Angesichts der Corona-Krise und ihrer Folgen für die Gesellschaft ist das Thema Pressefreiheit in Europa derzeit etwas in den Hintergrund geraten, erklärt dazu BDZV-Hauptgeschäftsführer Dietmar Wolff. Das sei hoch gefährlich, denn „in einer Zeit, in der freie und unabhängig Medien wichtiger sind denn je, nutzen vor allem Regierungen in Osteuropa die Gesundheitskrise als Vorwand, um den freien Informationsfluss zu hemmen und unabhängige Medien zu unterdrücken.“ Es gebe eine „alarmierende Zahl von Fällen, insbesondere in Staaten mit autoritären Strukturen wie Ungarn und Russland“, macht Wolff weiter deutlich. Vor diesem Hintergrund sei die Aktion des BDZV mit dem Künstler Olafur Eliasson ein „Ereignis, das durch seinen Ausnahmecharakter ein weithin sichtbares Zeichen für Pressefreiheit setzen“ solle.
Olafur Eliasson (geboren 1967 in Kopenhagen) wuchs in Island und Dänemark auf und gründete 1995 das Studio Olafur Eliasson in Berlin. Sein Interesse als Künstler gilt insbesondere der Wahrnehmung von Raum, Natur, Wasser und Licht. Kunst ist für den vielfach ausgezeichneten Maler, Fotografen, Bildhauer und Filmemacher ein wesentliches Mittel, um Denken in aktives Handeln für die Gesellschaft zu verwandeln. Für den Abdruck in den deutschen Zeitungen hat Eliasson zum Internationalen Tag der Pressefreiheit ein Kunstwerk geschaffen, das sich auf den Akt des Lesens als einem Treffpunkt von Journalist, Text und Leser fokussiert. Das Werk entstand im Dialog mit Kumi Naidoo, früherer Generalsekretär von Amnesty International und Direktor von Greenpeace.
Nach Ai Weiwei (2016), Yoko Ono (2017), Georg Baselitz (2018) und Norbert Bisky (2019) ist Olafur Eliasson der fünfte namhafte Künstler, der den Tageszeitungen in Deutschland zum Internationalen Tag der Pressefreiheit ein besonderes Werk für die Titelseite zur Verfügung stellt.
Zum Hintergrund:
Der 3. Mai steht für den Jahrestag der Erklärung von Windhoek, einer 1991 von afrikanischen Journalisten ausgearbeiteten Grundsatzerklärung mit der Forderung nach freien, unabhängigen Medien auf dem afrikanischen Kontinent und in aller Welt. Die Botschaft des Tages lautet, dass jeder Journalist überall auf der Welt das Recht haben muss, frei und ohne Angst berichten zu können.
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