Es ist der 17. März 2020 als die Technik Museen Sinsheim Speyer erstmals in ihrer Geschichte die Tore schließen. Aufgrund der Allgemeinverfügung zum SARS-CoV-2 der Landesregierung Baden-Württemberg sowie der Stadt Speyer, bleibt auch das größte Privatmuseum Europas bis auf Weiteres geschlossen. Doch während bundesweit alles zum Erliegen kommt, herrscht in den Museen Hochbetrieb: Reparatur- und Umbauarbeiten sowie Reinigungsaktionen.

„Nächstes Jahr hat das Museum Sinsheim 40-jähriges Jubiläum, das Museum in Speyer wird 30. Nun ist es das erste Mal seit der Eröffnung für das Publikum geschlossen“, stellt Museumspräsident Hermann Layher fest und spricht seinen Mitarbeitern Mut zu: „Wir müssen und werden gemeinsam diese schwierige Situation meistern.“ Und diese wird effektiv genutzt, um die Museen für die Zeit nach Corona wieder fit zu machen. Es geht los mit dem Frühjahrsputz der Großflugzeuge. Die Besucherlieblinge, Concorde F-BVFB und Tupolev Tu-144 in Sinsheim wie auch die in fast 20 Metern Höhe aufgestellte Boeing 747 in Speyer, werden derzeit mit Heißdampf von den Folgen der Witterung befreit. „Wir bereiten unsere Ausstellungsstücke jedes Jahr auf die neue Saison vor, aber alle zwei Jahre erhalten unsere Flugzeuge eine intensive Reinigung.“ so Holger Hamann, Werkstattleiter der Technik Museen Sinsheim Speyer.

Szenenwechsel – was die einen betrübt, freut die anderem umso mehr: Am 29. März 2020 läuft die letzte Folge der Kultserie „Lindenstraße“ im deutschen Fernsehen. Ein Teil der „Lindenstraße“ wird auch nach dem Serienaus in Speyer weiterleben. Zur bereits seit 2012 gezeigten „Else Kling Küche“ präsentiert das Museum ab Ende 2020 die Filmkulissen des Café Bayer und des Restaurants Akropolis. Bis dahin „[…] wird der zukünftige Ausstellungsraum ausgeräumt. Die dort stehenden Exponate und Vitrinen müssen sinnvoll in andere Räume des Gebäudes integriert werden“ berichtet Michael Stiller, Exponatsverwalter des Technik Museum Speyer. Auch die hausinterne Schreinerei sowie die Dekorationsabteilung sind miteingebunden, damit bis Ende des Jahres der neue Ausstellungsraum eröffnet werden kann. „In diesem Zuge überarbeiten wir auch gleich die bestehenden Ausstellungsräume. Wir möchten die Ausstellungsstücke für die Fans schön in Szene setzen“ gibt Museumsleiter Andreas Hemmer bekannt.

Generell befinden sich die Museen in Aufbruchsstimmung – sie durchleben eine Renaissance: Ganze Ausstellungsbereiche werden neugestaltet, die Wände bekommen einen neuen Anstrich verpasst, Böden werden neu verlegt und innovative Gestaltungskonzepte umgesetzt. „Jetzt, wo keine Besucher hier sind, lässt es sich schneller arbeiten und vor allem stören wir dabei niemanden,“ hebt Werkstattleiter Hamann hervor. Wo noch vor wenigen Wochen Technikfans um die Exponate herum wuselten, sie von allen Seiten inspizierten, diese in Gang setzten oder ihnen lauschten, ist im Moment alles verlassen und wirkt surreal. Doch es wird sie geben, die Zeit nach dem Coronavirus, wenn die Museen wieder öffnen und die Menschen ihre Freizeitaktivitäten erneut aufnehmen können. Dann sind auch die Technik Museen Sinsheim Speyer top vorbereitet, um wie gewohnt Technik für Fans von Fans auf höchstem Niveau zu präsentieren.

 

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