Das Evangelische Amalie Sieveking Krankenhaus in Hamburg feiert in diesen Tagen ein besonderes Jubiläum: Das Haus wurde im Januar 1995 als die erste Geburtsklinik in Deutschland als babyfreundlich anerkannt und führt seit 25 Jahren das internationale Qualitätssiegel von WHO und UNICEF. Die zugrundeliegenden „10 Schritte nach WHO/UNICEF“ haben sich als eine der wirkungsvollsten Maßnahmen in der Still- und Bindungsförderung etabliert.

Geburts-, Kinder- und Perinatalkliniken mit dieser Auszeichnung setzen sich ganz besonders für die Bindungs- und Stillförderung ein – und müssen dies regelmäßig nachweisen. Nach einem Erstgutachten wird alle drei Jahre überprüft, ob zertifizierte Kliniken die weltweit gültigen Standards weiterhin erfüllen. Das Evangelische Amalie Sieveking Krankenhaus hat als die erste babyfreundliche Geburtsklinik der weltweiten WHO/UNICEF-Initiative in Deutschland den Weg geebnet. Inzwischen haben sich rund 140 Kliniken in Deutschland der Initiative angeschlossen.

Chefarzt Dr. Lütje: „Vom Stillen profitieren Kinder wie Mütter“

Dr. Wolf Lütje, Chefarzt der Klinik für Gynäkologie und Geburtshilfe im Evangelischen Amalie Sieveking Krankenhaus, betont die gesundheitliche Bedeutung des Stillens für das neugeborene Kind: „Stillen ist ein wichtiger Schlüssel für die Gesundheit eines Neugeborenen und der Flaschennahrung, wenn immer möglich, vorzuziehen. Eine vertrauensvolle Mutter-Kindbeziehung wird durch das Stillen gestärkt und dadurch möglichen Bindungsstörungen vorgebeugt. Dies gilt ebenso für das Bonding, den sofortigen Haut- und Körperkontakt von Baby und Mutter unmittelbar nach der Geburt. Studien belegen außerdem, dass das Risiko von späteren Allergien bzw. Ekzemen bei gestillten Kindern niedriger ist.“ Auch die Mutter würde vom Stillen profitieren, denn stillende Mütter durchlitten beispielsweise auch weniger häufig eine postnatale Depression. Lütje spricht sich für eine interventionsarme, personalisierte und psychosomatische Geburtshilfe aus: „Eine niedrige Sectiorate und ein gutes Geburtserleben sind Voraussetzung für höhere Stillraten. Dafür steht unsere Geburtshilfe“.

Anja Renning, Still-und Laktationsberaterin im Amalie Geburtszentrum, ergänzt: „ Bei uns wird das Konzept BABYFREUNDLICH bzw. unsere Mütterfreundlichkeit jeden Tag auf Station gelebt. Wir sind alle von dem Konzept überzeugt und betreuen die Eltern und ihre Kinder mit dem Schwerpunkt der Eltern-Kind Bindung und der Stillförderung. Aber auch die nichtstillenden Mütter werden natürlich optimal in der Bindungsförderung unterstützt.“ Im Evangelischen Amalie Sieveking Krankenhaus kommen jedes Jahr mehr als 1.400 Kinder zur Welt. Ausdrücklich bedankte sich Dr. Lütje bei seinem Vorgänger Dr. Wolfram Czopnik, der Mitte der neunziger Jahre dafür gesorgt hatte, dass die dann babyfreundlich zertifizierte Geburtshilfe im Evangelischen Amalie Sieveking Krankenhaus so erfolgreich auf die Bedürfnisse der werdenden Eltern und jungen Familien ausgerichtet wurde.

Über WHO/UNICEF-Initiative BABYFREUNDLICH

1991 haben die Weltgesundheitsorganisation WHO und das Kinderhilfswerk der Vereinten Nationen UNICEF die "Babyfriendly Hospital Initiative" (BFHI) ins Leben gerufen, mit dem Ziel, die Eltern-Kind-Bindung und das Stillen zu fördern. Weltweit gibt es über 21.000 babyfreundliche Krankenhäuser in über 150 Ländern.

Wenn Kliniken die Kriterien der WHO/UNICEF-Initiative nachweislich in ihrer Routine umgesetzt haben, erhalten sie das Qualitätssiegel BABYFREUNDLICH. Für werdende Eltern ist dies eine wertvolle Orientierungshilfe bei der Auswahl einer geeigneten Klinik. In Deutschland sind rund 140 Geburts- und Kinderkliniken Mitglied der Initiative. Nach aktueller Studienlage sind die hier täglich gelebten "10 Schritte nach WHO/UNICEF" eine der wirkungsvollsten Maßnahmen in der Still- und Bindungsförderung.

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