Am Wurmberg bei Braunlage haben die Arbeiten zur Wiederbelebung eines alten Waldmoores begonnen. Das Forstamt Lauterberg wird in den kommenden Wochen ein jahrtausende altes Moor renaturieren, das vor rund 150 Jahren trockengelegt und aufgeforstet worden war. Dazu sind umfangreiche Baggerarbeiten notwendig und regelmäßig Baufahrzeuge im Einsatz. Die Niedersächsischen Landesforsten wollen auf einer Länge von 2.400 Meter alte Entwässerungsgräben verschließen und dabei hunderte Tonnen von Material bewegen. Weiterhin sollen insgesamt 60 Sperrbauwerke aus Holz errichtet werden, um das Hangwasser im Moor aufzustauen. Zur Abdichtung der Gräben kommen rund 10.000 Kubikmeter Sägespäne sowie gut 2.500 Tonnen Brockengranitgrus zum Einsatz.

Die Naturschutzarbeiten dienen dem Arten– , -Biotop- und Klimaschutz. Moore wirken als wichtige CO2 – Speicher und tragen zu einem ausgeglichenen Wasserhaushalt bei. Die ökologische Aufwertung der Landschaft am Wurmberg kostet insgesamt 600.000 Euro. Die Landesforsten tragen ein Viertel der Ausgaben, der europäische Fond für regionale Entwicklung (EFRE) und das Land Niedersachsen tragen dreiviertel der Ausgaben. Das Forstamt will Mitte August die Renaturierung der sechs Hektar großen Moorfläche beendet haben.

Besucher sollten in den nächsten Wochen folgende Bereiche am Wurmberg meiden oder an den gesperrten Baustellen den Umleitungen folgen: „Der Ulmerweg ist ab dem Dreieckigen Pfahl gesperrt. Wir bitten Wanderer, den Grenzweg in Richtung Wurmberg zu nutzen. In der anderen Richtung ist der Ulmerweg an der Kreuzung Södlingsweg gesperrt. Wer von Braunlage aus in Richtung Nationalpark wandern will, kann über den Grenzweg die Moorbaustelle umgehen“, empfiehlt Claudia Quandt. Die Naturschutz-Försterin leitet die Arbeiten zur Moorrenaturierung und hat sich mit der Touristik, der Stadt Braunlage und den Nachbarn vom Nationalpark abgestimmt. „Die stark frequentierte Brockenstraße ist nur bis zur Bärenbrücke passierbar. Wer weiter zum Nationalpark möchte, muss an der Baustellen-Absperrung nach Westen über die Große Bode abbiegen“. rät Försterin Claudia Quandt.

Das Moor liegt im Naturschutzgebiet Wurmberg auf einer Höhe von 785 Meter über dem Meeresspiegel. Sein Einzugsgebiet umfasst mindestens zwölf Hektar Fläche und speist sich überwiegend aus Quellen im oberen Hang. Nach Verfüllen der Gräben bleibt das Moor sich weitestgehend selbst überlassen.

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