„Die Industrieproduktion ist durch die Corona-Krise in Rekordgeschwindigkeit eingebrochen. Im April fiel sie um 22,1 Prozent, damit ist sie innerhalb von nur zwei Monaten mit einem Minus von rund 30 Prozent geradezu abgestürzt und befindet sich auf dem niedrigsten Niveau seit mehr als zwei Jahrzehnten.

Während der Finanzkrise war zwar ein Rückgang in einer vergleichbaren Größenordnung zu verzeichnen. Damals erstreckte er sich aber noch über einen Zeitraum von einem Jahr. Die Produktion wurde branchenübergreifend zurückgefahren. Besonders betroffen war der Fahrzeugbau: Dort wurde im April 75 Prozent weniger produziert als noch vor der Corona-Krise.

Im April dürfte die Industrieproduktion ihren Tiefpunkt durchschritten haben. So wurden zuvor stillgelegte Fabriken im Mai allmählich wieder hochgefahren. Auch die wieder höhere Lkw-Fahrleistung spricht dafür, dass im Mai die Erholung eingesetzt hat. Sie wird jedoch deutlich mehr Zeit in Anspruch nehmen als der Absturz. So lagen die Auftragseingänge im April um rund 35 Prozent unterhalb ihres Vorjahresniveaus.

Zudem wird das Investitionsklima weltweit wohl noch auf absehbare Zeit rau bleiben, da die Unsicherheit über die zukünftigen wirtschaftlichen Auswirkungen der Corona-Pandemie weiterhin hoch ist und die Eigenkapitalbasis vieler Unternehmen durch die jüngsten Absatzeinbrüche deutlich geschwächt wurde. Dies wird der auf die Herstellung von Investitionsgütern spezialisierten deutschen Wirtschaft wohl noch für geraume Zeit zu schaffen machen.“

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