Innerhalb weniger Tage haben die Unternehmen im März daher ihre Notfallpläne aktiviert. Dabei stand der Schutz der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter sowie der Kundinnen und Kunden im Mittelpunkt – im Sinne der unternehmerischen Fürsorge genauso wie im Sinne einer kontinuierlichen und verlässlichen Abfallentsorgung. Auch wurden Prioritäten festgelegt, welche Fraktionen im Falle von coronabedingten Personalabfällen zuerst abgeholt werden sollten – etwa medizinische Abfälle. Das war eine große Kraftanstrengung, die die Betriebe gut gemeistert haben. Ein Großteil der Maßnahmen lief im Hintergrund und blieb von den meisten Bürgerinnen und Bürgern unbemerkt.
Mitunter herausfordernd war in den Monaten März und April der große Andrang auf den Recyclinghöfen. Viele Menschen haben die Zeit genutzt, um auszumisten oder zu renovieren. So verständlich dieses Ansinnen war, mussten einige kommunale Entsorger den Betrieb der Höfe jedoch einschränken. Das hatte verschiedene Gründe: Die Besucher waren teilweise so zahlreich, dass die von Bundes- und Landesregierungen geforderten Abstandsregeln nicht mehr eingehalten werden konnten. Zudem haben sich einige Unternehmen dazu entschlossen, Personal von den Höfen abzuziehen, um im Falle von krankheits- und quarantänebedingten Ausfällen genug Personal für die Kernaufgaben, insbesondere für die Hausmüllsammlung, zu haben. Die konkrete Bewertung wurde auf die lokalen Gegebenheiten vor Ort abgestimmt – Faktoren waren etwa Krankheitsfälle in den Regionen oder das zur Verfügung stehende Personal. Viele Wertstoffhöfe wurden schnellstmöglich nach Ausarbeitung von besonderen Sicherheitskonzepten wiedereröffnet.
Auch im Müllaufkommen spiegelten sich die coronabedingten Änderungen wider. Viele kommunale Entsorger haben vor allem in der Zeit von Mitte März bis Mitte April einen Anstieg der Hausmüllmengen bei gleichzeitigem Rückgang des Gewerbeabfalls beobachtet. Die Gründe dafür liegen auf der Hand: Viele Menschen sind in dieser Zeit zu Hause geblieben, Restaurants, Kantinen und viele Geschäfte blieben geschlossen.
Die kommunalen Unternehmen haben in den vergangenen Wochen dank ihrer umfangreichen Erfahrungen ihre Zuverlässigkeit bewiesen und im Sinne der Interessen von Bürgerinnen und Bürgern sowie der politischen Vorgaben ein hervorragendes Krisenmanagement an den Tag gelegt.“
Der Verband kommunaler Unternehmen (VKU) vertritt rund 1.500 Stadtwerke und kommunalwirtschaftliche Unternehmen in den Bereichen Energie, Wasser/Abwasser, Abfallwirtschaft sowie Telekommunikation. Mit mehr als 268.000 Beschäftigten wurden 2017 Umsatzerlöse von mehr als 116 Milliarden Euro erwirtschaftet und rund 10 Milliarden Euro investiert. Im Endkundensegment haben die VKU-Mitgliedsunternehmen große Marktanteile in zentralen Ver- und Entsorgungsbereichen: Strom 61 Prozent, Erdgas 67 Prozent, Trinkwasser 86 Prozent, Wärme 70 Prozent, Abwasser 44 Prozent. Sie entsorgen jeden Tag 31.500 Tonnen Abfall und tragen entscheidend dazu bei, dass Deutschland mit 68 Prozent die höchste Recyclingquote in der Europäischen Union hat. Immer mehr kommunale Unternehmen engagieren sich im Breitband-Ausbau. Ihre Anzahl hat sich in den letzten vier Jahren mehr als verdoppelt: Rund 180 Unternehmen investierten 2017 über 375 Mio. EUR. Seit 2013 steigern sie jährlich ihre Investitionen um rund 30 Prozent und bauen überall in Deutschland zukunftsfähige Infrastrukturen (beispielsweise Glasfaser oder WLAN) für die digitale Kommune aus.
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