Nach Ansicht der hessischen Fraktionsvorsitzenden der Linken, Janine Wissler, muss die Linkspartei deutlich machen, dass sie eine „grundsätzlich andere Gesellschaft“ will. „Wir wollen vergesellschaften, wir wollen mehr demokratische Kontrolle über alle Bereiche der Daseinsvorsorge“, sagte Wissler ZEIT ONLINE. „Man muss auch über die Vergesellschaftung von Schlüsselindustrien nachdenken“, fügte sie hinzu.

Ein rot-rot-grünes Regierungsbündnis nach der kommenden Bundestagswahl sieht Wissler kritisch. Ziel linker Politik müsse eine „Umverteilung von gesellschaftlichem Reichtum, soziale Gerechtigkeit, Klimaschutz und eine friedliche Außenpolitik“ sein. „Ob wir das nächstes Jahr in einer gemeinsamen Regierung mit SPD und Grünen erreichen können – da bin ich auf der Bundesebene eher skeptisch“, sagte sie.

Es gebe „große Differenzen“ zwischen Linken, SPD und Grünen, betonte Wissler. Bei der Frage der Bundeswehreinsätze etwa, die die Linke anders als SPD und Grüne stets abgelehnt hatte, könne es „keinen Kompromiss“ geben, sagte Wissler.

Die Parteivorsitzenden Katja Kipping und Bernd Riexinger hatten zuletzt gefordert, die Linke solle bei der kommenden Bundestagswahl offensiv das Ziel eines Politik- und Regierungswechsels vertreten. Wissler gilt als mögliche Kandidatin für den Parteivorsitz, der im Herbst neu gewählt werden muss.

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