Die Berichterstattung aus Osteuropa stärken: Das ist das Ziel des Recherchepreises Osteuropa. Gewonnen haben in diesem Jahr Nathalie Bertrams und Ingrid Gercama mit ihrem Recherchevorhaben in Georgien. Der von Hoffnung für Osteuropa und der Solidaritätsaktion Renovabis als Stipendium vergebene Preis ist mit 7.000 Euro dotiert. Er soll ambitionierten Journalistinnen und Journalisten die Recherche und Produktion aufwändiger Sozialreportagen ermöglichen.

Die Gewinnerinnen des diesjährigen Recherchepreis Osteuropa stehen fest. Nathalie Bertrams und Ingrid Gercama sind für ihr Recherchevorhaben „Schneeglöckchen vom Schwarzen Meer: die Plünderung der Bergwälder Georgiens“ ausgezeichnet worden. Die beiden Journalistinnen wollen dabei die verschiedenen Stationen der Gewinnung und Vermarktung, einer in der pharmazeutischen Industrie genutzen Pflanze, in den Blick nehmen. Ein besonderes Augenmerk der Sozialreportage liegt auf horrenden Gewinnmargen, prekären Arbeitsbedingungen und den ökologischen Folgen für die Menschen in einer der ärmsten Regionen Georgiens.

Die Jury zeichnet das Projekt mit dem Recherchepreis in Höhe von 7.000 Euro aus, weil es beispielhaft das Zusammenspiel zwischen sozialer und ökologischer Krise in einem osteuropäischen Land aufzeigen will. In der Begründung heißt es dazu: „Die Journalistinnen integrieren verschiedene journalistische Ansätze: Sie arbeiten investigativ, untersuchen und durchleuchten internationale Lieferketten in Europa, begleiten im georgischen „Kleinen Kaukasus“ die Produzenten – meist Frauen und Kinder – bei der mühsamen Ernte auf bis zu 1500 Höhenmeter und sprechen mit Wissenschaftlern, die mit Hilfe der Pflanze Galanthus an Arzneimitteln zur Behandlung von Alzheimer, HIV und Polio forschen.“

Verliehen wird der Preis von Hoffnung für Osteuropa, einer Aktion des Diakonischen Werks Württemberg, und Renovabis, der Solidaritätsaktion der deutschen Katholiken mit den Menschen in Mittel- und Osteuropa. Kooperationspartner des Preises ist n-ost, Netzwerk für Osteuropa-Berichterstattung. Mit dem Geld werden zeitintensive Recherchen zu Sozialreportagen aus den Ländern Mittel-, Südost- und Osteuropas ermöglicht. Ziel ist, den Alltag der Menschen in den Blick zu nehmen, den Umgang mit gesellschaftlichen Umbrüchen zu thematisieren und die Lebensumstände von Randgruppen zu zeigen.

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Renovabis ist die Solidaritätsaktion der deutschen Katholiken mit den Menschen in Mittel- und Osteuropa. Das Hilfswerk mit Sitz in Freising unterstützt Projekte zur Erneuerung des kirchlichen und gesellschaftlichen Lebens in den ehemals kommunistischen Ländern.

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