„Bei uns in der Region Mittlerer Oberrhein steht nach wie vor ein ausreichendes Reservoir von Kies und Sand zur Verfügung“, entgegnet Verbandsdirektor Gerd Hager einem Medienbericht in der vergangenen Woche. Unter der Überschrift „Der Kies wird knapp“ greift der Zeitungsartikel die Ergebnisse einer Studie der Bundesanstalt für Geowissenschaften und Rohstoffe auf. In der Veröffentlichung wird auch die Regionalplanung als eine der Ursachen für die Rohstoffknappheit benannt, weil sie nicht genügend Flächen für den Abbau sichere. Dies treffe nicht für die Region Mittlerer Oberrhein zu, so Gerd Hager. „Mit der Fortschreibung des Regionalplankapitels „Oberflächennahe Rohstoffe“ aus dem Jahr 2014 haben wir in der Region den Abbau von 300 Millionen Tonnen Kies und Sand planerisch gesichert. Das sollte für die nächsten 30 Jahre genügen.“ 31 von insgesamt 116 Abbaustellen werden aktuell noch ausgekiest. Die Wasserfläche der Baggerseen umfasst inzwischen rund 3.000 Hektar.

Allerdings habe der Planungsverband aufgrund der hohen Nutzungsdichte häufig zwischen wertvollen Naturgebieten und der Sicherung des Rohstoffbedarfs abwägen müssen. In dem dicht besiedelten, stark befahrenen Rheintal finden sich heute noch viele wertvolle, häufig nationalbedeutende Biotopstrukturen. Der Rohstoffabbau konkurriert bei uns stets mit zahlreichen anderen gewichtigen Bodennutzungen. „Dennoch konnten wir im Jahr 2014 die Zielmarke von 300 Millionen Tonnen erreichen“, so Hager. Die Akzeptanz bei den Kommunen am Mittleren Oberrhein sei bemerkenswert hoch. Das liege nicht zuletzt daran, dass der Verband mit Augenmaß vorgegangen sei und den Forderungen seitens der Abbauunternehmen nicht in vollem Umfang entsprochen habe. Diese hätten das Vielfache der planerischen Zielgröße gefordert.

„Für eine endliche Ressource wie der Fläche und damit letztlich auch dem darunter liegenden Kies und Sand sollten verstärkt alternative Baumaterialien in Betracht gezogen werden. Bei dem Rohstoffabbau im Rheintal werden mittlerweile die Grenzen des Wachstums sichtbar. Der Umgang mit diesen Fakten gehört zu den Herausforderungen der Transformation zu einer nachhaltigen Bauwirtschaft und Baukultur“, so Hager abschließend.

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