Am 8. Mai wurde weltweit an das Ende des Zweiten Weltkriegs vor 75 Jahren gedacht. Tatsächlich endete der Krieg jedoch zunächst nur in Europa, während sich das Geschehen in Asien weiter hinstreckte. Das japanische Kaiserreich, das mit Nazi-Deutschland verbündet gewesen war, setzte trotz aussichtsloser Lage den Kampf fort und kapitulierte erst am 15. August 1945, nach den Atombombenabwürfen auf Hiroshima, Nagasaki und dem Eintritt der UdSSR in den Krieg gegen Japan.
Über die letzten Jahre des Krieges aus japanischer Sicht hat nun Prof. Dr. Peter Wetzler unter dem Titel „Imperial Japan and Defeat in the Second World War – The Collapse of an Empire“ eine vielbeachtete Studie im renommierten britischen Bloomsbury Verlag, in der Reihe Studies in Modern and Contemporary Japan der SOAS University of London, herausgebracht. Diese stützt sich umfassend auf japanische Originalquellen und bringt einiges Licht ins Dunkel der irrational erscheinenden Entscheidungen und Handlungen der japanischen Seite.
Prof. Dr. Peter Wetzler
Prof. Dr. Peter Wetzler gilt seit seiner Monographie über den japanischen Kaiser Hirohito und den Anfang des Pazifikkrieges – „Hirohito and War: Imperial Tradition and Military Decision Making in Prewar Japan“ – als einer der weltweit führenden Historiker auf dem Gebiet des pazifischen Krieges. Darin wies er u.a. nach, dass Hirohito vor dem Angriff auf die amerikanische Pazifik-Flotte von Pearl Harbor im Jahre 1941 in die Pläne seiner Militärs eingeweiht war und diese billigte.
Prof. Dr. Peter Wetzler war bis 2009 Professor für Japanische Wirtschaft und Politik am Ostasieninstitut (OAI) der HWG LU und ist dort bis heute als Lehrbeauftragter und ehrenamtlicher Senior Research Fellow aktiv. Davon profitieren auch die Studierenden des Instituts, die in diesem Semester im Seminar Krisenmanagement in Japan zu den Themen Das Große Tokyo Erdbeben von 1923 und Die bedingungslose Kapitulation Japans 1945 von Wetzler betreut werden.
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