In der Erklärung geht die Kirchenleitung auch auf andere Ereignisse der jüngsten Zeit ein, die deutlich dokumentierten, dass die Rassentrennung die Lebensqualität so vieler Menschen und das Gefüge der demokratischen Gesellschaft zerstöre. Mauern der Trennung, die dazu dienten, die wesentlichen Rechte der Menschenwürde, des Selbstwertes und der Freiheit zu zerstören, seien errichtet worden. Diese Rechte seien aber erforderlich, damit alle Amerikaner in ihrem lokalen Umfeld leben und sich entfalten könnten. Einige von ihnen, denen der Schutz aller Mitglieder der Gesellschaft anvertraut wurde, hätten ihren feierlich geschworenen Eid gebrochen, anderen zu dienen, insbesondere den Bedürftigen. Amerikaner sollten wegen ihrer Hautfarbe oder ihrer ethnischen Zugehörigkeit in der Öffentlichkeit niemals in Angst leben müssen. „Wir können und müssen es besser machen.“
Die transnationale Kirchenleitung der NAD fordere daher alle Kirchenmitglieder eindringlich auf, im Gebet darüber nachzudenken, wie sie mit ihren Mitbürgern in umgehen. Sie bittet, gegen Ungerechtigkeit und Hass aufzustehen, so wie es Jesus tat, als er auf dieser Erde war. Weiter heißt es: „Wir können für diejenigen, die an den Rand gedrängt und von anderen verraten werden, etwas bewirken, und wir müssen den Stimmen der Opfer von Hass und Rassismus ein Forum bieten. Unsere Taten können lauter sprechen als Worte. Wir können mit gutem Beispiel vorangehen, wenn es darum geht, wie wir andere behandeln.“ Die NAD-Verantwortlichen fordern gleiche und faire Behandlung aller Bürger. Adventisten seien eine Glaubensgemeinschaft mit der größten ethnischen Vielfalt in den Vereinigten Staaten und repräsentierten fast jede Region in diesem Land. Ihre Stimmen müssten gehört werden und dazu beitragen, die zerrissene Gesellschaft mit der Liebe und der Hingabe Jesu zu heilen.
Die NAD verantwortet den Kirchenbereich der Adventisten für die Region USA, Kanada sowie Guam und Mikronesien. Zuvor hatte bereits die regionale Kirchenleitung für Colorado, Iowa, Kansas, Minnesota, Missouri und Nebraska (Central States Conference) erklärt, dass sie alle gewaltlosen Proteste, Boykotte und jeglichen öffentlichen Druck unterstütze, die notwendig seien, um „Gerechtigkeit für George Floyd zu erreichen“. Die Leitung, die vornehmlich für farbige Kirchenmitglieder in ihren Bundesstaaten Verantwortung trägt, nimmt Bezug auf die Erzählung Jesu vom barmherzigen Samariter, in der ein Priester und ein Schriftgelehrter wegschauen und einem verletzten Mann nicht geholfen haben und folgert: Wir werden „nicht die Augen vor dem Unrecht verschließen, das unserem farbigen Volk permanent angetan wird“.
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