Wer flattert zwitschernd durch unsere Gärten und Parks? Das soll die 16. Stunde der Gartenvögel zeigen. Der NABU Berlin ruft gemeinsam mit der NAJU vom 8. bis zum 10. Mai dazu auf, eine Stunde lang Vögel zu beobachten, zu zählen und zu melden.

Welche Arten fühlen sich in Berlin am wohlsten? Welche werden seltener? "Bei der "Stunde der Gartenvögel" gilt das Prinzip der "Citizen Science". "Jede*r kann sich bei der Zählung beteiligen und je mehr Menschen ihre Beobachtungen zusammentragen, desto aussagekräftiger sind die Ergebnisse", erklärt Ansgar Poloczek, Artenschutzreferent des NABU Berlin. Diese werden zentral erfasst und durch NABU-Ornithologen ausgewertet. Die Zählungen über einen längeren Zeitraum spiegeln Entwicklungstrends der Vogelarten unabhängig von Einzelereignissen.
Sorgenkinder sind in Berlin vor allem Gebäudebrüter und Insekten fressende Vögel wie Mauersegler und Mehlschwalben. "Diese finden durch das Insektensterben immer weniger Nahrung und durch Gebäudesanierungen auch immer weniger Wohnraum", so Poloczek.

Im vergangenen Jahr haben bundesweit ? über 76.000 Vogelfreund*innen bei der Stunde der Gartenvögel mitgemacht und Beobachtungszahlen aus fast 52.000 Gärten gemeldet. Neben der Schwesteraktion, der "Stunde der Wintervögel", handelt es sich damit um Deutschlands größte wissenschaftliche Mitmach-Aktion.

Viele Menschen haben in den letzten Wochen während der Ausgangsbeschränkungen den Wert der Natur vor ihrer Haustür wieder neu schätzen gelernt. Gartenvögel wie die Blaumeise haben dabei in diesem Frühling sicherlich deutlich mehr Aufmerksamkeit erfahren als in früheren Jahren. "Wer mehr für Singvögel tun möchte, kann seinen Balkon oder Garten so gestalten, dass genügend Nahrung in Form von Samen und Insekten und Deckung zur Verfügung steht", rät Poloczek. "Das hilft den Tieren oft mehr als ein prall gefülltes Futterhäuschen, das zudem regelmäßig gesäubert werden muss".

Und so funktioniert die Teilnahme: Von einem ruhigen Plätzchen im Garten, auf dem Balkon oder vom Zimmerfenster aus wird von jeder Vogelart die höchste Anzahl notiert, die im Laufe einer Stunde gleichzeitig beobachtet werden konnte. Die Beobachtungen können am besten online unter www.stundedergartenvoegel.de gemeldet werden, aber auch per Post oder Telefon – kostenlose Rufnummer am 9. Mai von 10 bis 18 Uhr: 0800-1157115. Gemeldet werden kann auch mit der kostenlosen NABU-App Vogelwelt, erhältlich unter www.NABU.de/vogelwelt. Meldeschluss ist der 18. Mai.

Aktuelle Zwischenstände und erste Ergebnisse sind ab dem ersten Zähltag auf www.stundedergartenvoegel.de abrufbar und können mit vergangenen Jahren verglichen werden.

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