Im Jahr 2019 schloss in Alsfeld das „Augenärztliche Medizinische Versorgungszentrum“. Plötzlich standen viele Menschen aus dem Altkreis Alsfeld sowie aus der Region vor verschlossenen Türen – und ohne augenärztliche Versorgung da. Sie wichen auf den Nachbarkreis aus, und stellten sich als Neupatienten in der Augenarztpraxis von Dr. Roland Gross in Neukirchen im Schwalm-Eder-Kreis vor. „Der relativ stark steigende Anteil an Alsfelder Patientinnen und Patienten weckte bei uns die Idee, eine Zweigpraxis am Standort Alsfeld zu eröffnen“, sagte der Mediziner. Ein Facharzt darf, zusätzlich zu seiner Stammpraxis, noch an zwei weiteren Orten tätig sein. Der Hauptsitz der „Praxis für Augenheilkunde“ von Dr. Roland Gross ist in Neukirchen. „Ambulante Operationen biete ich in Schwalmstadt an – durch einen weiteren Zweigstandort in Alsfeld können wir auch dort die medizinische Versorgung erweitern“, sagt der Mediziner. Ein zweifacher Gewinn, wie Dr. Jens Mischak konstatiert: „Zum einen freue ich mich als Wirtschaftsdezernent, dass wir Unternehmer bei Investitionsmaßnahmen unterstützen können. Als Gesundheitsdezernent ist mir die medizinische Versorgung der Bürgerinnen und Bürger ein großes Anliegen.“ Zu sehen, dass beides mit dem Investitionsprojekt vorangetrieben werde, sei ein großer Gewinn.
Im November 2019 wurden in Alsfeld die entsprechenden Räume angemietet. Dort entstand eine komplett neue Praxis für die konservative Behandlung der Patienten. „Für die medizinische Versorgung haben wir neue Geräte angeschafft und auch eine digitale Patientenkartei implementiert“, sagt der Augenheilkundler. „Wir haben in entsprechende Hard- und Software investiert, die Vernetzung und Datensicherung garantiert“, sagt Dr. Gross.
Die neue Praxis wurde dann Mitte Januar 2020 eröffnet, seitdem kommt tageweise das komplette Team aus Neukirchen in die Alsfelder Praxis. „Wir hoffen, mit den ausgezeichnet laufenden Praxisstandorten einen weiteren Mediziner gewinnen zu können, der bei uns im Team mitarbeiten möchte – er oder sie könnte sich ins gemachte Nest setzen“, versichert der Mediziner, er sei dafür deutschlandweit auf der Suche nach Verstärkung.
„Genauso wie im kürzlich von Vogelsbergkreis und zwei Gemeinden auf den Weg gebrachten interkommunalen MVZ, erwarten Mediziner beste Bedingungen, flexible Arbeitszeitmodelle und eine sichere Festanstellung“, pflichtet Dr. Mischak bei. Denn durch die demografische Entwicklung zeichne sich ab, dass die Patientenzahlen im Kreisgebiet auch bei der Augenheilkunde überproportional steigen. „Es gilt also, weiter am Ball zu bleiben, um die medizinische Versorgung im Kreisgebiet weiter zu stabilisieren – auch die Mittel aus der Dorf- und Regionalentwicklung kommen dabei dem Vogelsbergkreis zugute“, sagt Dr. Mischak und wünscht Sonja und Dr. Roland Gross für das Investitionsvorhaben sowie für die Zukunft bestes Gelingen.
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