Der INTER Konzern mit Sitz in Mannheim steht auch weiterhin auf einem stabilen finanziellen Fundament. Im Geschäftsjahr 2019 konnte die sehr solide Eigenkapitalbasis erneut gestärkt werden und die gebuchten Bruttobeiträge stiegen leicht an. Die Herausforderungen der Corona-Pandemie hat der Konzern bis dato gut gemeistert. Zum 1. September 2020 haben die Aufsichtsräte Dr. Sven Koryciorz zum neuen Vorstandsmitglied bestellt.

„Das Geschäftsjahr 2019 verlief für die INTER insgesamt zufriedenstellend“, fasst Vorstandssprecher Dr. Michael Solf die Ergebnisse zusammen. „Während der Jahresüberschuss des Konzerns aufgrund verschiedener Sondereffekte geringer ausfiel als 2018, konnten wir die sehr solide Eigenkapitalbasis der INTER weiter stärken. Erfreulich ist die im Markvergleich sehr gute laufende Verzinsung der Kapitalanlagen. In unserem Kernmarkt, der privaten Krankenversicherung, konnten wir bei den Zusatzversicherungen erneut wachsen. Weniger erfreulich ist der erneute Bestandsabrieb in der Vollversicherung. Hier werden wir verstärkt ansetzen, um in den kommenden Jahren eine Trendumkehr zu erreichen. In der Lebensversicherung bleibt die Gesamtlage herausfordernd, während wir im Kompositbereich den Wachstumskurs der vergangenen Jahre fortsetzen konnten.“

Auch 2019 stellte sich die INTER wieder einem Assekurata Bonitätsrating: Die INTER Krankenversicherung AG, die INTER Lebensversicherung AG und die INTER Allgemeine Versicherung AG konnten ihre starke „A“-Bonitätsbewertung bestätigen.

Deutlich ausgebaut hat die INTER ihre digitalen Dienstleistungen für die Kunden: Die neu eingeführte INTER App wurde bis jetzt bereits über 8.000 Mal heruntergeladen. Auch die Postbox, in der Kunden ihre Dokumente online erhalten, erfreute sich weiter steigender Beliebtheit.

Corona-Krise: schnelles und entschlossenes Handeln

Das aktuell dominierende Thema ist natürlich die Corona-Krise, über deren endgültige Auswirkungen auf die Branche sowie auf die INTER Gesellschaften zum jetzigen Zeitpunkt noch keine endgültige Prognose abgegeben werden kann.

„Die Corona-Krise stellt uns alle vor ungeahnte Herausforderungen“, sagt Dr. Michael Solf. „Ich bin sehr froh und glücklich, dass wir diese bis zum jetzigen Zeitpunkt hervorragend meistern konnten und bedanke mich bei allen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern des Konzerns für den Zusammenhalt und für ihren hohen Einsatz. Rückblickend haben wir mit Beginn des Lockdowns sehr schnell und umsichtig gehandelt. Unsere IT beispielsweise hat unter Einhaltung unserer hohen Sicherheits- und Datenschutzstandards schnell technische Lösungen gefunden, so dass der überwiegende Teil der Mitarbeiter relativ reibungslos von zu Hause arbeiten konnte. In der Spitze lag die Homeoffice-Quote der INTER bei 83 Prozent.“

Vor allem die Mitarbeiter im Vertrieb sowie in den Servicebereichen mit direktem Kundenkontakt haben vom schnellen Handeln profitiert: „Unsere Erreichbarkeit im Servicebereich war trotz Corona hervorragend“, berichtet Vorstandsmitglied Roberto Svenda. „Das merken auch die Kunden und sehen es als sehr positiv an. Die Kunden sind dankbar über die Lösungsmöglichkeiten und Erleichterungen, die wir ihnen anbieten können, wie zum Beispiel die Flexibilität im Umgang mit Beitragsrückständen. Über unsere CoronaLine, die wir mit Beginn der Corona-Krise für die Kunden eingerichtet haben, erreichen uns zahlreiche Anfragen pro Tag.“

Auch aus vertrieblicher Sicht verlief der Lockdown – in Anbetracht der für alle neuen und schwierigen Rahmenbedingungen – relativ reibungslos. Vertriebsvorstand Michael Schillinger: „Der Vertrieb war sehr gut für die Beratung und den ‚Abschluss auf Distanz‘ vorbereitet. Wir konnten über ein neu eingeführtes Videoberatungstool unseren Kunden und Vermittlern die Beratung bis hin zum Online-Abschluss aus einem System ermöglichen. Die gute Nachricht: Unsere Kunden waren auch bereit, sich online beraten zu lassen. Gleiches gilt für den Kontakt mit Maklern, den wir weiter intensiviert haben.“

