Welche Bedeutung Kultur für die Attraktivität einer Region hat, das unterstrich Landrat Manfred Görig in der jüngsten Kreistagssitzung am Montag in Engelrod gleich mehrfach, als er mit Buchhändler Helmar Bünnecke aus Alsfeld und dem Arbeitskreis „Kunst und Kultur“ der Schlosspatrioten Homberg die beiden Preisträger des Kulturförderpreises des Vogelsbergkreises 2019 auszeichnete. 15 Bewerbungen waren für den mit 3000 Euro dotierten Preis eingegangen, einstimmig hatte sich die Auswahljury dafür ausgesprochen, in diesem Jahr zwei Preisträger zu benennen.

Helmar Bünnecke, vorgeschlagen von der Stadt Alsfeld, wurde für sein Lebenswerk ausgezeichnet: 65 Jahre betrieb er einen „Kultbuchladen“, wie Landrat Manfred das „Buch 2000“ bezeichnete. Als 18-Jähriger hatte Bünnecke 1954 die Buchhandlung der Familie in der Obergasse in Alsfeld übernommen. 20 Jahre später erfolgte der Umzug in die Obere Fulder Gasse in einen Laden, der schon die „typischen Merkmale des späteren Buch 2000“ haben sollte: klein aber fein, ein sagenhafter Ort, der zum Stöbern und Eintauchen in Druckwerke aller Art einlud. Der heutige Buchladen neben dem Rathaus wurde ihm 1989 zur Miete angeboten. Auch dort richtete Bünnecke eine Bücherwelt ein, „die in das märchenhafte Ambiente der Alsfelder Innenstadt einfach perfekt hineinpasst“, wie der Landrat unterstrich. Der erste Blick von Touristen, die den Marktplatz von Alsfeld besuchen, falle in der Regel auf das 500 Jahre alte, imposante Rathaus. Bereits der zweite Blick streife dann aber oftmals den Eingang zum „Buchladen 2000 – Am Rathaus“. Hierbei handele es sich nicht nur um eine wahre Attraktion für Touristen, auch für Einheimische sei der Buchladen ein Anziehungspunkt. „Hier kauft man nicht auf die Schnelle ein Buch, sondern bringt auch immer ein wenig Zeit zum Stöbern mit“, betonte der Landrat.

Legendär geworden seien die Harry-Potter-Abende, mit denen das Buch 2000 die Erscheinung neuer Bände über den berühmtesten aller Zauberlehrlinge zelebriert habe.

Des Weiteren hob Helmar Bünnecke vor acht Jahren gemeinsam mit der OVAG und der Sparkasse Oberhessen die Veranstaltungsreihe „Der Vulkan lässt lesen“ aus der Taufe und „setzte damit eine feste kulturelle Marke“, fuhr Manfred Görig fort. „Helmar Bünnecke hat sein Leben den Büchern und der Literatur gewidmet und damit unzählige Menschen für das Lesen begeistert. Er ist eine lebende kulturelle Instanz in Alsfeld“, hieß es in der Laudatio des Landrates.

Als weiterer Preisträger des Kulturförderpreises wurde der Arbeitskreis „Kunst und Kultur“ der Schlosspatrioten Homberg (Ohm) e.V. ausgewählt. Das Projekt Bürgerschloss in Homberg sei mittlerweile „in der Denkmalpflege und weit darüber hinaus bekannt“, so Görig. Insgesamt neun Arbeitskreise kümmerten sich um den Erhalt, die Renovierungen und die Pflege der Gebäude und Anlagen. „Gerade der Arbeitskreis „Kunst und Kultur“ der Schlosspatrioten ist es, der ganzjährig in kulturellen Vernetzungen und Ausstellungspräsentationen für überregionale Aufmerksamkeit sorgt“ betonte der Landrat, dem die Berichterstattungen im Hessischen Fernsehen über die Schlosspatrioten und ihre Aktivitäten noch in guter Erinnerung ist.

Im ersten Quartal 2019 seien im ersten Obergeschoss des Schlosses in Homberg mehrere Räume aufwändig umgestaltet worden. Sie dienten nun zur Präsentation von Kunst, Kultur und Geschichte. „Diese Räumlichkeiten sowie die ehemalige Sankt Georgskapelle bilden seit nunmehr sieben Jahren die Aktionsschwerpunkte des Arbeitskreises.“ Von Mai bis Oktober würden dort seit vielen Jahren wechselweise im Rhythmus von vier Wochen immer wieder meist regionale Künstlerinnen und Künstler mit ihren Werken präsentiert. Meist seien es Malereien, Fotographien und Plastiken. Zusammen mit dem Arbeitskreis „Geschichte“ würden aber auch Vorträge zu historischen Begebenheiten organisiert. Der Arbeitskreis erstelle Broschüren und eigene Bücher, um ein Bewusstsein für die Heimat zu erwecken und zu erhalten. Nicht zu vergessen, so Landrat Manfred Görig, die weiteren kulturellen Darbietungen auf dem gesamten Schlossareal, in die die Gruppe involviert ist.

„Kultur schafft Identität mit der Region. Sie ist ein wichtiger Teil der Standortmarke Vogelsberg“, unterstrich der Landrat. Die Attraktivität des Vogelsbergkreises als Wirtschafts- und Lebensraum werde von Kulturangeboten geprägt. In diesem Zusammenhang wies Landrat Görig noch einmal darauf hin, dass der Vogelsbergkreis vor wenigen Tagen den Zuschlag für die Teilnahme am Bundesprogramm „TRAFO – Modelle für Kultur im Wandel“ erhalten hat. Der Vogelsbergkreis ist damit eine von sieben Regionen, die ab dem neuen Jahr von der Kulturstiftung des Bundes mit bis zu 1,25 Millionen Euro für vier Jahre gefördert werden. Ziel dieses Modellprogramms sei die Schaffung zukunftsfähiger, kultureller Strukturen in der Region. Dabei gehe es weniger darum, einzelne Kulturschaffende zu fördern, sondern vielmehr um die Förderung von Kunst und Kultur im Rahmen der Umsetzung eines Gesamtkonzeptes.

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