Pflanzliche Mittel bei wiederkehrender Blasenentzündung, psychologische Begleitung von Kindern mit Herzerkrankung, Maßnahmen bei sozialer Isolation im Alter, Screening auf Vitamin-B12- und Vitamin-D-Mangel bei Senioren und die Feldenkrais-Methode zur Behandlung von Störungen der Beweglichkeit – diese fünf medizinischen Themen hat das Institut für Qualität und Wirtschaftlichkeit im Gesundheitswesen (IQWiG) aus den von Bürgerinnen und Bürgern im Rahmen des ThemenChecks Medizin eingereichten Vorschlägen des Jahres 2019 für eine wissenschaftliche Untersuchung ausgewählt.

Vom IQWiG beauftragte externe Wissenschaftler-Teams werden in den nächsten Monaten die fünf Fragestellungen untersuchen und jeweils eine wissenschaftliche Gesundheitstechnologiebewertung (engl. Health Technology Assessment = HTA) dazu erstellen. Diese Bewertung wird als sogenannter HTA-Bericht beim ThemenCheck Medizin auf der Internetseite www.themencheck-medizin.iqwig.de veröffentlicht. Darüber hinaus leitet das IQWiG alle HTA-Berichte an Institutionen und Akteure weiter, die über den Leistungskatalog der gesetzlichen Krankenversicherung und die Ausgestaltung des Gesundheitswesens entscheiden.

Die Themenvorschläge im Detail

Folgende konkrete Themenvorschläge wurden für die ThemenCheck-Runde 2020 ausgewählt:

  • Blasenentzündung: Helfen pflanzliche Mittel bei wiederkehrender Blasenentzündung?

  • Herzerkrankung bei Kindern: Können Kinder durch eine psychologische Begleitung bei der Bewältigung ihrer Krankheit unterstützt werden?
  • Soziale Isolation im Alter: Welche Maßnahmen können einer sozialen Isolation vorbeugen oder entgegenwirken?
  • Blutwerte: Profitieren ältere Personen von einer regelmäßigen Bestimmung der Vitamin-B12- und Vitamin-D-Werte im Blut?
  • Störungen der Beweglichkeit: Hilft die Feldenkrais-Methode?

Themen einreichen ist einfach und jederzeit online möglich!

Viele Bürgerinnen und Bürger suchen nach Antworten auf bestimmte medizinische Fragen – etwa zu Vor- und Nachteilen einer bestimmten Behandlungsform oder zur Sinnhaftigkeit einer Untersuchungsmethode. Seit 2017 ist es möglich, solche Fragen beim ThemenCheck Medizin des IQWiG als Thema vorzuschlagen, damit sie wissenschaftlich untersucht werden. Dies geht ganz einfach online und ohne medizinische Fachkenntnisse: Unter https://www.themencheck-medizin.iqwig.de/de/thema-vorschlagen.4.html können die Fragen in ein Formular eingegeben werden. Offene Punkte klärt das ThemenCheck-Team, falls nötig, anschließend direkt mit den Einreichenden im telefonischen Kontakt.

Aus den gesammelten Vorschlägen werden in einem zweistufigen Auswahlverfahren pro Jahr bis zu fünf Themen zur Bearbeitung ausgewählt.

Kooperation von Bürgern, Patienten und Medizinexperten bei der Themenauswahl

Bei der Themenauswahl finden sowohl die Bürgersicht und die Patientenperspektive Berücksichtigung, als auch die wissenschaftliche Bedeutung der Themen: In einer ersten Stufe trifft der Auswahlbeirat, besetzt mit Bürgerinnen und Bürgern, Patientenvertreterinnen und -vertretern, zunächst eine Vorauswahl von 15 Themen. Vertreterinnen und Vertreter der die Stiftung tragenden Institutionen sowie das Bundesgesundheitsministerium unterstützen das IQWiG dann in der zweiten Auswahlstufe dabei, die für HTA-Berichte geeigneten Themen zu bestimmen.

Zu den so ausgewählten Themen werden von externen Sachverständigen HTA-Berichte erstellt. Die vollständigen HTA-Berichte umfassen jeweils den wissenschaftlichen Bericht und einen Herausgeberkommentar des IQWiG. Eine zusätzlich erstellte kompakte Fassung der Berichte („HTA kompakt“) gibt Bürgerinnen und Bürgern auch eine leicht verständliche Antwort auf ihre Frage an die Wissenschaft.

Alle bis zum 31. Juli 2020 beim ThemenCheck Medizin eingegangenen Fragen gehen in die nächste Auswahlrunde ab August 2020 ein.

Über Stiftung für Qualität und Wirtschaftlichkeit im Gesundheitswesen (IQWiG)

Das IQWiG ist ein unabhängiges wissenschaftliches Institut, das Nutzen und Schaden medizinischer Maßnahmen für Patienten untersucht. Wir informieren laufend darüber, welche Vor- und Nachteile verschiedene Therapien und Diagnoseverfahren haben können

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