„In kaum einem Bereich des Naturschutzes steht uns eine vergleichbar umfassende und hochwertige Datenbasis zur Verfügung wie bei den Vögeln“, resümiert BfN-Präsidentin Prof. Dr. Beate Jessel. „Die mit viel Engagement und profunden Kenntnissen erhobenen Daten sind Grundlage für die Vogelschutzberichte, die die Bundesregierung alle sechs Jahre an die EU-Kommission melden muss. Sie sind aber auch ein Indikator dafür, wie es um die biologische Vielfalt in Deutschland steht.“ Das Bundesamt für Naturschutz unterstützt den Ausbau des Vogelmonitorings und fördert die Einführung digitaler Werkzeuge zur Datenerfassung über das Online-Portal ornitho.de.
„Die Möglichkeiten, sich am Vogelmonitoring zu beteiligen, reichen von der Erfassung häufiger Arten wie dem Star bis hin zu seltenen Brutvögeln wie dem Steinkauz“, sagt Bernd Hälterlein, Vorsitzender des DDA. „Wir bieten Module zur Beobachtung einzelner Brutvogelarten wie der Uferschwalbe an, die den Einstieg in die Welt des Vogelmonitorings erleichtern.“
„Gerade in diesem Frühjahr, das von den Einschränkungen der Corona-Pandemie geprägt ist, zeigt sich das Bedürfnis vieler Mitmenschen, sich draußen in der Natur aufzuhalten und dabei Vögel zu beobachten“, stellt Dr. Kai Gedeon für die Staatlichen Vogelschutzwarten der Länder fest. „Mit unserer Veröffentlichung zeigen wir, dass das Vogelmonitoring Freude an der Beobachtung von Vögeln und immer wieder überraschende neue Einsichten in die Vogelwelt bietet. Gleichzeitig ist das Vogelmonitoring geeignet, Fakten für die Politikberatung bereitzustellen.“ Die Vogelschutzwarten der Länder sind in die Koordination des Vogelmonitorings vor Ort eingebunden und unterstützen es auch finanziell.
In der Publikation „Vögel in Deutschland – Erfassung der Brutvögel“ wird beschrieben, welche Voraussetzungen für die Mitwirkung am Vogelmonitoring erfüllt sein müssen, damit die Daten für wissenschaftliche Auswertungen genutzt werden können. Für den Einstieg in das Monitoring seltener Brutvögel kann dies zum Beispiel die sehr gute Kenntnis einer einzelnen zu kartierenden Art wie der Saatkrähe sein. Das Monitoring häufiger Brutvögel erfordert dagegen die sichere Bestimmung aller vorkommenden Arten, optisch und akustisch. Um sehr selten auftretende Arten wie den Stelzenläufer kümmern sich sogenannte Avifaunistische Kommissionen, deren Expertinnen und Experten mit ihrem Sachverstand das Auftreten neuer oder selten beobachteter Arten verifizieren. Das Online-Portal ornitho.de bietet die Möglichkeit, Vogelbeobachtungen zu dokumentieren: von den fütternden Schwanzmeisen im Garten bis hin zur Beobachtungsliste aller an einem See festgestellten Vogelarten.
Der DDA sorgt dafür, dass die ehrenamtlichen Aktivitäten bei der Vogelerfassung bundesweit koordiniert erfolgen, von Fachleuten geprüft werden und die Daten für die Beantwortung wichtiger Fragen zur Erhaltung der Artenvielfalt ausgewertet werden.
Bezug:
Die Publikation „Vögel in Deutschland: Erfassung der Brutvögel“ steht als PDF-Datei zum Download bereit unter
https://www.dda-web.de/index.php?cat=pub&subcat=vid
https://www.bfn.de/themen/monitoring/vogelmonitoring/haeufige-brutvoegel.html
Die gedruckte Publikation ist zum Preis von 9,80 Euro, zzgl. Versandkosten über den Schriftenversand des DDA erhältlich:
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Internet: https://www.dda-web.de/index.php?cat=pub&subcat=order
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