Bedingt durch ungünstige Wetterbedingungen und damit einhergehende Ernteausfälle in den wichtig-sten Erzeugerländern ging die Rosé-Produktion 2017 um 10 % zurück, konnte sich aber 2018 dank der günstigeren klimatischen Bedingungen deutlich erholen. Trotz geringerer Mengen verzeichnete der Roséwein-Markt – im Vergleich zu allen anderen Weinen – einen erneuten Zuwachs: Weltweit machen die roséfarbenen Weine 10,4 % des gesamten Stillwein-Verbrauchs aus. (Observatoire économique mondial des vins rosés 2018)
Nach wie vor ist Frankreich einer der führenden Roséwein-Erzeuger und Verbraucherland Nummer Eins für Rosés (33%). Auf Platz zwei und drei im Konsumranking folgen Belgien (18%) und Deutschland (13%). (OIV 2017/18)
Provence- die Wiege des Rosés
Eine Hochburg der Roséweinproduktion mit jahrhundertelanger Tradition ist die sonnenverwöhnte Provence – nicht zuletzt dank des Klimas, des Terroirs und der Rebsorten, die perfekt zu diesem Wein passen. Nicht zu vergessen – das Know-How der Winzer. Die Weinregion zwischen Marseille und Nizza ist das weltweit größte Anbaugebiet von Qualitäts-Roséweinen. Hierher kommen Klassiker mit einem klaren mineralischen Profil.
Einer der wichtigsten Player der Region ist die Winzergenossenschaft Estandon aus Brignoles. Die Kooperative geht seit 2019 neue Wege: Sie möchte die Typizität der unterschiedlichen Terroirs der Provence in ihren Weinen stärker herausarbeiten. Darüber hinaus setzen die Winzer von Estandon konsequent auf den Ausbau ihres Bio-Sortiments.
Lumière 2019, AOP Coteaux Varois en Provence
Tolle Auszeichnung für Lumière de Provence (dt: Licht der Provence): Der Rosé erhielt bei der Verkostung "Die 100 besten Weine des Jahres" der Fachzeitschrift Weinwirtschaft (WW 01/2020) Bestnoten und landete damit auf dem ersten Platz!
Frisch und lebhaft wirkt das hell leuchtende Rosé des Lumière – so leuchtend wie das unverwechselbare Licht der Provence, das zahlreiche Maler wie Cezanne oder van Gogh in ihren Bann zog. Die Trauben für diese frische und fruchtige Cuvée (Grenache, Cinsault, Syrah) wachsen im hügeligen Hinterland in der Region Coteaux Varois en Provence. Das von der bekannten Groß-Appellation Côtes de Provence umgebene Gebiet erstreckt sich über 27 Gemeinden im Département Var. Hier herrscht ein kontinentales Klima mit kühlen Wintern und heißen Sommern. Trotz der Sommerhitze sind die Nächte kühl. Die Reben für den Lumière wachsen auf ausgewählten Lagen, die bis zu 400 Meter hoch sind. Unter diesen Bedingungen können die Trauben optimal reifen und ihr breites Aromenspektrum entfalten. Der Jahrgang 2019 präsentiert ein frisches und spritziges Bukett, das von Zitrusfrüchten dominiert ist. Dieser feine und elegante Rosé passt hervorragend zu Gerichten der mediterranen Küche, bereitet aber auch solo viel Trinkvergnügen.
Lumière ist erhältlich bei www.aixvinum.de und kostet 10,00 €
Das südliche Rhônetal gilt für viele Deutsche als das Tor zur Provence. Hier, im Luberon, ist die Winzergenossenschaft Marrenon zuhause.
Le Cèdre 2019, AOP Luberon – der charaktervolle Rosé aus dem wilden Luberon
Die Kellerei Marrenon Vignobles en Luberon & Ventoux gehört zu den Vorzeigebetrieben in der Region zwischen Rhônetal und Provence. Die Weinberge liegen im Biosphärenreservat Luberon, einem Gebirgszug der sich von Cavaillon im Westen bis Manosque im Osten über eine Länge von 60 Kilometern erstreckt. Sein höchster Gipfel erreicht 1125 Meter. Hier scheint die Sonne an mehr als 320 Tagen im Jahr -ideale Bedingungen für Mensch und Rebe.
Der kraftvolle und ausdrucksstarke Rosé Le Cèdre ist eine Cuvée aus 60 % Grenache und 40 % Syrah. Im Bukett dominieren kleine rote Früchte wie Cassis, Himbeere und Walderdbeere, ergänzt um florale Noten von Rose und Hibiskus. Der Rosé-Klassiker ist ein toller Allrounder beim BBQ, denn er kann es problemlos mit den kräftigen Aromen von Steaks und Würstchen aufnehmen. Selbstverständlich harmoniert er auch ausgezeichnet mit Fisch, beispielsweise mit einem gegrillten Lachs oder mit einem kräftigen Thunfischsteak begleitet von mediterranem Gemüse. Gekühlt bei 10 bis 12 C verspricht der süffige Le Cèdre jede Menge Trinkvergnügen – auch als Solist ohne Essensbegleitung.
Le Cèdre gibt’s bei Jacques‘ Weindepot zum Preis von ca. 6,00 €.
Von der Provence geht’s nun nach Südwestfrankreich in das Anbaugebiet Saint Mont. Hier ist die Heimat der Winzergenossenschaft Plaimont. Die Weinberge von Plaimont liegen im Departement Gers, am Fuße der Pyrenäen zwischen Toulouse und Biarritz. Die Region ist bekannt für ihre zahlreichen einheimischen Rebsorten, die von einer langen Weinbautradition zeugen und den Weinen ihren einzigartigen Charakter verleihen.
Océanide 2019, AOP Saint Mont
Im Laufe der Jahrtausende prägte der Atlantik die Landschaften von Saint Mont. Der Legende nach brachte Océanide, die Göttin des Wassers, den Sand des Ozeans an diesen Landstrich zu Füßen der Pyrenäen. So hat man das Gefühl, mit Océanide einen Hauch Atlantik im Glas zu haben und spürt quasi die leicht salzige Frische des nahen Meeres. Kein Wunder, da die vom ozeanischen Klima beeinflussten Weinberge nur knapp 100 Kilometer von Biarritz und den langen Sandstränden der Atlantikküste entfernt sind.
Océanide ist eine Assemblage aus Tannat, Pinenc und Cabernet Sauvignon. Die Reben wachsen auf Parzellen mit nördlicher bzw. westlicher Ausrichtung. Dank dieser "kühleren" Lage können die Trauben ihre Aromatik bestens entfalten. Der Océanide überzeugt durch eine elegante florale Nase und Aromen von roten Sommerfrüchten sowie leichten Zitrus-tönen im Finish. Ein frischer und unkomplizierter Sommerwein, den man gut gekühlt (8 bis 10 C) einfach so auf dem Balkon genießen kann oder aber mit leichten sommerlichen Speisen wie einem bunten Salat mit überbackenem Ziegenkäse oder Tapas.
Den Océanide gibt’s z. B. bei www.berds-weinquelle.de zum Preis von 6,40 €.
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