„Wir wissen, dass einige der Konzerte der kommenden Spielzeit höchstwahrscheinlich nicht wie ursprünglich geplant durchgeführt werden können“, so Intendant Christian Kötter-Lixfeld. Wie in vielen anderen Orchestern habe man daher auch bei den Bremer Philharmonikern darüber nachgedacht, welchen Sinn die Veröffentlichung einer Konzertvorschau mache. Man habe sich aber bewusst dafür entschieden. „Die Planung einer Konzertsaison verläuft über mehrere Jahre: Dirigenten und Solisten werden teils Jahre vorab gebucht und Spielstätten mit großem Vorlauf reserviert, Terminkoordinationen und Programmabstimmungen folgen“, erläutert Kötter-Lixfeld, „Es handelt sich dabei um Prozesse, in denen unsere ganze Leidenschaft und tiefe Überzeugung stecken, dem Publikum eindrückliche Begegnungen mit klassischer Musik zu verschaffen. Dieses Saisonbuch nicht herauszubringen, ist für uns daher keine Option.“
Die Bremer Philharmoniker haben für den Worst Case Alternativen für alle Konzerte ausgearbeitet. Diese reichen von Besetzungs- und Programmänderungen bis zu Verlegungen in andere Spielstätten und das Engagement anderer Gastsolisten und Gastdirigenten. „Wir können derzeit nicht absehen, ob wirklich alle von uns engagierten Künstlerinnen und Künstler zu den Konzertterminen aus ihren jeweiligen Heimatländern aus- und nach Deutschland einreisen dürfen. Zudem gibt es regelmäßig Änderungen bei den Abstandregelungen auf der Bühne, so dass wir heute nicht wissen, ab wann wir wieder in voller Besetzung spielen dürfen. Deshalb haben wir nicht nur einen Plan B, sondern auch einen Plan C in der Schublade … und hoffen, dass wir sie nicht zu häufig öffnen müssen,“ so der Intendant weiter. Solle es zu Änderungen kommen, versuche man, das ursprüngliche Konzept des Konzertes beizubehalten, Werke derselben Komponisten zu präsentieren und sich thematisch im selben Genre zu bewegen. Schließlich bilde jedes Konzert einen Baustein für die Gesamtdramaturgie, die Generalmusikdirektor Marko Letonja mit seinem Orchester für die Konzertsaison 2020/2021 vorgesehen habe.
Auf seiner im vergangenen Jahr bei Mozart und Haydn begonnenen Reise durch die Geschichte der Symphonie steuert Letonja nun das große romantische Repertoire mit einem Schwerpunkt auf Brahms an. Zudem legt er einen Fokus auf das Geburtstagskind Ludwig van Beethoven und setzt mit zeitgenössischen Werken von u.a. Holliger, Barton, Dean und Tristano spannende Akzente. Letonjas Credo wird dabei nicht nur bei den von ihm dirigierten Konzerten deutlich: Dialoge zwischen Werken und Epochen schaffen, um die Aktualität der Musik unabhängig von ihrer Entstehungszeit zu verdeutlichen.
Als Gastdirigenten werden u.a. Heinz Holliger, John Nelson, Jessica Cottis, Yoel Gamzou, Ivan Repušić und Michael Schønwandt erwartet, und bei den Gastsolisten freut sich das Orchester u.a. auf Severin von Eckardstein, Martina Filjak, Isabelle van Keulen, Paul Meyer, Yuri Revich und Francesco Tristano sowie auf Solisten aus den eigenen Reihen: Andrew Malcolm, Matthias Berkel und Dirk Ehlers.
Mit ihren Philharmonischen Konzerten und den Afterwork-Konzerten 5nachsechs sowie den zahlreichen Sonderkonzerten, Kammermusikreihen, Gastspielen, Familienkonzerten und Schulprojekten wollen die Bremer Philharmoniker trotz möglicher notwendiger Einschränkungen ihrer Veranstaltungen auch in der kommenden Spielzeit dafür sorgen, Bremen und den Alltag der Bremerinnen und Bremer mit klassischer Musik zu bereichern. Da im Konzerthaus Glocke eine Platzierung aller Abonnenten auf Grund der geltenden Abstandsregelungen derzeit nicht möglich ist, werden die Abonnements in der Konzertsaison 2020/2021 ausgesetzt. Für alle Veranstaltungen werden Einzeltickets angeboten, die an den üblichen Vorverkaufsstellen sowie online buchbar sind. „Auswirkungen auf die Besucherstatistik sind damit nicht vermeidbar. Besucherzahlen von durchschnittlich rund 65.000 wie in den vergangenen Jahren werden wir nicht erreichen können“, resümiert Christian Kötter-Lixfeld, „Das ist ein Fakt, mit dem wir leben müssen, aber uns allen ist klar – und dahinter stehen wir mit aller Verantwortung und Überzeugung – Gesundheitsschutz geht vor und hat oberste Priorität. Doch wir setzen ein Zeichen: Die Bremer Philharmoniker sind da, unsere Leidenschaft und Spielfreude ist ungebrochen, und wir stellen uns mit all unserer Kreativität und Flexibilität der Herausforderung, trotz aller Einschränkungen und behördlicher Anordnungen möglichst viele Menschen mit klassischen Klängen zu erreichen! Wir zeigen unter Einhaltung aller notwendigen Hygienemaßnahmen und Abstandsregelungen Präsenz – in Konzertsälen sowie in Schulen und unseren Musikwerkstätten. Denn gerade jetzt zeigt sich eine der wichtigsten Eigenschaften der Musik: Sie hilft, tröstet und erfreut.“
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