Insgesamt 12 Neuproduktionen werden 2020/21 Premiere feiern. Neben vier Neuproduktionen der Oper, drei Premieren des Leipziger Balletts und vier Premieren der Musikalischen Komödie im wiedereröffneten Stammhaus Dreilinden sowie einem von der Europäischen Union geförderten Kinderopernprojekt, werden 35 weitere Werke im aktiven Repertoire zu sehen sein.
Über 400 Veranstaltungen von September 2020 bis Juli 2021 stehen in der kommenden Saison in Oper, Leipziger Ballett und Musikalischer Komödie auf dem Programm. Dieses reicht von Oper, Spieloper, Operette, Musical bis hin zu klassischem und modernem Ballett über Sonderveranstaltungen wie die Silvestergala, Operettenworkshop, Kooperationen mit anderen Kulturinstitutionen der Stadt bis hin zu kleineren Formaten in den Häusern und im Stadtraum. Ebenfalls dazu zählt das breite Angebot der »Jungen Oper Leipzig« für Kinder, junge Erwachsene und Familien sowie generationsübergreifende Projekte. Hinzu kommen Haus- und Sonderführungen sowie Fremdveranstaltungen.
OPER
Der Sommer 2022 wirft seine Schatten voraus. Bis dahin hat sich die Oper Leipzig unter der Leitung von Intendant und Generalmusikdirektor Prof. Ulf Schirmer das ehrgeizige Ziel gesetzt, alle 13 Wagner-Opern im Repertoire zu führen und innerhalb von dreieinhalb Wochen im Rahmen der Opernfesttage »Wagner 22« auf die Bühne zu bringen. In einer Koproduktion mit dem Gran Teatre del Liceu Barcelona präsentiert die Oper Leipzig am 7. November 2020 eine Neuinszenierung von »Lohengrin« in der Regie von Katharina Wagner. Es steht dann nur noch eine Neuinszenierung der »Meistersinger von Nürnberg « bis 2022 aus.
Zum Kernbestand eines jeden Opernhauses zählen das italienische Fach und damit Werke des italienischen Wagner-Antipoden Giuseppe Verdi. Die Neuinszenierung seiner Oper »Il trovatore« feiert am 29. November 2020 Premiere und wird mit seiner internationalen Sängerbesetzung (Marina Prudenskaja, Gaston Rivero) und Antonino Fogliani am Pult des Gewandhausorchesters ein weiteres musikalisches Highlight der Saison sein.
Nach dem Erfolg der Opernausgrabung »Cinq-Mars« (Der Rebell des Königs) arbeitet die Oper Leipzig in der kommenden Saison wieder mit der italienischen Forschungseinrichtung Palazzetto Bru Zane zusammen, um diesmal mit »Les Barbares« ein unbekanntes Werk von Camille Saint-Saëns anlässlich des 100. Todestages des Komponisten für die Bühne wieder zu beleben. Für die Inszenierung von Anthony Pilavachi hebt sich am 27. März 2021 zum ersten Mal der Vorhang.
Mit Unterstützung der Ernst von Siemens Musikstiftung ist es der Oper Leipzig gelungen, für die Spielzeit 2020 /21 eine Uraufführung in Auftrag zu geben, die am 3. Juli 2021 Premiere feiert. Das Libretto für die Oper »Paradiese« von Gerd Kühr verfasste der Schriftsteller Hans-Ulrich Treichel, emeritierter Professor am Deutschen Literaturinstitut in Leipzig. Die Musikalische Leitung hat Prof. Ulf Schirmer, Barbora Horáková führt Regie. In diesem Zusammenhang wird es nach 2019 erneut einen Kompositionswettbewerb für junge Komponistinnen und Komponisten geben.
Die Spielzeit beschließt ein Wochenende mit den Frühwerken von Richard Wagner.
LEIPZIGER BALLETT
Im Jahr 2020 blickt das Leipziger Ballett auf zehn Jahre mit Ballettdirektor und Chefchoreograf Mario Schröder zurück. Aus diesem Anlass zeigt das Leipziger Ballett in der Saison 2020/21 eine Wiederaufnahme der Produktion »Chaplin«, mit der Mario Schröder seinen choreografischen Einstand in Leipzig gegeben hat.
In seiner Uraufführung »Rituale«, die am 3. Oktober 2020 Premiere feiert, treffen zwei unterschiedliche Kulturen aufeinander – die europäische und die japanische, die in der Gegenüberstellung der Musik von Franz Schubert und Tõru Takemitsu ihren Ausdruck finden. Rituale bewegen sich an der Schnittstelle von theatralem, religiösem und alltäglichem Handeln und sind damit eine wesentliche Ausdrucksform der Identität einer Kultur. Das Leipziger Ballett reflektiert hier auch die unterschiedlichen Kulturkreise, aus der die Tänzerinnen und Tänzer der Company kommen.
Im Fokus der zweiten Premiere auf der großen Opernbühne steht am 6. Februar 2021 der Faust-Mythos. Edward Clug, Chef des slowenischen Nationalballetts Maribor, erzählt die Geschichte in Anlehnung an Goethes »Faust. (Der Tragödie Erster Teil)« auf die Musik von Milko Lazar, die eigens für das Leipziger Ballett geschaffen wird. Lazar zählt zu den renommiertesten slowenischen Komponisten der Gegenwart.
