Die Pfalz verfügt bereits seit vielen Jahren über ein ausgedehntes Netz an touristischen Themenradwegen und Fernstrecken. Rund 2.500 attraktive Radwegekilometer sind bereits nach dem landesweiten Standard der sogenannten HBR-Beschilderung (Hinweise zur Beschilderung von Radwegen) ausgestattet. Nun soll dieses Radwegenetz einer konsequenten Qualitätsprüfung und -steigerung unterzogen werden. Das hochgesteckte Ziel des pfalzweiten Projektes ist die Zertifizierung durch den ADFC (Allgemeiner Deutscher Fahrradclub) als „ADFC Radreiseregion“. Mit diesem Qualitätssiegel möchte die Pfalz.Touristik die Wege national und international noch stärker vermarkten und die Grundlage für ein regionales Qualitätsmanagement legen.

Dazu hat die Pfalz.Touristik ein umfangreiches Strategiepapier erstellt und dieses in ersten Gesprächen mit den Tourismusverantwortlichen in den Landkreisen und Städten abgestimmt. Im nächsten Schritt soll ein Arbeitskreis aus Touristikern und den für das Radwegenetz zuständigen Ansprechpartnern der Gebietskörperschaften gegründet werden. Diese Fachleute sollen alle für die Zertifizierung in Frage kommenden Radwege nach den umfangreichen Kriterien des ADFC überprüfen. Ziel ist es, eine vielversprechende Auswahl bestehender Wege aufzuwerten und möglicherweise auch neue Rundstrecken auszuweisen.

Ausschilderung und Informationsangebote sind dabei ebenso wichtig wie die Infrastruktur mit Fahrradverleih und Ladestationen, Rastplätzen und Übernachtungsangeboten in unterschiedlichen Kategorien sowie die Anbindung an den ÖPNV. „Es gibt sehr viele Radwege und -regionen in Deutschland. Letztlich muss es gelingen, an unseren Radwegen eine pfalztypische Überraschungsqualität für den Gast zu erzeugen, damit wir im Wettbewerb hervorstechen können.“, sagt der Vorsitzende der Pfalz.Touristik, Landrat Hans-Ulrich Ihlenfeld.

Das Konzept soll in enger Abstimmung mit den Gebietskörperschaften, dem LBM (Landesbetrieb Mobilität) und der Rheinland-Pfalz Tourismus GmbH umgesetzt werden. „Unabdingbar ist aber auch die frühzeitige Einbindung der Landwirte und Winzer, denn die schönsten Strecken führen oft über landwirtschaftlich genutzte Wege. Wir können diesen Prozess jetzt auch nutzen, um für mehr gegenseitiges Verständnis zu werben und die Belange aller zu berücksichtigen.“, ergänzt Ihlenfeld. Die Kosten für das auf mehrere Jahre angelegte Projekt stehen noch nicht fest, da die Zahl der Radwege mit Potential erst durch die Tätigkeit des Arbeitskreises ermittelt wird.

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