Aus Worpswede ins ganze Land: Das ist die Idee der »Aktion Künstlerbrot«, mit der die Kulturminister*innen der Bundesländer auf die mangelhaften Corona-Hilfen für Kunstschaffende und Kreative hingewiesen werden sollen. Die Postkartenaktion hat ihren Ursprung in der niedersächsischen Künstlerkolonie und soll sich nach und nach in alle Bundesländer ausweiten. Für alle Bundesländer stehen im extra dafür eingerichteten Internet-Portal www.aktion-kuenstlerbrot.de Druckdaten zum kostenlosen Download zur Verfügung.

»Künstler arbeiten für die Gesellschaft wie alle anderen auch« lautet das Statement auf der Vorderseite der Postkarte, der sich direkt auf eine Straßen-Performance des 2012 verstorbenen Worpsweder Künstlers Heini Linkshänder aus dem Jahr 1980 bezieht. Auf der Rückseite findet sich ein Anschreiben an die zuständigen Minister mit der Aufforderung, im Bereich der Corona-Hilfen nachzubessern, da Künstler und Kreative als zumeist Soloselbständige bisher durch fast alle Raster der aufgelegten Programme gefallen sind.

Die »Aktion Künstlerbrot« setzt auf eine massenhafte Verteilung von Postkarten, die von Unterstützerinnen und Unterstützern an die Kulturministerien geschickt werden sollen. Dazu werden Verteiler und Multiplikatoren gesucht, die Postkarten auslegen, weitergeben oder für ihr eigenes Bundesland selbst drucken. Dazu haben die Macher mit der Internetseite www.aktion-kuenstlerbrot.deein Portal eingerichtet, über das Postkarten auf Anfrage zum Selbstkostenpreis angefordert werden können und Druckdateien für jedes Bundesland kostenfrei zum Download bereitstehen.

Großen Anklang gefunden hat die Aktion bereits in Niedersachsen und in Bayern. Hier unterstützen viele Aktive das Projekt, indem sie Karten auslegen, innerhalb ihrer Organisation weitergeben oder sogar selbst produzieren.

»Wir brauchen einen langen Atem!«, erklärt Jürgen Strasser, einer der beiden Macher der Aktion. »Aktuell ist überhaupt nicht absehbar, wann wieder ein geregeltes Kulturleben möglich ist und Künstlerinnen und Künstler wieder Geld verdienen«. Daher sei es notwendig, darauf aufmerksam zu machen, dass beinahe alle bisherigen Corona-Hilfspakete an den Lebensrealitäten der Betroffenen vorbeigegangen seien. Weder sei es aufgrund des niedrigen Gagenniveaus möglich, große Rücklagen zu bilden, noch hätten die meisten selbständigen Künstlerinnen und Künstler eigene Betriebsstätten, die vielfach Voraussetzung für eine Förderung seien. Daher sehen die Macher dringenden Nachschärfungsbedarf, um Kunstschaffende und  Kreative vor dem Fall in HARTZ IV zu bewahren und hoffen auf vielfältige Unterstützung ihrer Aktion.

Alle Informationen auf www.aktion-kuenstlerbrot.de

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