Die Arbeiten am Umbau der Kriegsstraße mit einer neuen oberirdischen Gleistrasse und einem darunter liegenden Autotunnel konzentrieren sich am Karlstor aktuell auf einen – alten – Kanal: Der liegt nämlich dem Baufortschritt im Weg und wird bis Anfang Juli verlegt. Erst dann können die Bauarbeiter in dem westlichsten Abschnitt der insgesamt 1,6 Kilometer langen Baustelle Kriegsstraße – dem Baufeld W 1 – an der entstehenden Baugrube unter der Kreuzung der Kriegsstraße mit der Karlstraße mit den Vorbereitungen für den Tunnelbau fortfahren. Die Karlstraße ist wegen des Kanalbaus zwischen Kriegsstraße und Mathystraße in Fahrtrichtung Süden für den Kfz-Verkehr gesperrt. Mit dem Auto können die Gebäude auf der Westseite der Karlstraße zwischen Gartenstraße und Mathystraße über eine Wendemöglichkeit über die derzeit nicht von Bahnen befahrenen Gleise in der Karlstraße südlich der Gartenstraße hinweg erreicht werden.

Vorhandene Kanäle und Leitungen zu entfernen oder besser: zu verlegen ging schon immer den eigentlichen Arbeiten an der Kombilösung voraus – und so ist das auch im Baufeld W 3 zwischen Lammstraße und Ettlinger Tor. Hier entsteht eine unterirdische Zufahrt direkt aus dem Autotunnel heraus in das Parkhaus des Einkaufszentrums. Allerdings verlief bisher unter anderem eine Gas- und eine Wasserleitung entlang der Nordseite der Kriegsstraße, so dass zunächst diese Leitungen verlegt werden müssen, damit der kleine Quertunnel ins Einkaufszentrum gebaut werden kann. Erschwert werden die Arbeiten an der Gas- und der Wasserleitung durch eine alte bereits stillgelegte Fernwärmeleitung, die zunächst ausgebaut werden muss.

In allen anderen Baufeldern der Kriegsstraße sind Kanäle und Leitungen aber schon längst kein Thema mehr – zumindest insoweit, dass sie dem Tunnelbau im Wege lägen. Vom Baufeld W 1 östlich des Karlstors bis einschließlich des Baufelds O 3 westlich vom Mendelssohnplatz wird am Tunnel gearbeitet: Die Tunnelsohle entsteht in Abschnitten, danach die Außen- und die Mittelwände und zum Abschluss kommt bei diesem Verfahren des „offenen“ Tunnelbaus der Deckel auf die beiden Tunnelröhren, die jeweils eine Richtungsfahrbahn aufnehmen werden. In den Baufeldern W 2 und W 3 zwischen Ritterstraße und dem Einkaufszentrum am Ettlinger Tor sowie O 1 und O 2 östlich des Mendelssohnplatzes ist der Tunnelbau abgeschlossen: Hier steht der Rohbau bereits, die Arbeiter haben hier damit begonnen, den Tunnel für die spätere Nutzung auszustatten: So wurden unter anderem Schlitzrinnen zur schadlosen Ableitung für in den Tunnel eingetragenes Regenwasser gebaut.

Einzig im Baufeld O 5 – es liegt direkt östlich vom Ettlinger Tor – werden noch auf den Ingenieurbau vorbereitende Arbeiten durchgeführt wie etwa das Glätten der Verbauwände, da diese als rückwärtige Schalung beim Tunnelbau verwendet werden.

Östlich vom Mendelssohnplatz auf den Baufeldern O 1 und O 2 nimmt „oben“ die Ludwig-Erhard-Allee ihre endgültige Form an: In der südlichen Hälfte vor dem Einkaufszentrum entstehen Fahrbahnen für Autos, Rad- und Gehwege. Die Einmündung der Kapellenstraße in die Ludwig-Erhard-Allee wird ebenfalls mit den Verkehrsflächen für Autos, Radler und Fußgänger neu gebaut und: Hier entsteht auch die Verbindung zwischen den noch in der Kapellenstraße liegenden Straßenbahngleisen und jenen, die zwischen Mendelssohnplatz und Ludwig-Erhard-Allee neu verlegt werden. Bis Anfang August kann, unter anderem wegen der Gleisbauarbeiten, nicht aus der Ludwig-Erhard-Allee vom Mendelssohnplatz kommend links in die Kapellenstraße Richtung Durlacher Tor abgebogen werden und ebenfalls nicht möglich ist das Linkseinbiegen vom Durlacher Tor kommend aus der Kapellenstraße in die Ludwig-Erhard-Allee.

Der Innenausbau des Stadtbahn- und Straßenbahntunnels unter der Kaiserstraße zwischen Durlacher Tor und Mühlburger Tor mit dem Südabzweig vom Marktplatz in die Ettlinger Straße macht bei den vielen zu erledigenden Aufträgen seine Fortschritte: Dauerthema ist natürlich die elektrische – und elektronische – Ausstattung der sieben unterirdischen Haltestellen und der dazwischen liegenden Tunnelabschnitte. Die Montage des „Lichtgespinstes“, das sich in allen Haltestellen als doppelstöckige Seilkonstruktion zwischen den Wänden spannt, muss akkurat montiert werden. Denn in die Seile hinein werden die Leuchtkörper eingehängt, die einerseits die allgemeine Haltestellenbeleuchtung abstrahlen und andererseits in Form der über den Bahnsteigen hängenden bunten Strahler für den entsprechenden Schattenwurf der Fahrgäste sorgen werden.

Eher unsichtbar sind die Elektrikerkollegen in den Betriebsräumen unterwegs und installieren Leitungen und Schaltanlagen für unterschiedliche Spannungen – von der Oberleitungsspannung für den teilweise schon vorbereiteten Fahrdraht bis zur Elektrik für die Kommunikationseinrichtungen.

Aber auch andere Handwerker sind unterirdisch unterwegs: Lüftung, sanitäre Installationen, Maurer und Trockenbauer sorgen mit dem Abarbeiten 9ihrer Aufträge dafür, dass das später einmal hochkomplexe Zusammenspiel der Technik unter der Erde funktionieren wird.

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Aktuelle Informationen zum ÖPNV in der Region: kvv.de

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