Der Green Deal der Europäischen Union (EU) wird viele Unternehmen in der Region betreffen. Als „Masterplan“ der neuen EU-Kommission soll er dazu beitragen, dass die EU bis zum Jahr 2050 treibhausgasneutral wird, die Schadstoffemissionen auf nahezu null reduziert werden und die Kreislaufwirtschaft gefördert wird. Alle Politikbereiche sind zukünftig auf die Ziele des „Masterplans“ hin abzustimmen. Viele der Initiativen der Kommission fallen ins kommende Jahr, weshalb Unternehmen sich mittelfristig auf eine Welle an Neuregelungen gefasst machen müssen. Es gibt aber auch schon viele regionale Unternehmen, die bereits heute an Lösungen für Klima- und Umweltprobleme arbeiten.

„Die Unternehmen in der Region sind wichtige Partner, um die Energiewende zum Erfolg zu führen und den Klimaschutz weiter zu entwickeln“, so Markus Müller-Drexel, Vorsitzender des Gemeinschaftsausschusses für Umweltschutz der Industrie- und Handelskammern Bonn/Rhein-Sieg und Köln. „Unsere Unternehmen sind Pioniere bei diesen Bemühungen und als solche möchten wir der Politik helfen in Lösungen zu denken“, so Müller-Drexel weiter. Der Gemeinschaftsausschuss hat in seiner letzten Sitzung intensiv über die Auswirkungen für die Unternehmen in der Region diskutiert. Klar ist: Wird das EU-CO2-Minderungsziel für 2030 erhöht, müssen auch die nationalen Reduktionsziele und damit die deutschen Klimaschutzbemühungen nochmals angehoben werden. Für viele Unternehmen ist das angesichts der Corona-Folgen eine Herausforderung.

Dennoch teilt der Gemeinschaftsausschuss für Umweltschutz der beiden IHKs die grundsätzliche Intention hinter dem Green Deal. Die Stärkung der Kreislaufwirtschaft sei beispielsweise ein sehr wichtiger Pfeiler des Green Deals und wird durch den Ausschuss ebenfalls als Chance für die Wirtschaft in der Region bewertet – mit positiven Auswirkungen auf Umwelt und Klima. Damit aus dem Green Deal jedoch auch ein Good Deal für Unternehmen wird, ist Augenmaß bei der CO2-Zielverschärfung notwendig. Die Politik muss den Weg für Investitionen in Klimaschutzmaßnahmen frei machen, beispielsweise die Hürden bei der Eigenversorgung der Unternehmen weiter abbauen. Darüber hinaus appelliert der Ausschuss, effiziente Instrumente wie den Emissionshandel einzusetzen, anstatt durch komplexe Einzelregelungen die Ideen und den technischen Fortschritt aus der Wirtschaft abzuwürgen. Ganz wichtig für die Unternehmen vor Ort ist es, trotz der hohen Klimaschutzziele auch „Carbon Leakage“ weiterhin zu verhindern. Denn dem Klimaschutz dient es nicht, wenn durch steigende Produktionskosten in Europa effiziente Industrieanlagen schließen, um dann in Drittländern durch Anlagen mit höherem Kohlendioxidausstoß ersetzt zu werden.

Die IHK Bonn/Rhein-Sieg bietet unterschiedliche Angebote für Unternehmen an, die sich engagieren oder informieren möchten. Das CSR-Kompetenzzentrum der IHK Bonn/Rhein-Sieg deckt als Netzwerk und Austauschplattform auch das Handlungsfeld Umwelt ab. Veranstaltungen wie die „CSR-Freitagswerkstatt“ fördern den offenen Dialog zwischen Unternehmen und weiteren Anspruchsgruppen Zum Querschnittsthema Ressourceneffizienz hat die IHK mit Partnerorganisationen im vergangenen Jahr die Veranstaltungsreihe „Ressourcen schonen – Kosten senken“ ins Leben gerufen. Ähnliche Veranstaltungen werden trotz Corona-Einschränkungen auch dieses Jahr angeboten werden. Ferner verfügt die IHK über einen eigenen Nachhaltigkeitsbericht, der ständig weiterentwickelt wird. Die IHK Köln lädt darüber hinaus alle Unternehmen ein, an einem neugegründeten Netzwerk zur zirkulären Wertschöpfung mitzuarbeiten. Interessierte sind aufgerufen, sich an die IHK Köln zu wenden.

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