Insgesamt zieht die INTER ein durchweg positives Fazit, was die Reaktionen auf die Corona-Krise betrifft: „Die Zusammenarbeit hat bereichsübergreifend vorbildlich funktioniert, ebenso die Kommunikation. Zum Glück gibt es derzeit auch keine an Covid-19 infizierten Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter im Unternehmen. Und wenn die Corona-Zeit tatsächlich etwas Positives hat, dann ist es die Tatsache, dass wir Dinge schnell und effizient umsetzen konnten, für die wir in normalen Zeiten wahrscheinlich sehr viel länger gebraucht hätten, wie zum Beispiel das Thema Homeoffice“, betont Dr. Michael Solf.

Dr. Sven Koryciorz neues Vorstandsmitglied

Die Aufsichtsräte haben Dr. Sven Koryciorz zum neuen Vorstandsmitglied des INTER Versicherungsverein aG, der INTER Krankenversicherung AG, der INTER Lebensversicherung AG und der INTER Allgemeine Versicherung AG bestellt. Er wird ab 1. September 2020 für die Bereiche Mathematik, Rechnungswesen, Zentrales In- und Exkasso, Rückversicherung, Unternehmensplanung, zentrales Controlling und Risikomanagement sowie Zentrale Dienste verantwortlich zeichnen. Dr. Sven Koryciorz, Jahrgang 1974, ist verheiratet und Vater von drei Söhnen. Er war bisher unter anderem für die Karlsruher Lebensversicherung AG und die Württembergische Lebensversicherung AG in Stuttgart tätig. Bei der Karlsruher Lebensversicherung AG war er zehn Jahre Mitglied des Vorstands, bis diese im September 2019 mit der Württembergische Lebensversicherung AG verschmolzen wurde. Wir freuen uns sehr, dass wir Dr. Koryciorz für die INTER gewinnen konnten und wünschen ihm viel Erfolg für seine neue Aufgabe.

Weitere Vorstandsmitglieder der INTER Versicherungsgruppe sind Dr. Michael Solf (Sprecher), Michael Schillinger und Roberto Svenda.

INTER Konzern

Die gebuchten Bruttobeiträge des INTER Konzern stiegen im Jahr 2019 um 1,8 Prozent auf 881,3 Mio. Euro. Der Jahresüberschuss sank um 18,4 Prozent auf 27,6 Mio. Euro (VJ: 33,8 Mio. Euro). Erstmalig überstieg die Bilanzsumme im Konzern die Marke von 10 Mrd. Euro. Das Eigenkapital konnte um 5,8 Prozent auf 504,5 Mio. Euro gesteigert werden. Der Anteil des Bereichs Versicherungen am Jahresüberschuss verringerte sich von 29,3 Mio. Euro im Vorjahr auf 20,7 Mio. Euro, während der Anteil des Bereichs Bausparen am Jahresüberschuss von 4,6 Mio. Euro im Vorjahr auf 6,9 Mio. Euro anstieg. Das Kapitalanlageergebnis ging um 1,5 Prozent auf 275,5 Mio. Euro zurück. Das Geschäftsjahr stand bei den Kapitalanlagen im Zeichen der Ausweitung des Portfolioaufbaus für „Alternative Anlagen“. Darunter werden international agierende Immobilienfonds, Infrastrukturanlagen, nicht notierte Unternehmensbeteiligungen (Private Equity) und nicht notierte Unternehmensdarlehen (Private Debt) zusammengefasst. Der INTER Konzern investiert ausschließlich über Fonds in diese Anlagearten. Auch die polnischen Gesellschaften lagen 2019 im Plan.

Die Anzahl der angestellten Mitarbeiter des Konzerns im Innen- und Außendienst betrug im Geschäftsjahr 2019 durchschnittlich 1.620 Personen (VJ: 1.575 Personen). Die Anzahl der Mitarbeiter in der Direktion in Mannheim lag zum Stichtag bei 1.005 (VJ: 967).

