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Die erheblichen Schwankungen der Fallzahlen hängen vornehmlich mit den sog. Mastjahren, insbesondere der Eichen und Buchen zusammen. 2018 war die Fruchtproduktion außerordentlich hoch, so dass die Population der Rötelmäuse (Myodes glareolus), die hauptsächlichen Überträger des Hantavirus, 2019 davon besonders profitieren konnten. Buchen masten alle drei bis sechs Jahre, Eichen sogar nur alle sechs bis zwölf, wobei der Klimawandel den Rhythmus nachweislich verkürzt. So begünstigen beispielsweise vermehrte Spätfröste ein Mastjahr im Folgejahr und warme, trockene Sommer sorgen zugleich für einen höheren Blütenansatz. Zusätzlich könnten aber auch die verstärkten Hygienemaßnahmen seit dem Frühjahr, bedingt durch die Corona-Pandemie, eine Rolle für die äußerst geringen Infektionsraten spielen.
Die Übertragung der Hantaviren (Puumalavirus) auf den Menschen erfolgt meist indirekt über die Atemwege durch Inhalation von aufgewirbeltem, virushaltigem Staub. Weiterhin kann auch durch Tröpfcheninfektion (verunreinigte Lebensmittel) und durch den Kontakt der verletzten Haut mit kontaminiertem Staub oder auf direktem Weg durch Bisse oder nach dem Kontakt mit lebenden oder toten Nagetieren bzw. deren Ausscheidungen eine Ansteckung erfolgen.
Hantaviren befinden sich im Speichel, Urin und Kot von Nagern. Die Viren bleiben außerhalb des Wirtes, auch im getrockneten Zustand, noch bis zu zwei Wochen infektiös und können das ganze Jahr über auftreten. Eine erhöhte Infektionsgefahr besteht zwischen April und September.
Je nach Virustyp, können Hantavirus-Infektionen beim Menschen schwerwiegende Erkrankungen verursachen. Typische Krankheitsverläufe sind abrupt einsetzendes Fieber, das über 3-4 Tage anhält und oft von unspezifischen, grippeähnlichen Symptome wie Kopfschmerzen und Myalgien begleitet wird. Hämorrhagische Verläufe, mit akuten Nierenversagen, sind eher selten (< 1%). Eine überstandene Infektion führt vermutlich zu einer lebenslangen, Virustyp-spezifischen Immunität. Eine Mensch-zu-Mensch-Übertragung von Hantaviren ist bei den in Europa vorkommenden Virustypen nicht möglich.
Da derzeit weder ein zugelassener Impfstoff noch eine spezifisch gegen das Virus gerichtete Therapie zur Verfügung steht, zählt die Expositionsprophylaxe zur wichtigsten Maßnahme, um eine Hantavirus-Infektionen zu vermeiden.
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