Wissenschaftskommunikation populär: Der vom Verein proWissen Potsdam in Kooperation mit der Stiftung Potsdam Research Network ausgeschriebene Preis für Wissenschaftskommunikation, den „WISPoP – Potsdamer Preis für Wissenschaftskommunikation“, in Höhe von 1.000 € für Nachwuchswissenschaftlerinnen und Nachwuchswissenschaftler geht in diesem Jahr an Dr. Kerstin Brückweh, Clemens Villinger und Kathrin Zöller vom Leibniz-Zentrum für Zeithistorische Forschung Potsdam (ZZF) für ihr Projekt „Die lange Geschichte der ‚Wende‘. Lebenswelt und Systemwechsel in Ostdeutschland vor, während und nach 1989“.

Die "Wende" im Gespräch – Geschichtswissenschaft vor Ort: Wie haben Menschen die letzten Jahre der DDR, die friedliche Revolution und den Systemwechsel erlebt und gestaltet? Wie wird heute daran erinnert? Das alles untersuchten die Historikerinnen und Historiker Dr. Kerstin Brückweh, Clemens Villinger und Kathrin Zöller vom ZZF unter anderem in zahlreichen Gesprächen mit Menschen aus der ehemaligen DDR für ihr Projekt.

Und die Forschungsergebnisse? Diese wurden in einem außergewöhnlichen Kommunikationsformat – einer Dialogreise – an den ostdeutschen Untersuchungsorten nicht nur präsentiert, sondern zusammen mit den Zeitzeuginnen und Zeitzeugen vor Ort diskutiert. Aus den dabei geführten Gesprächen entsteht zusammen mit einem in einfacher Sprache gehaltenen Schriftgespräch zwischen den Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern, der Arbeit einer Fotokünstlerin und eines Journalisten ein Buchprojekt.

Aus der Jury-Begründung: Neben der Wissenschaft wird hier vor allem der Mensch ins Zentrum gerückt und es findet ein direkter Austausch auf Augenhöhe statt. „Die vielfach geforderte Citizen Science wird hier vorbildlich dialogisch gelebt: die Beteiligten werden nicht nur als Datenlieferanten gesehen, sondern lernen selbst durch ihre aktive Einbindung in die Forschung den wissenschaftlichen Arbeitsprozess aus erster Hand kennen“, so der Juryvorsitzende Franz Ossing. Durch das Einbinden einer journalistischen und künstlerischen Perspektive in das Buchprojekt findet eine Betrachtung statt, die über die rein fachliche Arbeit hinausgeht und dazu beiträgt, eine höhere Aufmerksamkeit und Reichweite für die Forschungsergebnisse zu generieren.

Die Jurymitglieder des WISPoP 2020 waren Franz Ossing, ehem. Leiter der GFZ-Öffentlichkeitsarbeit und Mitorganisator des March for Science Berlin, Sonja Schäche, Leiterin Presse- und Öffentlichkeitsarbeit, Deutsches Institut für Ernährungsforschung, Potsdam-Rehbrücke, Dr. Gabriele Schönherr, Wissenschaftskommunikatorin und Geschäftsführerin science³, Dr. Dirk Schuster, Postdocvertreter der Potsdam Graduate School und Akademischer Mitarbeiter am Institut für Jüdische Studien und Religionswissenschaft der Universität Potsdam sowie Matthias Zimmermann, Pressereferent / Forschungsmagazin Portal Wissen, Universität Potsdam.

Mit dem WISPoP – Potsdamer Preis für Wissenschaftskommunikation wird seit 2019 die Einbettung von Kommunikationskompetenz in die Karrierewege von Nachwuchswissenschaftlerinnen und Nachwuchswissenschaftlern gefördert und gesellschaftliches Engagement von Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern gestärkt.

Weitere Informationen unter: https://www.wis-potsdam.de/de/wispop-potsdamer-preis-wissenschaftskommunikation-0

Der Verein proWissen Potsdam wurde im April 2004 gegründet. Wissenschaft steht im Zentrum der Aktivitäten in der Wissenschaftsetage: In der Ausstellung FORSCHUNGSFENSTER und unterschiedlichen Veranstaltungen wird aktuelle Forschung in der Begegnung mit Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern erlebbar. ProWissen wird finanziert von der Landeshauptstadt Potsdam, wissenschaftlichen Einrichtungen, Unternehmen sowie Privatpersonen.

Das Potsdam Research Network wurde 2011 als Stiftung des bürgerlichen Rechts auf Initiative der Universität Potsdam am Wissenschaftsstandort Potsdam/Berlin gegründet. Es vernetzt die Universität Potsdam und 21 außeruniversitäre Forschungseinrichtungen an einem der größten und modernsten Forschungsstandorte in Deutschland.

Über den proWissen Potsdam e.V.

Der Verein proWissen Potsdam wurde im April 2004 gegründet. Ziele sind die Förderung von Wissenschaft und Forschung, Wissenschaftskommunikation in die breite Öffentlichkeit sowie der Ausbau eines Netzwerkes von Hochschulen, wissenschaftlichen Institutionen, Wirtschaft, Kultur, Politik, Stadt und Bürgern in Potsdam und Brandenburg. ProWissen wird finanziert von der Landeshauptstadt Potsdam und über 65 wissenschaftlichen Einrichtungen sowie Privatpersonen. Der Verein bietet neben der Ausstellung "FORSCHUNGSFENSTER" ein vielfältiges Programm von einmaligen Aktionen über langfristige Projekte bis hin zu regelmäßig stattfindenden Veranstaltungen rund um das Thema Wissenschaft.

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