Karoline Lerche, Vizedirektorin von ONE in Deutschland, sagt: „Die Corona-Krise darf nicht dazu führen, dass sich die EU von der Weltbühne verabschiedet. Mehr denn je brauchen wir eine EU, die sich mit aller Wucht gegen extreme Armut und vermeidbare Krankheiten stemmt. Der aktuelle Vorschlag von Charles Michel, Präsident des EU-Rats, greift zu kurz. Jetzt liegt es insbesondere an der Kanzlerin. Sie muss sich bei den Verhandlungen zum EU-Haushalt dafür einsetzen, dass die EU finanziell gut ausgerüstet ist, um drängende globale Herausforderungen anzugehen. Europa braucht ein Budget, mit dem es seine Langzeitziele verfolgen und gleichzeitig auf kurzfristig auftretende Krisen reagieren kann.“
Die EU-Kommission hatte im Mai einen Vorschlag für das EU-Siebenjahresbudget vorgelegt, den sogenannten Mehrjährigen Finanzrahmen (MFR). Dieser sieht rund 118 Milliarden Euro für die Rubrik 6 (Nachbarschaft und die Welt) vor. Darin enthalten ist das sogenannte Instrument für Nachbarschaft, Entwicklungszusammenarbeit und internationale Zusammenarbeit, kurz NDICI, das vor allem Investitionsmittel für Entwicklungszusammenarbeit bereitstellt. Michels Verhandlungsvorschlag sieht im MFR eine Kürzung des Kommissionsvorschlags für NDICI von 86 auf 81,3 Milliarden Euro vor. ONE fordert den EU-Rat auf, sich bei seinem Gipfel am 17./18. Juli auf den Vorschlag der EU-Kommission zu verständigen. Starke Investitionen in die Entwicklungszusammenarbeit sind im eigenen Interesse der EU.
ONE ist eine internationale Bewegung, die sich für das Ende extremer Armut und vermeidbarer Krankheiten bis 2030 einsetzt. Damit jeder Mensch ein Leben in Würde und voller Chancen führen kann. Wir sind überparteilich und machen Druck auf Regierungen, damit sie mehr tun im Kampf gegen extreme Armut und vermeidbare Krankheiten, insbesondere in Afrika. Zudem unterstützt ONE Bürger*innen dabei, von ihren Regierungen Rechenschaft einzufordern. Mehr Informationen auf www.one.org.
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