunden. Bisherige Preisträger*innen sind Gotthard Graubner (2001), Ulrich Erben (2003), Kazuo Katase (2009) und Katharina Grosse (2015). Laut den Statuten des Museumsvereins Ritschl e. V. wird der Preis an Künstler*innen vergeben, die langfristig ein interessantes, profiliertes und anerkanntes Werk schaffen, das eine künstlerische Perspektive aufweist, wobei die Preisträger*innen das 40. Lebensjahr überschritten haben. Mit der Vergabe an Elsner wird ein Künstler geehrt, der damit seine erste umfassende museale Ausstellung erhält.

Mitglieder der Jury des diesjährigen Otto-Ritschl-Preises sind:
-Dr. Jörg Daur, Kustos für zeitgenössische Kunst des Museums Wiesbaden und stellvertretender Vorsitzender des Museumsvereins Ritschl e. V.,
-Dr. Martin Engler, Kurator für Gegenwartskunst des Städel Museums Frankfurt/Main,
-Reinhard Ernst, Unternehmer, Kunstsammler und Begründer des in Wiesbaden entstehenden Museums Reinhard Ernst,
-Dr. Andreas Henning, Direktor des Museums Wiesbaden,
-Prof. Peter Iden, Kunst- und Theaterkritiker, Professor für Theater- und Kunsttheorie an der Hochschule für Musik und Darstellende Kunst in Frankfurt/Main und Gründungsdirektor des Museums für Moderne Kunst in Frankfurt/Main.

Der Museumsverein Ritschl e.V. ist Erbe des Nachlasses des 1976 in Wiesbaden verstorbenen Künstlers Otto Ritschl, der mit dem Legat den Auftrag verbunden hat, sein Werk und sein künstlerisches Anliegen der Öffentlichkeit zugänglich zu machen. Dazu dient unter anderem die Verleihung des Otto-Ritschl-Preises. Mit der Sammlung "Abstrakte Ikonen", die der Museumsverein Ritschl e. V. dem Museum Wiesbaden als Dauerleihgabe zur Verfügung stellt, entsteht seit den 1990er Jahren ein Sammlungsschwerpunkt, der die Gemälde Ritschls, wie auch die Arbeiten der Preisträgerinnen und Preisträger im Kontext der Kunstgeschichte verortet.

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