Der künftige VW-Markenchef Ralf Brandstätter hat den angekündigten Ausstieg des VW-Konzerns aus der Verbrennertechnik relativiert. Während Konzernchef Herbert Diess angekündigt hat, dass 2026 die letzte Verbrennerplattform entwickelt und die letzten neuen Verbrennermodelle Anfang der 2030er Jahre auf den Markt kommen, hat Brandstätter bekräftigt, dass VW noch lange Verbennermodelle anbieten wird. „Wir haben immer gesagt, dass wir noch auf lange Sicht verschiedene Antriebsarten gleichberechtigt im Programm haben werden. Jeder Kunde kann sich bei uns für die Technologie entscheiden, die am besten zu seinen Mobilitätsansprüchen passt“, sagte der designierte Markenchef der Zeitschrift auto motor und sport. Dazu gehörten auch „die konventionell angetriebenen Fahrzeuge, deren Emissionsverhalten wir weiter kontinuierlich verbessern werden, auch durch Senkung der CO2-Emissionen mittels Hybridtechnik.“

Vor allem der Vertrieb hat sich offenbar hinter den Kulissen gegen die massive Fokussierung auf Elektroautos und die Streichung wichtiger Verbrennermodellen gewehrt. Als Konzernchef Herbert Diess den Kleinwagen Up mit Verbrennungsmotor streichen und nur noch den e-Up im Sortiment belassen wollte, protestierten die Händler. Der Up sei wichtig, um über den Preis Kunden in die Ausstellungsräume zu locken. Die Folge: Der Up wird weiterhin auch mit Verbrenner angeboten. Als Diess den Passat spätestens 2023 durch ein MEB-Derivat ähnlich der Studie ID.Vizzion ersetzen wollte, liefen die Händler erneute Sturm. Gerade für Flottenkunden wäre das Elektroauto zu teuer. Der traditionelle Passat bleibt deshalb im Angebot. Auf Drängen des Vertriebs bleibt auch der gerne als Klimakiller kritisierte Luxus-SUV Touareg im Sortiment, nach Informationen von auto motor und sport wird das Auto voraussichtlich bis 2027 weitergebaut. Diese Entscheidung fiel auch aus wirtschaftlichen Gründen, denn VW verdient an einem V8 TDI bis zu 25.000 Euro – Geld, das der Konzern für die Entwicklung der Elektroautos braucht.

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