Angesichts der heute von Ministerpräsident Markus Söder sowie Wirtschaftsminister Hubert Aiwanger abgegebenen Perspektive hinsichtlich des Wiederhochfahrens des Gastgewerbes bezieht Angela Inselkammer, Präsidentin des Bayerischen Hotel- und Gaststättenverbandes DEHOGA Bayern wie folgt Stellung: „Dass nunmehr ein konkreter Zeitplan für das Wiedereröffnen unserer Branche vorliegt, ist ein ganz wichtiges Signal an die Branche sowie deren Mitarbeiter. Es macht Betrieben, die von diesen Lockerungsmaßnahmen profitieren, Mut zum Durchhalten. Auch wenn der ein oder andere aus absolut verständlichen Gründen vielleicht auf eine noch schnellere Öffnung gehofft hatte, muss man festhalten, dass die jetzt genannten Termine zum Teil deutlich vor den bislang angedeuteten liegen. Jeder Tag, den wir früher öffnen können, bedeutet etwas mehr Hoffnung, unsere Betriebe durch diese schwerste Krise seit dem 2. Weltkrieg zu bringen. „Es ist ganz wichtig, dass Ferienzeiten nicht verkürzt wurden und wir für unsere Gäste bereits zu Pfingsten wieder da sein dürfen.“

Konkret darf in Bayern ab 18. Mai die Außengastronomie unter strengen Regeln wieder bis 20 Uhr eröffnen. Ein Woche später, ab 25. Mai, dürfen Speiselokale bis 22 Uhr geöffnet haben, dies jedoch u.a. mit begrenzter Gästeanzahl, Einhaltung von Abstandsregeln, Maskenpflicht für Mitarbeiter sowie Gäste, solange sie nicht am Tisch sitzen, und weiteren, besonderen Hygiene- und Desinfektionsvorgaben. In einem dritten Schritt dürfen dann ab 30. Mai wieder Hotels und andere Beherbergungsbetriebe öffnen, jedoch müssen Schwimmbäder, Saunen und Wellnessbereiche vorerst geschlossen bleiben.

Inselkammer: „Ein großer Wermutstropfen ist es, dass manche Betriebstypen noch keinerlei Perspektive eröffnet bekommen haben und in Hotels Wellnessbereiche nicht im ersten Schritt geöffnet werden dürfen. Aber wir sind im Dialog mit dem Gesundheitsministerium, dem Wirtschaftsministerium und dem Entbürokratisierungsbeauftragten der Bayerischen Staatsregierung. Wir sind zuversichtlich, dass wir dies gemeinschaftlich zu einem guten Ergebnis führen können. Denn wir haben das Konzept der „atmenden Strategie“ so verstanden“, erläutert Inselkammer, „dass es nicht nur in eine Richtung gilt. Söder hatte betont, dass bei ansteigenden Infektionszahlen Lockerungsmaßnahmen auch wieder zurückgenommen werden können. „Genauso muss aber auch ein schnelleres Öffnen von derzeit noch nicht angesprochenen Bereichen und Betriebstypen möglich sein, wenn die Infektionszahlen stabil bleiben oder gar rückläufig sind.“

„Bei aller aufkeimenden Zuversicht, denke ich gleichwohl voller Sorge an Betriebstypen wie Bars, Clubs und Diskotheken, denen heute noch keine Perspektive gegeben werden konnte, die aber ein genauso wichtiger Bestandteil unserer Kultur sind“, fügt Inselkammer hinzu und ergänzt: „Bis es wieder los geht und vor allem für die Betriebe, die aus Gesundheitsgründen unfreiwillig erst später öffnen dürfen, brauchen wir nach wie vor dringend und schnellstmöglich einen Hilfsfonds mit direkten Finanzhilfen für alle Betriebstypen.“ Inselkammer weiter: „Unsere Branche hat nicht aufgrund individueller Fehler Umsatzeinbrüche zu verzeichnen, sondern die Betriebe wurden geschlossen, um die Gesundheit der Bevölkerung zu gewährleisten. Da ist jetzt die Solidarität aller gefordert, deswegen müssen morgen beim Bund-Länder-Treffen endlich Entscheidungen hinsichtlich eines Rettungsfonds beschlossen werden.“
 

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