WANN: Donnerstag, 9. Juli, 17:30 Uhr
WO: Paul-Schneider-Straße Ecke Malteserstraße in 12247 Berlin
„Wir sind entsetzt und wir sind traurig. Unser tiefes Mitgefühl gilt den Angehörigen des Getöteten. Wir wünschen ihnen viel Kraft für die Zeit, die vor ihnen liegt“, sagt Kerstin Leutloff vom Changing Cities e.V. .
2020 ist bereits jetzt das Jahr der lebensgefährlichen rechts abbiegenden Lkw. 60 Prozent der getöteten Radfahrenden, also weit über die Hälfte, sind dieses Jahr auf diese Art ums Leben gekommen.
„Wie oft müssen wir das noch sagen? Wir brauchen sichere Kreuzungen nach niederländischem Vorbild, wir brauchen getrennte Ampelschaltungen, wir brauchen Tempo 30 in der Stadt. Was wir gar nicht brauchen, sind Lkw ohne Abbiegeassistenten. Wenn Berlin sie nicht verpflichtend machen will, kann der Senat zumindest dafür Sorge tragen, dass kein Lkw ohne Abbiegeassistenten in der Stadt unterwegs ist“, sagt Ragnhild Sørensen von Changing Cities.
Nahezu zeitgleich veröffentlichte der Senat heute eine Pressemitteilung mit dem Titel Mobilitätswende nimmt Tempo auf: Bericht über Ausbau der Radinfrastruktur, in der Senatorin Regine Günther zitiert wird: „Es geht nun darum, durch den Ausbau guter Infrastruktur das Radfahren sicher zu machen.“
„Wir nehmen Sie jetzt beim Wort, Frau Günther. Machen Sie das Radfahren sicherer, jetzt und sofort. Wir erwarten Ihre Anwesenheit bei jeder Mahnwache für einen getöteten Radfahrenden, damit Sie ein Gefühl dafür entwickeln, wie es ist, öfter als einmal pro Monat eines verkehrstoten Radfahrenden in Berlin zu gedenken. Es ist unerträglich!“, kommentiert Kerstin Leutloff, die bei Changing Cities die Mahnwachen organisiert.
Die Mahnwache ist als Demonstration bei der Versammlungsbehörde angemeldet. Wir bitten um Einhaltung der Abstandsregel sowie um Tragen von Mund- und Nasenschutz. Der ADFC Berlin wird morgen an der Unfallstelle ein weißes Geisterrad aufstellen. Im Anschluss an die Mahnwache findet eine Fahrraddemo zum Bundesministerium für Verkehr und digitale Infrastruktur (Invalidenstraße 44) statt.
Über die Initiative Volksentscheid Fahrrad: Hinter dem Volksentscheid stehen Engagierte, Mobilitätsexpert*innen, Demokratie-Retter*innen und Fahrrad-Enthusiast*innen. Ein 10-Punkte-Plan des geplanten Gesetzes benannte konkrete Maßnahmen, jährliche Zielsetzungen und eine Umsetzungsverpflichtung innerhalb von acht Jahren. Der Volksentscheid Fahrrad wurde Berlins schnellster Volksentscheid: Der Antrag auf Einleitung eines Volksbegehrens wurde innerhalb von nur dreieinhalb Wochen von 105.425 Berlinern unterschrieben – 7% der Wähler*innenstimmen. Die neue Koalition sagte darauf zu, alle Ziele und Forderungen zu übernehmen. Am 28. Juni 2018 verabschiedete der Berliner Senat Deutschlands erste Mobilitätsgesetz. Jährlich werden nun mehr als 50 Mio. Euro in die Radwege investiert.
Wir fördern zivilgesellschaftliches Engagement für lebenswertere Städte. Das bislang größte Projekt von Changing Cities e.V. ist der Volksentscheid Fahrrad in Berlin, mit dem es 2016 gelang, die Berliner Verkehrspolitik zu drehen und das bundesweit erste Mobilitätsgesetz anzustoßen. Changing Cities e.V. unterstützt landes- und bundesweit Bürger*inneninitiativen, die sich im Bereich nachhaltige Verkehrswende und lebenswerte Städte einsetzen, oder stößt solche Initiativen an. Changing Cities ist als gemeinnützig anerkannt.
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