Die Konsequenzen für den Ausbildungsmarkt sind derzeit noch nicht in vollem Umfang abzusehen. Aktuell aber verzeichnet die IHK Magdeburg einen Rückgang der neu eingetragenen Berufsausbildungsverhältnisse um 15,5 Prozent gegenüber dem Vorjahr. Der Durchschnitt bei den Industrie- und Handelskammern liegt bundesweit bei minus 17 Prozent.
Derzeit gehen wir von einer Verschiebung der Ausbildungsvertragsabschlüsse weit in das dritte und vierte Quartal dieses Jahres aus. Der reguläre offizielle Start eines jeden Ausbildungsjahres zum 1. August wird daher in diesem Jahr verschoben und flexibel gestaltet werden müssen.
Die Gründe liegen auf der Hand: Seit Mitte März mussten sämtliche Berufsorientierungsmessen, Schülerpraktika, der Girl`s & Boy`s Day, Bewerbungsgespräche, Berufsvorbereitungsprojekte sowie Beratungen in der beruflichen Bildung abgesagt und ausgesetzt werden. Erst langsam laufen Angebote in diesen Bereichen wieder an.
Der Berufsbildungsausschuss der IHK Magdeburg widmete sich in seiner ersten und konstituierenden Sitzung vor wenigen Tagen ausführlich den Unterstützungsmöglichkeiten der IHK zum Erhalt bestehender und der Anbahnung neuer Ausbildungsverhältnisse in der Region.
Einzelne Wirtschaftsbereiche und Ausbildungsbetriebe sind durch Betriebseinschränkungen oder -schließungen, gestörte Lieferketten und Umsatzeinbrüche besonders stark von der Corona-Krise betroffen. Von insgesamt rund 1.700 aktiven Ausbildungsunternehmen im nördlichen Sachsen-Anhalt zählen hierzu nach unseren Schätzungen rund 370 Unternehmen mit knapp 700 Auszubildenden. Insbesondere geht es um die Bereiche Messe- und Veranstaltungsservice, Dienstleistungen im Reiseverkehr und Freizeit, die Hotel- und Gastronomiebranche sowie Handelsunternehmen.
Der Bund unterstützt mit seinem Konjunkturpaket auch Ausbildungsunternehmen bei der Bewältigung der Corona-Pandemie. KMU, die ihr Ausbildungsplatzangebot 2020 im Vergleich zu den drei Vorjahren nicht verringern, erhalten für jeden neu geschlossenen Ausbildungsvertrag eine einmalige Prämie in Höhe von 2.000 Euro. Unternehmen, die ihr Angebot an Ausbildungsplätzen sogar erhöhen, erhalten für jeden zusätzlichen Ausbildungsvertrag 3.000 Euro.
„Die IHK Magdeburg unterstützt darüber hinaus Schülerinnen und Schüler bei ihrer Suche nach einem Ausbildungsunternehmen“, sagte IHK-Hauptgeschäftsführer Wolfgang März in Magdeburg. „So wird die IHK-Lehrstellenbörse täglich mit freien Lehrstellen der regionalen Unternehmen gefüllt. Auch Azubis aus Insolvenzunternehmen können hier nach einem Übernahmebetrieb suchen.“
In den ersten beiden Juli-Wochen wird es Online- und Präsenz-Veranstaltungsangebote der sachsen-anhaltischen Industrie- und Handelskammern und Handwerkskammern für die Schulen geben. Außerdem werden unter unserer neuen Ausbildungs-Hotline 0391-5693-456 Eltern, Schüler und Ausbilder über Möglichkeiten der Ausbildungsplatzvermittlung beraten.
„Die Corona-Krise darf nicht zu einer Krise auf dem Ausbildungsmarkt führen. Negative Auswirkungen auf die berufliche Zukunft junger Menschen und die Fachkräftesicherung im Land Sachsen-Anhalt müssen verhindert werden“, erklärte März abschließend.
Die IHK Magdeburg ist eine von 79 Industrie- und Handelskammern in Deutschland. Neben der Hauptgeschäftsstelle der IHK Magdeburg in Sachsen-Anhalts Landeshauptstadt Magdeburg bestehen IHK-Geschäftsstellen in Salzwedel und Wernigerode.
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