INTER Versicherungsverein aG

Der im Wesentlichen als Holdinggesellschaft agierende INTER Versicherungsverein aG schloss das vierte Geschäftsjahr mit einer Bilanzsumme von 325,3 Mio. Euro ab. Der INTER Verein betrieb im Geschäftsjahr das Geschäft der Unfallversicherung und zusätzlich bis zum 31.10.2019 das Geschäft der Personenkautionsversicherung. Er erzielte einen Jahresüberschuss von 11,9 Mio. Euro (VJ: 12,7 Mio. Euro). Das erneut gute Ergebnis resultiert aus den Kapitalanlagen und ist vor allem auf die Zahlung einer Dividende der INTER Kranken zurückzuführen. Das Eigenkapital beläuft sich auf 312,1 Mio. Euro (VJ: 300,3 Mio. Euro). Damit konnte der INTER Verein die gute Eigenkapitalausstattung erneut steigern.

INTER Krankenversicherung AG

Die INTER Kranken konnte im Geschäftsjahr nach dem sehr guten Ergebnis im Vorjahr mit einem Gesamtüberschuss, bestehend aus dem Jahresüberschuss und der Zuführung zur erfolgsabhängigen Rückstellung für Beitragsrückerstattung, von 72,1 Mio. Euro (VJ: 103,4 Mio. Euro) ein zufriedenstellendes Ergebnis erzielen. Die gebuchten Bruttobeiträge erhöhten sich um 0,8 Prozent auf 696,8 Mio. Euro (VJ: 691,2 Mio. Euro). Das Wachstum des Versicherungsbestands konnte auch im Geschäftsjahr fortgesetzt werden. Dieses Wachstum resultiert im Wesentlichen aus dem Anstieg in der Krankenzusatzversicherung von 255.970 Personen auf 258.801 Personen (+ 1,1 Prozent). In der Vollversicherung war der Bestand erneut rückläufig (134.528 Personen gegenüber 136.878 im Vorjahr). Die Aufwendungen für Versicherungsfälle stiegen um 7,5 Prozent von 524,5 Mio. Euro im Vorjahr auf 564,1 Mio. Euro. Die Verwaltungsaufwendungen verminderten sich um 0,2 Prozent. Dadurch reduzierte sich die Verwaltungskostenquote auf 2,87 Prozent (VJ: 2,90 Prozent). Das Eigenkapital konnte um 2,2 Prozent von 252,0 Mio. Euro auf 257,5 Mio. Euro gesteigert werden. Auch die Eigenkapitalquote lag mit 35,67 Prozent über dem Vorjahreswert von 34,66 Prozent.

„Mit dem Ergebnis sind wir insgesamt zufrieden“, betont Dr. Michael Solf. „Unsere traditionell hohe Eigenkapitalbasis haben wir weiter gestärkt. Der Rückgang beim Gesamtüberschuss ist in erster Linie auf einmalige Sondereffekte zurückzuführen. Die erhöhten Leistungsaufwendungen für Versicherungsfälle begründen sich in verbesserter Technik und schnellerer Erstattung der Rechnungen bzw. dem Abbau von Arbeitsrückständen zum Vorteil unserer Kunden. Hervorzuheben bleibt unsere im Marktvergleich hervorragende Nettoverzinsung der Kapitalanlagen.“

INTER Lebensversicherung AG

Das Geschäftsjahr 2019 verlief für die INTER Leben unter Berücksichtigung der schwierigen Rahmenbedingungen gut. Der Gesamtüberschuss konnte deutlich auf 6,2 Mio. Euro (VJ: 2,4 Mio. Euro) gesteigert werden. Dies versetzt die INTER Leben in die Lage, den Versicherungsnehmern auch für 2020 eine attraktive Überschussbeteiligung zuzuweisen. Die laufende Verzinsung für Kunden liegt im Jahr 2020 unverändert bei 2,50 Prozent. Dazu kommen Schlussüberschussanteile, womit die Verzinsung durchschnittlich bei 3,06 Prozent liegt. Die gebuchten Bruttobeiträge stiegen um 5,4 Prozent auf 89,7 Mio. Euro (VJ: 85,1 Mio. Euro).

