Am 1. Juli übernimmt die Bundesrepublik Deutschland die EU-Ratspräsidentschaft und eröffnet ein europäisches Kulturprogramm mit Fokus auf europäischer Öffentlichkeit und europäischer Solidarität. Der Beitrag des Goethe-Instituts zum Kulturprogramm der Bundesregierung blickt auf die Frage: Was macht Europa zukünftig aus und wie kann europäischer Zusammenhalt auch in Zeiten von Corona gelingen? Auf diskursive und künstlerische Weise widmen sich die europaweiten Projekte des Goethe-Instituts der Vielfalt Europas und der Schaffung einer gemeinsamen europäischen Öffentlichkeit – sei es etwa in einem Generationsaustausch über Europa, in Debatten über den Einfluss künstlicher Intelligenz oder über den Stand der Freiheit, bei der Erarbeitung klimaneutraler Reisekonzepte oder aufsehenerregenden Installationen in europäischen Städten.

Der Präsident des Goethe-Instituts Klaus-Dieter Lehmann sagte anlässlich des bevorstehenden Auftakts der deutschen EU-Ratspräsidentschaft: „Deutschland in der Mitte Europas mit neun unmittelbaren Nachbarn ist anlässlich der EU-Ratspräsidentschaft in besonderer Weise aufgerufen, nicht nur ökonomisch zu agieren sondern die Verantwortung für einen gemeinsamen europäischen Kulturraum zu stärken. Für das Goethe-Institut ist Europa die kreative Basis. Die Freiheit von Kunst und Kultur, die Diskursfähigkeit untereinander und die Solidarität miteinander kennzeichnen seine Initiativen und Projekte für Europa. Gerade auch in der Corona-Krise mit Tendenzen zu Abschottung, Rassismus, Desinformation und Ausgrenzung zeigen sich die politische und kulturelle Kraft der Kultur und die Chance, unser Zusammenleben als kulturelle Leistung zu verstehen.“

Anlässlich der deutschen EU-Ratspräsidentschaft verstärkt das Goethe-Institut sein bisheriges europäisches Engagement mit einer Reihe von europaweiten Projekten, die es in Zusammenarbeit mit seinen Partnern in den EU-Mitgliedsstaaten durchführt.

Johannes Ebert, Generalsekretär des Goethe-Instituts, hob hervor: „Gerade in Zeiten, in denen die Europäische Gemeinschaft durch die Auswirkungen von Covid-19 stark betroffen ist und nationalstaatliches Denken zunimmt, setzen wir mit unseren Projekten auf die Stärkung der europäischen Öffentlichkeit, um Zusammenhalt und Solidarität auf europäischer Ebene zu ermöglichen. Die Projekte des Goethe-Instituts erstrecken sich über die Länder der EU und sollen Europa als Ganzes erfahrbar, erlebbar und fühlbar machen. Wir müssen gerade jetzt den offenen Dialog und die Begegnung zwischen den Menschen aller EU-Mitgliedsstaaten fördern, und in einen Austausch darüber treten, was Europa in Zukunft ausmacht. Das kann nur gemeinsam geschehen! Zusammen mit unseren Partnern in Europa wollen wir mit unseren Projekten darüber hinaus wichtige Themen vorantreiben, wie der Umgang mit technologischen Innovationen oder mit Nationalismus sowie Klimaschutz und nachhaltige Mobilität. Denn die Auseinandersetzung mit diesen Herausforderungen bestimmt den Weg, den die europäische Gesellschaft künftig gehen wird.“

Fünf dieser Projekte sind offiziell Teil des Kulturprogramms der Bundesregierung zur deutschen EU-Ratspräsidentschaft und werden durch Sondermittel vom Auswärtigen Amt gefördert: In der „Europaküche“ wird die Küche zu einer Plattform für einen kulturellen und europaweiten Dialog über Grenzen hinweg. Bei dem digitalen Jugendwettbewerb #oekoropa werden Jugendliche aus allen EU-Mitgliedstaaten dazu aufgerufen, ihre Ideen für eine klimaneutrale Reise durch Europa einzureichen. „Generation A=Algorithmus“ geht in interaktiven Formaten der Frage nach, wie Künstliche Intelligenz unsere Gesellschaften aktuell und zukünftig verändert. Die Veranstaltungsreihe „Erzähle mir von Europa“ stößt einen generationsübergreifenden Austausch über die europäische Idee an. Bei der „Verschwindenden Wand“ wird die Vielfalt Europas durch eine partizipative Installation im öffentlichen Raum erlebbar.

Neben den fünf zentralen EU 2020 Projekten ist das Goethe-Institut auch an dem partizipativen Kunstwerk „Earth Speakr“ von Olafur Eliasson beteiligt, das der in Berlin lebende Künstler im Rahmen des Kulturprogramms zur deutschen EU-Ratspräsidentschaft umsetzt. Das Projekt wird finanziert durch das Auswärtige Amt mit Sondermitteln für die EU-Ratspräsidentschaft. Das Goethe-Institut unterstützt das Studio Olafur Eliasson bei der Realisierung des Projekts in allen 27 EU-Ländern und Großbritannien, um möglichst viele Kinder und Jugendliche zu erreichen. So wurden bereits 19 von 32 vorbereitenden Workshops an Goethe-Instituten durchgeführt.

Zwei weitere Großprojekte stehen im Zeichen der deutschen Ratspräsidentschaft: Vom 30. bis 31. Oktober 2020 findet das Festival des Projekts „Freiraum“ statt. In digitalen und physischen Formaten u.a. in Brüssel geht das Goethe-Institut gemeinsam mit 53 Akteur*innen aus 42 europäischen Städten aus Kultur, Wissenschaft und Zivilgesellschaft der Frage nach: Was bedeutet Freiheit heute in Europa? Über den Mehrwert von Mehrsprachigkeit und ihre Bedeutung für die Vermittlung europäischer Werte diskutieren vom 8. bis 9. Oktober 2020 in Berlin Fachexpert*innen aus EU-Institutionen im Handlungsfeld Sprache auf der vom Programm Europanetzwerk Deutsch initiierten Konferenzserie zur Mehrsprachigkeit in Europa.

Alle Informationen zu den EU 2020 Projekten des Goethe-Instituts finden Sie unter: www.goethe.de/EU2020

Die Pressemappe finden Sie auf Deutsch und Englisch zum Download unter: www.goethe.de/pressemappen

Informationen über das gesamte Kulturprogramm der deutschen EU-Ratspräsidentschaft unter: www.eu2020.de

Über Goethe-Institut e. V.

Das Goethe-Institut ist das weltweit tätige Kulturinstitut der Bundesrepublik Deutschland. Mit 157 Instituten in 98 Ländern fördert es die Kenntnis der deutschen Sprache im Ausland, pflegt die internationale kulturelle Zusammenarbeit und vermittelt ein aktuelles Deutschlandbild. Durch Kooperationen mit Partnereinrichtungen an zahlreichen weiteren Orten verfügt das Goethe-Institut insgesamt über rund 1.000 Anlaufstellen weltweit. Als nationales und europäisches Kulturinstitut setzt sich das Goethe-Institut ein für die Vision einer fortschreitenden europäischen Integration und plädiert in seinen Aktivitäten kontinuierlich für die weitere Stärkung der Werte der Europäischen Union – Freiheit, Gleichheit und Offenheit. In Europa unterhält es insgesamt 52 Institute.

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