„Für uns ist ein tolerantes Miteinander unabdingbar – im Umgang miteinander und im Umgang mit unseren Patientinnen und Patienten. Für uns zählt jeder Einzelne, ganz unabhängig von sexueller Orientierung oder geschlechtlicher Identität, von Alter, Herkunft oder Hautfarbe. Wir wollen auch im Stadtteil zeigen, dass wir uns für einen offenen und fairen Umgang untereinander einsetzen“, erläutert Pflegedirektor Andreas Bernard die Beweggründe zur Teilnahme an der diesjährigen Pride Week. Seit mehr als 35 Jahren ist Bernard in verschiedenen Kliniken tätig – Ausgrenzung von Kollegen aufgrund ihrer sexuellen Orientierung hat er in seiner Karriere nicht erlebt. „Wer im Krankenhaus arbeitet, geht auf andere Menschen unvoreingenommen zu – das ist die Grundvoraussetzung für das Arbeitsfeld. Und das Krankenhaus soll auch weiterhin ein Ort sein, an dem man so akzeptiert wird, wie man ist“, so der Harburger Pflegedirektor.
Auch für Alexandra Hirschfeld, examinierte Krankenschwester und Vorsitzende des Betriebsrats am Harburger Klinikum, ist Toleranz am Arbeitsplatz ein zentrales Thema. „Für uns in der Klinik ist Gleichberechtigung und Vielfalt alltäglich. Aber wir wissen, dass das nicht überall automatisch der Fall ist“, so Hirschfeld. Gemeinsam mit der Kommunikationsabteilung der Klinik haben Hirschfeld und das Gremium des Betriebsrats die Idee zu den „Harburg Pride“-Buttons entwickelt, um die lokale Unterstützung einer weltweit gültigen Forderung nach Gleichberechtigung und Akzeptanz der LSBTIQ –Community individuell tragbar zu machen. Hirschfeld freut sich, dass es eigene Buttons für den Stadtteil gibt: „Wir können auf diese Art einen Beitrag dazu leisten, dass sich Harburg als Stadtteil zeigt, der für alle Menschen offen ist. Wir hoffen, dass wir mit unserer Aktion die Sichtbarkeit des Themas – auch am Arbeitsplatz – hervorheben können.“
Das Klinikum unterstützt auch die Aktion „Hamburg zeigt Flagge“: Pünktlich zum Start am 24. Juli werden vor dem Haupteingang der Klinik die bunten Fahnen der LGBTIQ-Community gehisst.
Hamburgweit: Zwei Wochen Pride Week
Ziel der Hamburger Pride Week ist es, für die Rechte der LSBTIQ-Community einzustehen. Im letzten Jahr kam rund eine Viertel Million Besucher zusammen, um an den vielfältigen Aktionen der Woche teilzunehmen. Neben Vorträgen und Aufführungen ist der Höhepunkt der Pride Week die Parade zum Christopher Street Day. Unter dem Motto „Keep on fighting. Together.“ wird dieses Jahr das 40-jährige Bestehen der Pride Week vom 18. Juli bis zum 2. August gefeiert: Aufgrund der Corona-Beschränkungen findet der Umzug in diesem Jahr allerdings auf Fahrrädern statt.
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