Urlaub im Wohnmobil boomt seit der Corona-Pandemie. Während Urlaub mit dem Flieger noch etwas stockt, fahren Camper bereits seit Wochen in ganz Deutschland umher und dürften bald auch die Nachbarländer erobern. Nachdem bereits 2019 ein Rekordjahr für die Wohnmobilbranche war – laut Statista lag der Bestand an Wohnmobilen bei rund 533.000 Fahrzeugen – könnte das Corona-Jahr nach kurzer Zwangspause für neue Höhenflüge sorgen. Schon jetzt werden die beliebten Wohnzimmer auf vier Rädern knapp und daher zu Höchstpreisen gehandelt. Die ARAG Experten wissen, worauf es beim Urlaub auf vier Rädern ankommt.

Freiheit, Komfort und Isolation

Vor Corona war der Camper für eingefleischte Wohnmobilisten der Inbegriff von Freiheit. Bei manchen Nobelkarossen muss nicht einmal in puncto Komfort Abstriche gemacht werden. Durch die Covid-19-Pandemie kommt aber ein weitaus wichtigerer Faktor hinzu: Isolation. Nirgends kann man entspannter vom Coronavirus Urlaub machen als in seinen eigenen vier Wänden, die man praktischerweise immer dabei hat.

Wohin soll die Reise gehen?

Wer seinen Urlaub in Deutschland verbringen möchte, hat die Qual der Wahl, denn alle Campingplätze sind seit Mai wieder geöffnet. Ab 15. Juni dürfen Wohnmobilisten mit wenigen Ausnahmen auch europaweit wieder durchstarten. Nur in Norwegen und Spanien müssen sie sich noch gedulden: Norwegen will bis zum 20. Juli über eine Öffnung der Grenze unter anderem für Deutsche entscheiden. Spanien hat angekündigt, seine Grenzen ab dem 1. Juli wieder zu öffnen.

Anfängerfehler vermeiden

Wer zum ersten Mal im Wohnmobil in den Urlaub startet, sollte nach Auskunft der ARAG Experten einige Dinge beachten. Ist der Camper geliehen, kann man davon ausgehen, dass Luftdruck der Reifen, Füllstand der Gasflaschen, Zustand des Wassertanks und der Bordbatterie in Ordnung sind. Bei einem eigenen Gefährt, dessen Winterpause durch das Coronavirus länger ausgefallen ist, sollte man diese Dinge vor der Fahrt selbst überprüfen. Übrigens: Der Wassertank sollte nur bis maximal zur Hälfte befüllt werden. Denn jeder Liter bedeutet mehr Benzinverbrauch. Besser den Wassertank zwischendurch oder am Zielort wieder auffüllen.

Der Vorteil am Reisen im Wohnmobil ist, dass auch Lieblingsstücke mit in den Urlaub dürfen: Von der Hängematte über den Lieblingsbecher bis hin zum Liegestuhl. Doch die ARAG Experten raten, sich vor dem Packen über das zulässige Gesamtgewicht informieren. Zudem sollte immer nach der Faustregel „Schweres nach unten, Leichtes nach oben“ gepackt werden. Für die Sicherheit aller Passagiere sollte selbst der kleinste Salzstreuer rutschsicher verstaut werden. Sonst riskiert man umherfliegende Gegenstände während der Fahrt oder gar einen unaufmerksamen Fahrer.

Fahren Kinder mit, müssen sie – genauso wie im Pkw – auf einem altersgerechten Sitz angeschnallt werden. Gleiches gilt für Tiere. Umhergehen im Wohnmobil während der Fahrt ist tabu! Auch schlafen während der Fahrt, so sicher Alkoven oder Bett auch scheinen, ist ebenfalls verboten.

Wer noch nie oder längere Zeit nicht mit einem Wohnmobil gefahren ist, sollte auf einem leeren größeren Parkplatz eine Übungsrunde drehen, um sich wieder an das Fahrzeug zu gewöhnen. Dazu gehört auch das Rückwärtsfahren mit Hilfe der Außenspiegel oder das Rangieren auf begrenztem Raum. Mit einem voll beladenen Wohnmobil muss auf längere Bremswege und ein anderes Kurvenverhalten geachtet werden. Zwar gibt es keine vorgeschriebenen Lenkzeiten für Wohnmobilfahrer, daher gilt: Der Weg ist das Ziel. Realistische Etappen, Fahrerwechsel und regelmäßige Pausen sollten aber eingeplant werden.

Weitere interessante Informationen rund ums Wohnmobil unter: https://www.arag.de/service/infos-und-news/rechtstipps-und-gerichtsurteile/auto-und-verkehr/ 

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