Eine Jury aus Expertinnen und Experten aus der internationalen Zusammenarbeit in der Wissenschaft, aus Kommunikation und Marketing sowie dem Wissenschaftsmanagement hob besonders die hohe Passgenauigkeit der Vorhaben zu den jeweiligen Einrichtungen, ihre strategische Einbettung in Internationalisierungsbestrebungen sowie ihre Vorbildwirkung hervor. Die Preisverleihung soll in feierlichem Rahmen während des BMBF-Forums „Research in Germany“ am 19. Mai 2020 in Berlin erfolgen.
Das Konzept der Albert-Ludwigs-Universität Freiburg mit dem Titel „Freiburg Rising Stars Academy“ zielt auf die Vernetzung der eigenen Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler mit hoch qualifizierten internationalen Promovierenden und Postdocs. So soll die Sichtbarkeit der acht Forschungsfelder der Universität in der internationalen Wissenschaftslandschaft verbessert werden. Das Konzept gliedert sich dazu in drei Module: die Rising Stars Conference, eine zunächst virtuelle und später reale Diskussionsfläche für interdisziplinäre wissenschaftliche Fragen, das Programm Rising Star Residence, ein Forschungsaufenthalt für Gewinner eines Wettbewerbs, sowie die Plattform Connecting Rising Stars, um Alumni-Aktivitäten zu organisieren.
Das Konzept des Fraunhofer-Instituts für Zuverlässigkeit und Mikrointegration (IZM), Berlin, sieht vor, eine wissensbasierte Kommunikationsplattform und einen Blog zu kreieren, die sich mit dem Thema „Electronic Packaging“ auseinandersetzen. Die Plattform soll nicht nur den Zugang zu wissenschaftlichen, anwendungsorientierten Themen ermöglichen, sondern auch die digitale Zusammenarbeit von Spitzenforscherinnen und -forschern aus aller Welt fördern.
Die Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg will Studierende aus aller Welt im Bereich „Digital Health“ für eine Promotion gewinnen. Sechs ausgewählte Bewerberinnen und Bewerber dürfen ein Jahr lang umsonst wohnen, die Semestergebühren für ein Jahr werden übernommen, dazu soll es Sprachkurse, ein Buddy-Programm und regelmäßigen Austausch mit der Universitätsspitze geben. Über ihr Leben in Deutschland und ihre Forschung sollen die Promovierenden einen Vlog auf Instagram führen, für den sie projektbegleitend ein spezielles Kommunikationstraining erhalten.
Internationalen Forschungsnachwuchs für einen dreimonatigen Forschungsaufenthalt sucht das Leibniz-Institut für Bildungsforschung und Bildungsinformation (DIPF), Frankfurt/Main. Die Bewerberinnen und Bewerber sollen sich bereits im Vorfeld mit dem DIPF vernetzen. Während des Aufenthaltes will das DIPF seine Infrastruktur, Laborplätze und intensive Beratungs- und Mentoring-Angebote zu Verfügung stellen. Ziel ist die Erstellung einer gemeinsamen Publikation.
Das Forschungsmarketing-Konzept des Max-Planck-Instituts für Eisenforschung (MPIE), Düsseldorf, zielt ebenfalls auf exzellente Nachwuchskräfte. Sie sollen im Rahmen von Gastveranstaltungen an sieben europäischen Spitzenuniversitäten rekrutiert werden. In einem zusätzlichen Lunch-Time-Seminar zu einem vorher abgestimmten Forschungsthema sollen an jedem Standort „Travel Awards“ über 1000 Euro vergeben werden, die es herausragenden Promovierenden ermöglichen soll, ihre Forschung am MPIE zu präsentieren.
Eine temporäre Pop-Up Dependance auf dem Campus der Partneruniversität Tulsa in Oklahoma, USA, aufzubauen, das ist die Idee der Universität Siegen. Die temporäre Zweigstelle soll Workshops, Sessions und Science Slams anbieten. Der inhaltliche Fokus ist dabei interdisziplinär ausgerichtet und umfasst die Schwerpunktbereiche der Hochschule. So sollen neue Impulse für die Partnerschaft mit Tulsa gesetzt, sowie die Markenbildung und internationale Sichtbarkeit der Hochschule gestärkt werden.
Die Technische Hochschule Deggendorf will Nachwuchswissenschaftlerinnen und -wissenschaftler aus dem Bereich Künstliche Intelligenz zu einem interdisziplinären Austauschforum, einem „AI Clash“, einladen. Dabei soll über Themen wie die sozialökonomischen Konsequenzen der Einführung maschinellen Lernens in den Bereichen Autonomes Fahren/Elektromobilität, Automatisierung und Gesundheitstechnologien diskutiert werden. Zusätzlich sind Workshop-Angebote zu Design Thinking geplant.
Auf den Forschungsschwerpunkt „Friedensforschung“ fokussiert sich das Konzept der Westfälischen Wilhelms-Universität Münster. In Münster fanden im 17. Jahrhundert die Verhandlungen zur Beendigung des 30-jährigen Krieges statt. Vor diesem Hintergrund will sich die Stadt als Friedensstandort international etablieren und exzellente Nachwuchskräfte im Bereich Friedens- und Konfliktforschung durch attraktive Förderangebote rekrutieren. Die Universität will zudem mit dem Stadtmarketing kooperieren und etwa einen städtischen Friedenstag veranstalten.
Die acht ausgezeichneten Konzepte sollen dazu beitragen, die Sichtbarkeit und Attraktivität deutscher Forschungsstandorte international zu steigern und zum Beispiel hoch qualifizierte Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler für Kooperationen mit Deutschland oder für einen Forschungsaufenthalt in Deutschland zu gewinnen. Alle Preise werden aus Sondermitteln des Bundesministeriums für Bildung und Forschung (BMBF) finanziert.
Der Ideenwettbewerb ist Teil der Initiative „Research in Germany“, dem zentralen Marketing für den Forschungs- und Innovationsstandort Deutschland. Die Initiative wird vom BMBF finanziert und vom Deutschen Akademischen Austauschdienst, der DFG, der Fraunhofer-Gesellschaft und dem Internationalen Büro des BMBF umgesetzt. Die fünfte und vorerst letzte Runde des Ideenwettbewerbs „Internationales Forschungsmarketing“ wird im Mai 2020 ausgeschrieben.
Weiterführende Informationen
Weitere Informationen zum Ideenwettbewerb „Internationales Forschungsmarketing“ finden Sie unter: www.dfg.de/ideenwettbewerb-forschungsmarketing
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