„Die erwartete deutliche Steigerung des Neugeschäfts wurde mit einem Anstieg um rund 16 Prozent gegenüber dem Vorjahr erreicht“, berichtet Michael Schillinger. „Der Versicherungsbestand in Versicherungssumme ist erfreulicherweise leicht gestiegen und die Zuführung zur Zinszusatzreserve und damit auch das Kapitalanlagenergebnis lagen deutlich über dem Niveau des Vorjahres.“

INTER Allgemeine Versicherung AG

Die gebuchten Bruttobeiträge der INTER Allgemeine stiegen erneut, und zwar von 56,7 Mio. Euro auf 60,6 Mio. Euro (+ 6,7 Prozent). Positiv entwickelte sich auch die Anzahl der Verträge – von 310.490 im Vorjahr auf 317.922 (+ 2,4 Prozent). Der Jahresüberschuss lag mit 0,8 Mio. Euro unter dem Vorjahreswert (3,0 Mio. Euro), was auf ein gestiegenes Schadenaufkommen im Schlussquartal sowie geringere Erträge aus Kapitalanlagen zurückzuführen war. „Insgesamt ist die INTER Allgemeine weiter auf einem guten Wachstumspfad“, sagt Roberto Svenda. „Unsere Produkte kommen an, was die erneut um über zwei Prozent gestiegene Anzahl an Verträgen unterstreicht.“

Ausblick 2020

Der Ausbruch des Corona-Virus hat sich seit März zu einer globalen Pandemie entwickelt, deren Auswirkungen heute in Gänze noch nicht absehbar sind. „Wir erwarten Auswirkungen auf die geplanten Beitragseinnahmen aufgrund eines etwas geringeren Neugeschäfts, da derzeit potenzielle Kunden aufgrund der Pandemie nur bedingt für Präsenztermine zu gewinnen sind“, blickt Dr. Michael Solf nach vorne. „Weiterhin rechnen wir mit insgesamt höheren Aufwendungen für Versicherungsfälle, insbesondere im Bereich der Betriebsunterbrechungsversicherung. Aufgrund der Kapitalanlagestruktur des INTER Konzern wirken sich die Verluste an den Aktienmärkten bisher kaum auf die Kapitalanlagenbestände aus.“

Derzeit ist eine verlässliche Vorhersage des weiteren Verlaufs der Covid-19-Pandemie nicht möglich. „Für das Konzern-Ergebnis 2020 erwarten wir Corona-bedingt einen moderaten Rückgang. Wir verfolgen die Entwicklung selbstverständlich kontinuierlich“, betont Dr. Solf. „Durch die Auswirkungen der Pandemie ist die Erfüllbarkeit der versicherungsvertraglichen Leistungsversprechen oder anderer finanzieller Verpflichtungen der INTER nicht gefährdet. Unser Ziel ist es, aus den Erfahrungen der Krise möglichst viel zu lernen. Dazu zählen unter anderem effizientere Geschäftsabläufe durch intensive Nutzung digitaler Kommunikationsmedien sowie die Möglichkeit, das mobile Arbeiten weiter auszubauen.“

Mit einer starken Eigenkapitalausstattung im Rücken blickt die INTER trotz Corona und herausfordernder Rahmenbedingungen wie dem historisch einmaligen Konjunktureinbruch, Nullzinspolitik und steigender Kosten für Digitalisierung optimistisch in die Zukunft. Dafür wurde ein spezielles Kunden-Programm gestartet, welches als Ziel hat, alle Prozesse künftig noch stärker auf die Bedürfnisse der Kunden auszurichten. Darüber hinaus wird das Markenbild der INTER im Jahresverlauf noch weiter geschärft werden.

Anmerkung zu den Zahlen
Vereinzelt kann es zu Rundungsdifferenzen kommen.
VJ=Vorjahr

Über INTER Versicherungsgruppe

Die INTER Versicherungsgruppe ist ein unabhängiger Konzern, der eine umfassende Produktpalette für Privat- und Gewerbekunden anbietet. Spezielle Angebote richten sich insbesondere an Kunden aus dem Heilwesen und dem Handwerk. An der Spitze steht der INTER Versicherungsverein aG. Er nimmt im Wesentlichen eine Holdingfunktion für die unmittelbar oder mittelbar gehaltenen Tochtergesellschaften wahr. Dies sind insbesondere die INTER Krankenversicherung AG, die INTER Lebensversicherung AG, die INTER Allgemeine Versicherung AG, die Bausparkasse Mainz AG und die beiden polnischen Versicherer TU INTER Polska S.A. sowie TU INTER-ZYCIE Polska S.A. Die INTER Versicherungsgruppe kooperiert zudem umfassend mit der Freie Arzt- und Medizinkasse der Angehörigen der Berufsfeuerwehr und der Polizei VVaG (FAMK) mit Sitz in Frankfurt.

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