Im Mittelpunkt der dritten Ballettpremiere, für die sich der Vorhang zum ersten Mal am 21. Mai 2021 hebt, steht der berühmte Beatboxer Harry Yeff, in der internationalen Musikszene besser bekannt unter dem Künstlernamen Reeps100. Seine mit Mund, Nase und Rachen erzeugten Rhythmen und Klänge treten in Mario Schröders choreografischer Uraufführung mit dem Titel »fusion« in einen künstlerischen Dialog mit Bewegeung.
Für das ganz junge Publikum wird es zur Weihnachtszeit eine Wiederaufnahme des Ballettabends »Die Märchen der Gebrüder Grimm« geben.
MUSIKALISCHE KOMÖDIE
Die Spielzeit 2020/21 der Musikalischen Komödie ist geprägt vom Rückzug aus dem 15-monatigen Interim im Westbad in ihr aufwendig saniertes Stammhaus Dreilinden.
Mit der Operette »Die Kinokönigin« wird der rote Teppich ausgerollt für die Eröffnungspremiere am 11. Dezember 2020, die dem feierlichen Anlass angemessen in die schillernde Welt von Glanz und Glamour führt. Zugleich setzt die Musikalische Komödie damit erneut ein bewusstes Zeichen, sich mit unbekannten Operetten als eines der wenigen Spezialensembles für Operette überregional zu profilieren. Regie führt Andreas Gergen.
Die klassische Wiener Operette findet mit einer Neuinszenierung von Emmerich Kálmáns Operette »Gräfin Mariza« ihren Platz auf dem Spielplan. Die Inszenierung von Ulrich Wiggers feiert am 24. April 2021 Premiere. Er überzeugte in Leipzig zuletzt Publikum und Kritik mit seiner Arbeit an »Die Herzogin von Chicago«. Mit an Bord ist auch 2021 wieder Kostüm- und Bühnenbildner Leif-Erik Heine.
Seit vielen Jahren hat sich die Musikalische Komödie neben ihrer Expertise für Operette auch als Musical-Theater einen Namen gemacht. Erstmals steht mit »Sweeney Todd« ein Werk Stephen Sondheims auf dem Spielplan, für das sich der Vorhang am 20. Februar 2021 hebt. Sondheim, der unter anderem die Texte für Bernsteins »West Side Story« verfasste, gilt als einer der anspruchsvollsten Musical-Komponisten. Seine musikalische Sprache korrespondiert mit den ernsthaften Stoffen und problembehafteten Milieus, die im Mittelpunkt seiner Stücke stehen. Die Inszenierung liegt in den Händen von Chefregisseur Cusch Jung. Publikumsliebling Jan Amann ist in der Titelpartie zu erleben.
Turbulent wird es in dem Musical »Bullets Over Broadway« nach dem gleichnamigen Film von Woody Allen. Auch hier für Cusch Jung Regie und holt mit Benjamin Sommerfeld (»On the Town«, »Kein Pardon«) wieder eine Musicalgröße ans Haus. Die zweite Musical-Neuproduktion der Saison feiert am 19. Juni 2021 Premiere.
In Kooperation mit dem Dirigentenforum des Deutschen Musikrates findet auch 2021 wieder ein Operettenworkshop an der Musikalischen Komödie statt. Zum Abschlusskonzert am 9. und 10. Januar 2021 kommt »Jettchen Gebert«, Singspiel von Walter Kollo zur konzertanten Aufführung.
JUNGE OPER LEIPZIG
Seit 2012 wurde die Abteilung Education konsequent zur vierten Sparte Junge Oper Leipzig auf- und ausgebaut. Sie umfasst den Bereich der Theaterpädagogik sowie den Kinder- und Jugendchor, der im September 2020 im Rahmen eines Festkonzerts sein 30-jähriges Bestehen feiert.
Die Sparte Junge Oper Leipzig kooperiert mit den Sparten Oper, Leipziger Ballett und Musikalische Komödie, indem sie Produktionen für junges Publikum initiiert und theaterpädagogisch betreut, bringt aber auch zahlreiche eigene Produktionen heraus, etwa die Produktionen des Kinder- und Jugendchores sowie des Kinderopernclubs, des Jugendtheaterclubs und des Seniorenclubs.
Der Jugendchor erarbeitet eine Stückentwicklung mit dem Titel »Nah uns die Sinnflut!«. Außerdem sind das Klassenzimmerstück »Adna ist neu« sowie die Produktion »König Artus« wieder im Programm.
Selbst aktiv werden können Kinder und Jugendliche außerhalb des Kinderchores in den Spielclubs, aber auch in speziellen Formaten wie »Oper zum Mitmachen«. Alle theaterpädagogischen Angebote verstehen sich inklusiv.
Ein besonderes Highlight der Saison 2020 /21 ist das Kinderopernprojekt »Turandot für Kinder«, bei dem Kinder im Alter von 7 bis 12 Jahren die Möglichkeit haben, im Klassenverband selbst mit Profis auf der Bühne der Musikalischen Komödie zu stehen. In gemeinsamen Workshops lernen Lehrer und Schüler mit Unterstützung von Gesangsdozenten verschiedene Passagen aus dem Werk. Das Projekt wird von der Europäischen Union gefördert. Daher sind das Angebot sowie die Aufführungen für die Beteiligten und deren Familien kostenlos.
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