Nicht alle Pflegenden in Baden-Württemberg können von einer verlässlichen Notbetreuung ihrer Kinder ausgehen. Das kritisiert der Bundesverband privater Anbieter sozialer Dienste e.V. (bpa). Nur wenn beide Elternteile in einem systemrelevanten Berufsfeld arbeiten, kann derzeit die Notbetreuung in Kitas und Schulen in Anspruch genommen werden. „In vielen Fällen hilft das den Pflegenden nicht, weil Elternteile zum Beispiel nicht zusammenleben oder sich eben nicht gemeinsam um das Kind kümmern“, kritisiert der baden-württembergische Landesvorsitzende Rainer Wiesner. „Angesichts der Corona-Pandemie, bei deren Bekämpfung gerade die Altenpflege eine zentrale Rolle spielt, sollten sich Pflegende darauf verlassen können, dass ihr Nachwuchs gut versorgt wird, während sie für uns alle an vorderster Front arbeiten.“

In vielen anderen Bundesländern wie Niedersachsen, Schleswig-Holstein oder Nordrhein-Westfalen hätten die Landesregierungen deshalb in den vergangenen Tagen allen Pflegenden eine Kindernotbetreuung zugesichert, auch wenn nur ein Elternteil in diesem Beruf tätig ist. „Das schafft Vertrauen und ist auch ein Zeichen der Wertschätzung an die Pflegenden“, so Wiesner.

Der bpa-Landesvorsitzende fordert Kultusministerin Susanne Eisenmann auf, die Kindernotbetreuung unverzüglich auszuweiten und auch für die Kinder bereitzustellen, bei denen nur ein Elternteil in einem unverzichtbaren Beruf, also zum Beispiel in der Pflege, arbeitet.

Über den bpa – Bundesverband privater Anbieter sozialer Dienste e.V.

Der Bundesverband privater Anbieter sozialer Dienste e. V. (bpa) bildet mit mehr als 11.000 aktiven Mitgliedseinrichtungen (davon fast 1.200 in Baden-Württemberg) die größte Interessenvertretung privater Anbieter sozialer Dienstleistungen in Deutschland. Einrichtungen der ambulanten und (teil-)stationären Pflege, der Behindertenhilfe und der Kinder- und Jugendhilfe in privater Trägerschaft sind im bpa organisiert. Die Mitglieder des bpa tragen die Verantwortung für rund 335.000 Arbeitsplätze und circa 25.000 Ausbildungsplätze (siehe www.youngpropflege.de oder auch www.facebook.com/Youngpropflege). Die Investitionen in die pflegerische Infrastruktur liegen bei etwa 26,6 Milliarden Euro.

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