Warum reagieren LehrerInnen oft aggressiv auf das Verhalten ihrer SchülerInnen? Was sind die Auslöser und welche unbewussten Prozesse spielen hierbei eine Rolle? Anhand ausgewählter Interviews demonstriert Manuela Steiner, wie es zu unbewussten Gegenübertragungsreaktionen vonseiten des Lehrpersonals kommt.

Kritisch hinterfragt Steiner die pädagogische Ausbildung und hebt die Relevanz der psychoanalytischen Reflexion für die schulpädagogische Praxis hervor. Formate wie die Supervision fehlen bisher, sind aber dringend notwendig, um konflikthafte Szenen zu reflektieren und zu besprechen. Nur wenn sich PädagogInnen der Herausforderung stellen, die eigenen Reaktionen und Handlungen zu reflektieren, können solch spezifische, störungsanfällige Begegnungen im schulischen Prozess durch professionelle Herangehensweisen entkräftet werden.

»In dieser kleinen qualitativen Studie ist es Manuela Steiner gelungen, einige aufschlussreiche psychodynamische Aspekte in der Gegenübertragung von Lehrpersonen zu rekonstruieren, die problematische Lehrer-Schüler-Interaktionen mitbedingt […]. Die Arbeit überzeugt durch solide theoretische Fundierung und eine zusätzliche Validierung der Resultate durch die intersubjektive Auswertung von Daten in so genannten Deutungswerkstätten.« 
Gianluca Crepaldi

Manuela Steiner, M.A., ist Erziehungs- und Bildungswissenschaftlerin mit dem Schwerpunkt psychoanalytische Pädagogik. Sie ist unter anderem in der Lebenshilfe Tirol als Behindertenfachkraft im Bereich Betreutes Wohnen und im Psychosozialen Pflegedienst Innsbruck tätig. Zurzeit befindet sie sich in Ausbildung zur Psychoanalytikerin.

 

Über die Psychosozial-Verlag – Johann Wirth und Hans-Jürgen Wirth GbR

Der Psychosozial-Verlag (Johann Wirth und Hans-Jürgen Wirth GbR) in Gießen publiziert seit 1993 psychologische und sozialwissenschaftliche Bücher und Zeitschriften. Der Schwerpunkt liegt auf den Gebieten Psychoanalyse, Psychotherapie, Psychosomatik, Familientherapie und – wie der Name schon andeutet – der Verbindung zwischen psychologischen und sozialen Fragestellungen.

Entgegen dem herrschenden Trend zur fachspezifischen Einengung des Blickwinkels hat sich der Psychosozial-Verlag zum Ziel gesetzt, den Dialog zwischen den »Psycho-« und den »Sozio-Wissenschaften« und zwischen den verschiedenen helfenden Berufen neu zu beleben.

Die Zusammenschreibung von psychosozial im Namen des Verlages hat kritisch-programmatischen Charakter.

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