Auch wenn die Wiederaufnahme des Bahnverkehrs über das Karlstor erst am 13. September erfolgen wird – ein erster und wichtiger Schritt ist getan: Die Bohrpfahlwand im Bereich der Stelle, auf die die beiden einzelnen Hilfsbrücken gelegt werden, ist hergestellt, der Vorverbau für die Hilfsbrücke ist ins Erdreich eingerüttelt. Zumindest von „oben“ sind damit die Voraussetzungen geschaffen, die beiden stählernen Konstruktionen über der Baugrube am Karlstor zu positionieren – allerdings erst dann, wenn die alte Straßenüberführung der Karlstraße über die Kriegsstraße abgebrochen ist.

Nach wie vor nicht möglich ist das Queren des Karlstors entlang der Karlstraße – also entweder von Süden nach Norden oder von Norden nach Süden. Einzig Fußgänger (oder ihren Drahtesel schiebende Radfahrer) haben die Möglichkeit, über die Hilfsbrücken westlich vom Karlstor die Baugrube zu überqueren. Für Radfahrer sind eigens kurze Umleitungsstrecken (in Nord-Süd-Richtung) über die Hirschstraße und (in Süd-Nord-Richtung) über die Ritterstraße ausgeschildert. Autofahrer können ebenfalls die Wendemöglichkeiten auf Höhe der Hirsch- beziehungsweise Ritterstraße nutzen.

Im gleichen Baufeld W 1 zwischen Karlstor und Ritterstraße – es ist das westlichste der insgesamt 1,6 Kilometer langen Baustelle für den Umbau der Kriegsstraße mit einer oberirdischen Gleistrasse und dem darunter liegenden Autotunnel – hat in einem weiteren Teilbereich der Ingenieurbau begonnen: Bisher war er schon westlich an den im Rohbau längst hergestellten Tunnel im Baufeld W 2 auf Höhe der Ritterstraße der Ingenieurbau unterwegs gewesen – nun ist das auch im Abschnitt bis direkt angrenzend an das Karlstor der Fall.

Im Baufeld W 3 sind die durchgehenden Tunnelröhren und die unterirdische Betriebszentrale im Rohbau fertiggestellt und der Verkehr in Ost-West-Richtung auf die provisorische Fahrbahn in der Mittellage verlegt. Damit konnte dort mit der Herstellung der unterirdischen Zufahrt zum Parkhaus des Einkaufszentrums am Ettlinger Tor begonnen werden. Gearbeitet wird in diesem Baufeld noch an den beiden Rampen, die auf der Nordseite aus dem Tunnel heraus und auf der Südseite in ihn hinein führen werden.

Östlich anschließend im Baufeld W 4 haben die Arbeiter mit dem Ingenieurbau das Ziel vor Augen: Der Tunnelabschnitt schließt die Lücke zwischen den bereits hergestellten Abschnitten in den Baufeldern W 2 und W 3 und dem Kombi-Bauwerk unter dem Ettlinger Tor.

Im Autotunnel des Kombi-Bauwerks – in der untersten Etage liegt die Haltestelle Ettlinger Tor des Stadtbahntunnels – werden Zwischenwände eingebaut: Der Autotunnel ist an dieser Stelle aufgeweitet, da außer den durchgehenden Fahrspuren auch noch Rampen in den Tunnel hinein- beziehungsweise hinausführen. Die Zwischenwände trennen den Verkehr auf den durchgängigen Spuren von den Autos, die die Rampen benutzen.

In den Baufeldern O 5, O 4 und O 3 östlich des Ettlinger Tors ist jetzt ausschließlich Ingenieurbau angesagt. Teilweise wird der Bau der Tunnelsohle noch vorbereitet, teilweise wachsen bereits Außen- und Mittelwände in die Höhe – und teilweise liegt bereits der Deckel schon auf dem Bauwerk.

Im bereits hergestellten Tunnel in den Baufeldern O 2 und O 1 östlich des Mendelssohnplatzes ist der Innenausbau mit dem Straßenbau im Gange. „Oben“ entstehen auf der Südseite der Ludwig-Erhard-Allee östlich des Mendelssohnplatzes die stadtauswärts führenden endgültigen Autofahrbahnen, Rad- und Gehwege. Auf der Nordseite werden im Einmündungsbereich der Kapellenstraße Gleise verlegt und ebenfalls die befahr- und begehbaren Oberflächen in ihre endgültige Form gebracht.

Beim Innenausbau des Stadtbahn- und Straßenbahntunnels unter der Kaiserstraße zwischen Durlacher Tor und Mühlburger Tor mit dem Südabzweig vom Marktplatz in die Ettlinger Straße hinein wird die ganze Breite der für die Inbetriebnahme erforderlichen handwerklichen Aufgaben abgearbeitet: Dauernd präsent sind die Elektriker, die Kabel einziehen und mit den Endverbrauchern auf der einen und den Schaltanlagen auf der anderen Seite verbinden. Ebenso zu sehen sind die Trockenbauer, die in den unterirdischen Haltestellen die Verkleidungselemente an den hoch liegenden Bereichen der Wände sowie unter den Haltestellendecken befestigen.

Die Installateure für die Belüftung sind vor allem in den Betriebsräumen unterwegs, die später trotz ihrer unterirdischen Lage und der dort herrschenden Luftfeuchtigkeit „trocken“ bleiben sollen.

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