Nina kann das alles eigentlich immer noch nicht fassen. Doch da hängt es, ihr Bild, als riesengroßes Plakat. „Weil behinderte Kinder kein Mitleid brauchen, sondern Chancen“ steht darauf. Ruhig und ernst schaut die 15-Jährige in die Kamera. Die Nina, die vor dem Bild steht, strahlt allerdings und zappelt aufgeregt: „Das ist ja mega!“

„Mega“ fand sie bereits, als sie zur Bandenchefin der „Grünen Bande“, des Jugendprojekts des Bundesverbands Kinderhospiz, gewählt wurde. „Das ist ein Club für schwerstkranke Jugendliche, ihre Geschwister und Freunde“, erklärt sie stolz. Dass sich Nina, die selbst gesund ist, so für kranke und behinderte Jugendlichen einsetzt, liegt an ihrem Bruder Felix, der wegen eines Hirntumors im Rollstuhl sitzt. „Felix Krankheit betrifft natürlich unsere ganze Familie“, sagt sie. Sie selbst ärgert sich jedesmal, wenn sie sieht, welche Einschränkungen ihr Bruder hinnehmen muss, wie andere negativ auf ihn reagieren.

Seit vergangenem Sommer ist Nina „Chefin“, seither hat sie tatkräftig ein Bandentreffen in Heilbronn organisiert, tüftelt an Aufmerksamkeitskampagnen, hat in Corona-Zeit auf digitale Bandenmeetings umgestellt, hält über die sozialen Netzwerke Kontakt zu den rund 50 Bandenmitgliedern. Sie steht mit vollem Engagement hinter dem Motto der Grünen Bande: „Wir haben was zu sagen!“

Sehr bald schon wird Nina einem sehr großen Publikum etwas zu ihrer Arbeit als Bandenchefin sagen dürfen. Die Redaktion der „Bild der Frau“ war auf sie aufmerksam geworden und verlieh der 15-Jährigen, als erster Jugendlicher überhaupt, den begehrten Ehrenamts-Preis „Die Goldene Bild der Frau“, der mit 10.000 Euro dotiert ist. Nina erinnert sich noch gut: „Ich dachte, die wollen eine Geschichte über die Grüne Bande schreiben“, sagt sie „Dann saßen wir bei uns im Wohnzimmer, und sie sagten, ich sei eine der fünf Preisträgerinnen. Und jetzt bin ich auf Plakaten und in der neuen Ausgabe der Bild der Frau drin! Mega…“

„Mega“ ging es auch weiter. Anfang Juli wurde Nina eingeladen zu einem Fotoshooting nach Hamburg. Starfotografin Gabo setzte die Preisträgerinnen der Bild der Frau in Szene. Die 15-jährige Nina genießt den Tag mit professionellem Styling, das Interesse an der Grünen Bande und den Promi-Besuch von Kai Pflaume, der als Moderator die große Gala zur Preisverleihung moderieren wird. Durch Corona wurde die Veranstaltung, die schon seit Jahren zu den Highlights in der Medienwelt gehört, auf Anfang nächsten Jahres verschoben. „Ich freue mich schon so!“ Nina ist begeistert.

Für sie ist ein Traum wahr geworden: Der Grünen Bande und ihren Themen zu richtig viel Aufmerksamkeit zu verhelfen. Das Preisgeld der „Goldenen Bild der Frau“ möchte Nina nach Absprache mit ihren Bandenmitgliedern für neue gemeinsame Projekte einsetzen, zum Beispiel für ein Musikvideo zu dem Song „Ich brauch kein Mitleid“, den die Grüne Bande selbst komponiert und am vergangenen Welthospiztag veröffentlicht hat.

Bis dahin wird Nina fleißig das tun, was sie am liebsten macht: die Werbetrommel rühren für die Grüne Bande, für die Interessen schwerstkranker Jugendlicher. Bis zur Gala sammelt die „Bild der Frau“ Stimmen für einen Sonderpreis, der nach dem Voting des Publikums an eine der Preisträgerinnen vergeben wird. Auf www.goldenebildderfrau.de kann ab sofort abgestimmt werden, die ersten Stimmen für Ninas Projekt sind schon gezählt. Noch einmal 30.000 Euro für die Grüne Bande? Nina schüttelt ungläubig den Kopf. „Das wäre ja mega…“

Über Bundesverband Kinderhospiz e.V

Der Bundesverband Kinderhospiz ist der Dachverband der deutschen Kinderhospize. 2017 wurde das Jugendprojekt "Grüne Bande" ins Leben gerufen. Schwerstkranken Jugendlichen wird damit eine Plattform für Vernetzung und Austausch angeboten, die Mitglieder setzen eigenverantwortlich Öffentlichkeitskampagnen zu eigenen Themen um. Kooperationspartner Aktion Kindertraum und der Bundesverband Kinderhospiz laden alle Mitglieder jährlich zu einem Bandentreffen-Wochenende ein und koordinieren die Arbeit der Grünen Bande.

In Deutschland gibt es rund 50.000 Familien, die ein lebensverkürzend erkranktes Kind haben. Für diese Familien setzt sich der Bundesverband Kinderhospiz ein, um sie aus dem sozialen Abseits zurück in die Mitte der Gesellschaft zu holen.

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