Herr. Prof. Reuter, was ist das wichtigste Anliegen, welches Sie im Zusammenhang mit dem 14th European Headache Federation Congress transportieren möchten?
Für mich steht an erster Stelle, darauf aufmerksam zu machen, dass Kopfschmerz und Migräne nach wie vor eine wichtige Erkrankung darstellen, für die es einen hohen Bedarf an Therapien und Innovation gibt. Darum ist es auch in Covid-Zeiten enorm wichtig, den kollegialen, wissenschaftlichen Austausch aufrechtzuerhalten. Mir ist sehr daran gelegen in Vorträgen und live chats, die neuesten wissenschaftlichen Kenntnisse zu Diagnostik, Therapie und Pathophysiologie von Kopfschmerzen zu diskutieren. Darum begrüße ich, dass der Kongress nun doch – virtuell – stattfindet.
Welche besondere Ausrichtung gibt Ihre Gesellschaft dem Kongress?
Vor allem: eine andere! Zum einen haben wir ein Format gewählt, welches sich von vielen anderen Kongressen unterscheidet: mit viel mehr Präsentationen insbesondere junger Kollegen, mit viel mehr Präsentationen von Postern und wissenschaftlichen Beiträgen. Wissenschaft soll nach unserem Wunsch viel mehr in den Vordergrund treten. Und die zweite Veränderung betrifft natürlich die digitale Durchführung.
Mit welchen Arten von Kopfschmerz, Schmerzpatienten oder Krankheitsbildern haben Sie am häufigsten zu tun?
Mit Migräne, Clusterkopfschmerz, chronischer Migräne, sekundären Kopfschmerzen.
Welches sind die vielversprechendsten neuen Behandlungsmethoden für Ihre Patienten?
In erster Linie sind das medikamentöse Substanzen, die gegen CGRP und CGRP-Rezeptoren gerichtet sind: zum einen die monoklonalen Antikörper, aber auch die sogenannten „Small Molecules“, die sowohl zur Akutbehandlung als auch zukünftig ggf. zur Vorbeugung eingesetzt werden können. Darüber hinaus ist natürlich Lasmiditan als neue Substanz zur Behandlung der akuten Migräne zu nennen. Immer interessant sind aber auch nicht-medikamentöse Therapieverfahren, sogenannte Stimulations-Devices.
Dass der Kongress bedingt durch die aktuellen Entwicklungen digital stattfinden wird, sehen Sie das positiv? Welche Vorteile bietet es Ihrer Ansicht nach?
Ich sehe es im Vergleich zu einer Präsensveranstaltung als Nachteil – aber ganz klar als Vorteil gegenüber einer Kongressabsage. Momentan erlaubt uns ein digitaler Kongress, miteinander und auch mit Kollegen aus Ländern, in denen etwa Reisebeschränkungen gelten, gemeinsam über fachliche Themen zu diskutieren. – Und so das Thema Migräne, das durch die Corona-Pandemie etwas in den Hintergrund geraten ist, wieder adäquat zu adressieren. Besonders schätze ich, dass im Rahmen vieler Sitzungen der Austausch mit dem Auditorium live möglich sein wird.
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