Für mich war es eine ganz persönliche Notwendigkeit.“, erklärt Dirk Leiber, Entwickler von www.museum-virtuell.de . Leiber ist Filmemacher und war durch die Absage von vielen internationalen Filmprojekten von heute auf morgen ohne Beschäftigung. Er fand sich plötzlich mit vielen Freunden und Parteien in einem Boot. Viel Zeit und keine Einnahmen. So auch Schauspieler, Veranstalter, Museen. Plötzlich musste alles virtuell gehen und viele Museen verlagerten schnell ihre Ausstellungen ins Netz: Kostenlos, mit schlechter Technik, ohne Erlebnisfaktor und Didaktik. „Das war für mich nicht rund.“, so Leiber. „Es konnte doch nicht sein, dass Museen, die in dieser Zeit ums Überleben kämpfen, virtuell keine Eintrittsgelder einnehmen. Bei aller Solidarität müssen doch auch Kulturschaffende  Einnahmen erzielen können.“ So wurde vor 5 Wochen die Plattform für virtuelle Museumsauftritte geboren. Hier können Museen  Eintrittsgelder auch virtuell generieren, temporäre Ausstellungen archivieren und weiterhin besuchbar halten, barrierefrei, weltweit und rund um die Uhr geöffnet haben.

Doch es ging noch weiter. Museen werden Kulturräume, in denen Veranstaltungen live oder aufgezeichnet erlebt werden können. Das erste Versuchsprojekt war das Freimaurer Museum in Bayreuth. Dieses Museum wurde mit Führungen und Einzelbesuchen so oft besucht, das schon nach 3 Wochen die Kosten der Virtualisierung eingespielt waren. Nun kann man dort ein 90 Minuten Programm über Goethe gleich mit buchen. Der Künstler, Andreas Grude, wird virtuell durch einige Museen, die sich auf dieser Plattform präsentieren touren.

Mit den staatlichen Kunstsammlungen in Dresden ist sogar ein museumspädagogisches Suchspiel in Verbindung mit einem Pfadfinderprojekt geplant.

Das Interesse der Aussteller und Museen ist groß. In Kürze wird das UNESCO Weltkulturerbe Zollverein dort ebenfalls besucht werden können. Ganz Barriere frei!