Das Projekt hatte sich erfolgreich bei der Metropolregion Nordwest im Ideenwettbewerb Digitalisierung beworben und darf sich nun über eine Förderung in Höhe von knapp 200.000 Euro aus dem Förderfonds der Länder Bremen und Niedersachsen freuen. „Telemedizin ist und war auch schon in den letzten Jahren ein überaus wichtiges Thema, aber gerade in der jetzigen Situation ist ein Ausbau dringend notwendig und für die Zukunft unverzichtbar. Mit diesem Projekt setzt die Metropolregion Nordwest einmal mehr auf zukunftsweisende Ansätze“, so Landrat Jörg Bensberg, erster Vorsitzender der Metropolregion Nordwest. „Das Telemedizinische Konsultationsnetzwerk wird eine sehr passgenaue Hilfestellung für Ärzte, Krankenhäuser und Pflegeeinrichtungen bieten. Es freut mich, dass wir hier in Oldenburg gemeinsam mit vielen Akteuren aus der ganzen Metropolregion ein so hochaktuelles Projekt auf den Weg bringen“, ergänzt Ralph Wilken, Leiter der Wirtschaftsförderung der Stadt Oldenburg. In dem von der Stadt Oldenburg beantragten Projekt beteiligen sich neben den Hauptakteuren Klinikum Oldenburg und der Gesundheit Nord weitere Landkreise, Krankenhäuser, Rettungsdienste und öffentliche und privatwirtschaftliche Gesundheitsakteure, darunter auch das Kompetenzzentrum Gesundheitswirtschaft GewiNet e. V. und die Kassenärztliche Vereinigung Niedersachsen.
Diese umfassende regionale Vernetzung ermöglicht, dass sich z.B. Notärzte, Fachärzte aber auch Hausärzte jederzeit über von den Patienten freigegebene fachliche Befunde austauschen können. In Notfällen sollen über das System jederzeit auch Fachärzte aus den angeschlossenen Bereichen zur Verfügung stehen und akute Hilfe telemedizinisch leisten. „Da der Handlungsdruck momentan immens ist, haben wir uns mit den Zuwendungsgebern und unseren Projektpartnern darauf verständigt, dass wir sehr schnell mit Online-Konsultations-Tools in medias res gehen wollen und dann anhand erster Erfahrungen das Projekt weiterentwickeln werden“, erläutert der Projektleiter Dr. Daniel Overheu, Ärztlicher Leiter Telemedizin und Oberarzt der Universitätsklinik für Anästhesiologie am Klinikum Oldenburg. Dr. Karin Hochbaum, Leiterin des Geschäftsbereichs Unternehmensentwicklung und Medizinstrategie der Gesundheit Nord gGmbH, betont, dass vor allem Wert auf die Praxistauglichkeit gelegt werde: „Durch niedrigschwellige technische Voraussetzungen und die Integration von niedergelassenen (Fach-)Ärzten, Krankenhäusern, Rettungsdiensten, Physiotherapeuten sowie Pflege- und Rehaeinrichtungen in die bestehende Plattform soll der Austausch ohne technische Hürden ermöglicht werden. In Anbetracht der aktuellen Versorgungsbedarfe soll ein zeitnahes Rollout von telemedizinischen Sprechstunden in geeigneten medizinischen Bereichen erfolgen.“
Mit dem Projekt wird insbesondere, aber nicht nur, im ländlichen Raum ein wesentlicher Beitrag zur Gesundheitsversorgung geleistet. Neben der Metropolregion Nordwest fördert daher auch das Land Niedersachsen das Projekt aus seinem Demografietitel.
Projektdaten: Telemedizinisches Konsultationsnetzwerk
Gesamtkosten: 301.756,00 €
Förderung der Metropolregion Nordwest: 195.256,00 €
Antragsteller: Stadt Oldenburg
Projektträger: Klinikum Oldenburg AöR (formaler Projektträger), Gesundheit Nord gGmbH – Klinikverbund Bremen
Projektpartner mit finanzieller Unterstützung des Vorhabens
Landkreis Ammerland; Landkreis Wesermarsch, Landkreis Cloppenburg. Gesundheitsregion Landkreis Leer, St. Josef Hospital Cloppenburg, SSE Software GmbH, GewiNet Kompetenzzentrum Gesundheitswirtschaft e.V.
Weitere Unterstützer:
OFFIS e.V., Johanniter-Unfall-Hilfe e.V., St. Marien-Hospital Friesoythe, St. Anna Klinik Löningen, Gesundheitsdienst für LK und Stadt Osnabrück, Kassenärztliche Vereinigung Niedersachsen, Christliches Krankenhaus Quakenbrück, Feuerwehr der Stadt Oldenburg, Reha-Zentrum Oldenburg GmbH, Landkreis Vechta, Großleitstelle Oldenburger Land AöR, Ammerland-Klinik GmbH, Arbeitsgemeinschaft der Landkreise und kreisfreien Städte in Weser-Ems
Über den Förderfonds der Länder Bremen und Niedersachsen
Der Förderfonds, der zu gleichen Teilen aus Mitteln der Länder Bremen und Niedersachsen gespeist wird, ist das zentrale Instrument zur Förderung innovativer, regionaler Kooperationsprojekte der Metropolregion Nordwest. Ausgestattet mit jährlich mindestens 520.000 Euro trägt der Fonds dazu bei, die regionalen Akteure aus Wirtschaft, Wissenschaft und Kommunen zu vernetzen und herausragende, länderübergreifende Leuchtturmprojekte zu initiieren. Bei der Bewertung der eingereichten Projektideen finden vielfältige Kriterien Anwendung. So werden der geleistete Beitrag zur Umsetzung des gültigen Handlungsrahmens und des jeweiligen Förderschwerpunkts, der Innovationsgehalt, die Übertragbarkeit und die Modellhaftigkeit innerhalb eines Bewertungssystem individuell bepunktet. Weiteres Kriterium ist ein möglichst großer, vorzugsweise länderübergreifender Kooperationsraum. Zudem sind Projekte, die unterschiedliche Akteure aus Wirtschaft, Wissenschaft und Verwaltung vernetzen ebenso besonders förderwürdig wie Projekte, die Drittmittel und/oder eine finanzielle Beteiligung der Wirtschaft einwerben. Eine Förderung aus dem Förderfonds kann ebenfalls für eine Finanzierung des regionalen Eigenanteils in anderen Förderprogrammen, wie bspw. Interreg-Projekten, beantragt werden.
Die Metropolregion Nordwest ist eine von elf deutschen europäischen Metropolregionen. Wirtschaft, Verwaltung, Politik und Wissenschaft arbeiten eng zusammen, um die Region und ihre Zukunftsfelder gemeinsam weiterzuentwickeln und im internationalen Wettbewerb stark aufzustellen. Mitglieder des Vereins Metropolregion Bremen-Oldenburg im Nordwesten sind: die Landkreise Ammerland, Cloppenburg, Cuxhaven, Diepholz, Friesland, Oldenburg, Osnabrück, Osterholz, Vechta, Verden, Wesermarsch, die kreisfreien Städte Delmenhorst, Oldenburg und Wilhelmshaven sowie die Stadtgemeinden Bremen und Bremerhaven, die Handelskammer Bremen – IHK für Bremen und Bremerhaven, die Oldenburgische IHK, die IHK Stade für den Elbe-Weser-Raum sowie die beiden Bundesländer Bremen und Niedersachsen.
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