Rheinmetall Waffe und Munition, das Kompetenzzentrum für Kanonen der Rheinmetall-Familie, zeigte auf der Veranstaltung das Waffensystem der PzH 2000 in Aktion. Dieses 155mm-Waffensystem ist eines der leistungsfähigsten konventionellen Artilleriesysteme, welche im letzten Jahrzehnt in Nutzung waren, und kann eine hohe Schussfolge gemäß des JBMoU-Standards erreichen. Die von Denel Land Systems entwickelte und hergestellte G6 kam bei dem Testschießen in einer neuen Version zum Einsatz, um höhere Reichweiten auf Nicht-JBMoU-Standard zu erreichen.
Modulare Verbesserungen an der Artilleriemunition wurden anhand des berühmten Assegai-Geschosses V-LAP gezeigt. Sowohl bei Verschuss aus Geschützen mit 39 als auch 52 Kaliberlängen konnte es die Delegationen durch seine verbesserten Fähigkeiten hinsichtlich Antrieb und Reichweite überzeugen. Die Geschosse aus dem Hause Rheinmetall Denel Munition können in Verbindung mit den Technologien der Rheinmetall Waffe und Munition und der Nitrochemie jedes derzeit in Nutzung befindliche konventionelle 155mm-Artilleriesystem in bezug auf die Schussweite übertreffen.
Die mehr als 76 km Reichweite wurden aus einer nicht JBMoU-konformen Waffenanlage erzielt. Dies diente als Nachweis der Machbarkeit einer neuen Haubitze mit 83 km Reichweite. Rheinmetall plant in enger Abstimmung mit dem deutschen öffentlichen Auftraggeber die Entwicklung und den Bau einer solchen neuen 155mm-Waffenanlage mit deutlich größerem Ladungsraum und längerem Rohr mit 60 Kaliberlängen. Diese soll sowohl vorhandene JBMoU-konforme Munition als auch eine neue Munitionsfamilie verschießen können. Diese neue Munition wird einerseits auf die dort auftretenden Belastungen optimiert, lässt sich aber auch aus vorhandenen JBMoU-konformen Waffenanlagen verschießen. 83 Kilometer gilt dabei als Richtgröße, da ein bei diesen Reichweiten für die Präzision notwendiger Kurskorrekturzünder rund zehn Prozent Reichweite kostet. Somit kann die vom deutschen öffentlichen Auftraggeber geforderte effektive Reichweite von 75 Kilometern erzielt werden.
Das Steilfeuerportfolio rundete Rheinmetall Norway mit dem 120mm-Mörsersystem Ragnarok und Munition aus dem Hause RDM ab. Diese Kombination erlaubt insbesondere von Mehrzweckfahrzeugen aus hohe Beweglichkeit und schnelle Schussfolgen. Ebenso kann sich die eigene Truppe wieder schnell dem Gegenfeuer entziehen.
Der Gastgeber der Veranstaltung, das deutsch-südafrikanische Gemeinschaftsunternehmen Rheinmetall Denel Munition (RDM), konnte Teilnehmer aus mehreren NATO-Staaten zu der Veranstaltung am 6. November in der Nordkap-Region begrüßen. RDM-Geschäftsführer Jan-Patrick Helmsen: „Unser Ziel ist es, Partner der Soldaten zu sein. Deshalb setzen wir uns für eine transparente und vertrauensvolle Zusammenarbeit ein. Die Rohrartillerie ist sowohl eine defensive wie offensive Unterstützungswaffe. Sie ist kostengünstiger und schneller als Raketen oder Luftunterstützung, lässt sich rund um die Uhr einsetzen und kann mit ihrem indirekten Feuer hochpräzise jedes Ziel innerhalb ihrer Reichweite bekämpfen. Allerdings hat sich in den letzten Jahren die Reichweite als limitierender Faktor erwiesen, weshalb der Bedarf an höheren Reichweiten aufkam.“ Helmsen führte weiterhin aus, dass sich RDM bereits seit einiger Zeit um das Thema Reichweitensteigerung kümmere: „Wir sind für die Assegai-Familie und das V-LAP-Geschoss bekannt, das konventionelle Artilleriegeschoss mit der höchsten Reichweite. Die Verbindung aus südafrikanischer und deutscher Waffen- und Munitionsexpertise hat bereits Reichweite, Wirkung und Präzision gesteigert. Rheinmetall verfolgt bezüglich der Artillerie einen vollständigen Systemansatz“, so Helmsen.
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