Die Corona-Pandemie habe gezeigt, so Prof. Lethaus in seiner Einladung an die Fachleute, dass Mikroorganismen den Makrokosmos unserer Gesellschaft empfindlich beeinträchtigen könnten. Bei Wundinfektionen seien Viren indes nur von untergeordneter Wichtigkeit. Die medikamentöse Therapie richte sich hier vornehmlich gegen bakterielle Erreger.
"Allerdings verlassen wir gerade bei der Antibiotikatherapie nur ungern bewährte Schemata und Pfade, die wir seit langem verwenden", beschreibt der UKL-Klinikdirektor und wissenschaftliche Leiter der Veranstaltung. "Die Anwendung zur Therapie und Prophylaxe stellt aber, insbesondere vor dem Hintergrund zunehmender Resistenzen von Bakterienstämmen und den kontinuierlichen Entwicklungen, eine ständige Herausforderung für die zahnärztlich und chirurgisch tätige Praxis dar."
Immer mehr Patienten wiesen Grunderkrankungen in der Eigenanamnese auf, wie zum Beispiel künstliche Herzklappen, Immunsuppressionen, antiresorptive Medikamenten oder eine Bestrahlung. Deshalb, so betont Lethaus, sei die sorgfältige Auswahl der korrekten antibiotischen Behandlung für den Therapieerfolg von immer größerer Bedeutung.
Bei der Veranstaltung am 26. August geben Referenten aus den Bereichen der Oral- und MKG-Chirurgie sowie der Mikrobiologie einen Einblick in die aktuellen Entwicklungen der evidenzbasierten Verwendung von Antibiotika. Auch nach diesem Auftakt möchte Prof. Bernd Lethaus als Inhaber des Leipziger Lehrstuhls für Mund-, Kiefer- und Plastische Gesichtschirurgie den "Bayerischen Bahnhofstalk" als Format nutzen, um regelmäßig zur Diskussion aktueller Themen einzuladen.
1. Bayerischer Bahnhofstalk: Update Antibiotikaprophylaxe und -therapie bei oralchirurgischen Eingriffen
Mittwoch, 26. August, 16.30 Uhr bis 19 Uhr,
Medizinische Fakultät,
Haus E, Großer Hörsaal,
Liebigstraße 27,
04103 Leipzig
Anmeldung:
https://www.ukl.vcongress.de/bayerischer_bahnhofstalk_2020
Der Erlös der Veranstaltung wird zu 100 Prozent für Kinder mit Lippen-, Kiefer- und Gaumenspalten gespendet.
Es werden vier Fortbildungspunkte bei der BÄK und BZÄK zertifiziert.
Das Universitätsklinikum Leipzig (UKL) blickt gemeinsam mit der Medizinischen Fakultät als zweitälteste deutsche Universitätsmedizin auf eine reiche Tradition zurück. Heute verfügt das Klinikum mit 1450 Betten über eine der modernsten baulichen und technischen Infrastrukturen in Europa. Zusammen mit der Medizinischen Fakultät ist es mit über 6000 Beschäftigten einer der größten Arbeitgeber der Stadt Leipzig und der Region. Jährlich werden hier über 400.000 stationäre und ambulante Patienten auf höchstem medizinischen Niveau behandelt. Diese profitieren von der innovativen Forschungskraft der Wissenschaftler, indem hier neueste Erkenntnisse aus der Medizinforschung schnell und gesichert in die medizinische Praxis überführt werden.
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