Erfreut über den Rettungsschirm des Landes für den öffentlichen Personennahverkehr (ÖPNV) im Volumen von 240 Mio. € zeigt sich der ökologische Verkehrsclub VCD. „Dieser Rettungsschirm ist wichtig und richtig, um Insolvenzen bei den ÖPNV-Betreibern zu vermeiden“, erklärt VCD-Landesvorsitzender Matthias Lieb.

 

Doch nun müsse eine landesweite Kundenbindungsaktion der Verbünde die drohende Abo-Kündigungswelle verhindern, fordert der VCD. Seien zuerst die Gelegenheitsfahrgäste ausgeblieben, würden derzeit viele Fahrgäste mit Zeitkarten, die sich aktuell in Kurzarbeit oder im Home-Office befänden, überlegen, ob sie ihr Abo kündigen sollen, zeigten die Anfragen an den VCD.

 

Matthias Lieb: „Um die Stammkunden nicht zu verlieren, sind die Verbünde gefordert, Anreize anzubieten für die Fahrgäste, die das Angebot die letzten Wochen nicht nutzen konnten“. Denn wenn sich Stammkunden von Bus und Bahn abwenden würden, wäre dies nicht nur für Wochen, sondern für Jahre, sofern sie z.B. neu ein Auto anschaffen würden, weiß der VCD. Dies wäre für die ÖPNV-Brache fatal und würde dauerhaft die Finanzierung des ÖPNVs gefährden, so der VCD.

 

„Die Verkehrsunternehmen und Verbünde haben während der Hochphase der Corona-Pandemie durch den Fortbestand eines Grundangebotes die Mobilität sichergestellt und haben dabei hohe Verluste erlitten, die nun vom Land zurecht ausgeglichen werden – sie müssen aber jetzt durch kluge Angebote die Stammkunden im Abo halten“, betont Matthias Lieb.

 

Ähnlich wie bei den Schülerzeitkarten, bei denen die Eltern landesweit rund 2 Monate vergütet bekommen, könnte eine Regelung für Stammkunden aussehen: Der VCD empfiehlt, dass die Abbuchung des Monatsbetrages für ein bis zwei Monate ausgesetzt oder dass der Geltungszeitraum der Abokarten um ein bis zwei Monate verlängert wird, so dass die Fahrgäste dadurch einen Ausgleich für die geringere Nutzung erhalten und von einer Abo-Kündigung absehen könnten. 

 

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