Da die Branche langfristig orientiert ist, können bereits in der aktuellen Situation Weichen gestellt werden. „Wenn die Corona-Krise etwas Gutes hat, dann, dass wir sehen, wie enorm flexibel und kreativ wir als Gesellschaft sind, wie schnell wir ´neu denken´ können, wenn es sein muss. Deswegen ist genau jetzt die Zeit, sich von alten Zöpfen zu trennen“, führt Nöfer aus.
Viele Mitarbeiter der Verwaltungen sind laut AIV in der derzeitigen Krise nicht in der Lage, im Homeoffice tätig zu sein, da sie technisch nicht entsprechend ausgerüstet sind und daher gar nicht arbeiten. Da viele Bau- und Stadtplanungsämter über Einzelbüros verfügen, muss die Weiterarbeit im Homeoffice oder den Behörden ermöglicht und gefordert werden. Nöfer: „Natürlich ist die Gesundheit von Allen oberstes Gebot, aber die Machbarkeit von sozialer Distanz beim Arbeiten in den Ämtern ist oft gegeben. Es muss alles unternommen werden, damit es gerade aktuell nicht zu einem Stillstand bei den Genehmigungsverfahren kommt. Wenn wir jetzt nicht die Flügel hängen lassen, sondern Umdenken, kann Vieles Überfällige angeschoben werden.“
Auch die Wirtschaftsweisen haben in ihrem aktuellen Gutachten darauf hingewiesen, dass die Baubranche ein Hebel der Politik sei, um die Erholung der Wirtschaft nach der Krise zu unterstützen. „Wir stimmen dem voll und ganz zu, und mehr noch: Jetzt ist die Zeit, den Erneuerungsmotor in Gang zu setzen“, so Nöfer abschließend.
Der AIV hat das Ziel, die Berliner Baukultur zu fördern. Seine wichtigste Aufgabe sieht der traditionsreiche und zweitälteste Verein Berlins somit darin, Stellung zu aktuellen Planungsvorgängen zu beziehen. Er nimmt damit maßgeblichen Einfluss auf die Entwicklungen in wichtigen städtischen Bereichen der Hauptstadt. Der AIV analysiert und kommentiert Etappen und Projekte; er stellt Diskussionsansätze für die zukünftige Stadtentwicklung vor und ist somit ein wichtiger und kritischer Begleiter der Bau- und Kulturgeschichte Berlins. www.aiv-berlin.de.
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