„Die Bewohner unserer Pflegeheime sind besonders schutzbedürftig und unsere Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter arbeiten am Limit, um sie bestmöglich und mit viel Vorsicht zu versorgen. Zwölf-Stunden-Schichten sind keine Seltenheit, weil Personal fehlt und viele zusätzliche Aufgaben zu lösen sind. So müssen Bewohner getestet und infizierte Patienten getrennt von den anderen untergebracht und von eigenen Teams versorgt werden. Besondere Aufmerksamkeit erfordern demente Menschen, die einen großen Teil der Bewohner ausmachen. Doch um Schutzausrüstungen müssen viele Einrichtungen nach wie vor kämpfen“, sagt der Vorsitzende der Fachgruppe Pflegeheime im VKD, Franz Hartinger. Er erinnert zudem daran, dass für Palliativpatienten besonders strenge Vorsichtsmaßnahmen notwendig sind, die auch die Angehörigen einbeziehen.
Die Situation sei in den Bundesländern sehr unterschiedlich, doch nirgendwo wirklich gut. „Immer zwischen schwierig und sehr, sehr schwierig“, so Hartinger. Er leitet selbst drei Heime in Ingolstadt. Hier könne er inzwischen wöchentlich seinen Bedarf beim Katastrophenschutz anmelden. Ausgeliefert würden die Materialien dann sehr schnell vom Technischen Hilfswerk und der Feuerwehr, selbst noch am späten Abend. In anderen Regionen aber mussten Heime darum bitten, Schutzmasken zu nähen und würden um Spenden bitten.
„Gerade die Pflegeheime hätten von Anfang an genau wie Krankenhäuser und Arztpraxen an vorderster Stelle mit Schutzmaterial ausgerüstet werden müssen. Wenn unsere Bewohner erkranken, dann werden sie vielfach zu Intensivpatienten. Das muss doch möglichst verhindert werden“, so Franz Hartinger. „Unsere Forderung an die Politik ist, die Pflegeheime endlich zügig mit den notwendigen Schutzmaterialien auszurüsten. Wir brauchen sie dringend. Vor allem auch, um schrittweise die strengen Schließungsmaßnahmen etwas lockern zu können, die unsere Bewohner besonders stark belasten. Wenn Bundeskanzlerin Angela Merkel darauf verweist, dass Heimbewohner nicht nur besonders geschützt, sondern auch nicht sozial isoliert werden sollten, kann ich dem nur zustimmen. Ohne ausreichende Schutzausrüstungen funktioniert das aber nicht.“
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