„Bislang ist es aus fertigungstechnischen Gründen nicht möglich, auf PET-Linien Gebinde mit einem Durchgriff zu produzieren“, erklärt Christian Rommel, Head of Packaging Design bei KHS Corpoplast. „Mit der Entwicklung sogenannter aktiver Formen ist es uns allerdings gelungen, PET-Großgebinde mit eingeclipstem Griff bis zu einem Füllvolumen von 2,5 Litern herzustellen.“ Zum Einsatz kommen diese Großbehälter vor allem bei der Abfüllung von Säften, Öl, Milch sowie Haushalts- und Körperpflegeprodukten.
KHS löst Herausforderungen von Abfüllern
Die aktiven Formen von KHS unterscheiden sich von konventionellen Blasformen dadurch, dass sie zusätzlich mit zwei beweglichen Formelementen ausgestattet sind. Diese können pneumatisch aktiviert werden, um während des Streckblasprozesses Aufnahmepunkte für einen stabilen Griff am Behälter zu formen. An diesen beiden Punkten wird im weiteren Prozess der Griff eingeclipt. Von großer Bedeutung für die optimale Qualität der Gebinde ist dabei das präzise Timing beim Ausfahren der Formelemente. Denn werden diese zu früh oder zu spät ausgefahren, clipt der Griff später nicht sauber ein und es drohen hohe Ausschusswerte. „Dank der präzisen Synchronisation der Formelemente mit dem Recksystem und der Ventilsteuerung unserer Streckblasmaschine InnoPET Blomax V können wir eine sehr zuverlässige Lösung bieten“, erläutert Rommel.
Maßgeschneiderte und nachhaltige Verpackungslösungen
Für Verbraucher bietet die KHS-Verpackungslösung ebenfalls viele Vorzüge, wie Tanja Binnenbruck, Area Sales- & Product Management East bei KHS Corpoplast weiß: „Zum einen ermöglicht sie durch den komfortablen Durchgriff ein perfektes Handling, zum anderen ist das Ausgießverhalten zur Dosierung des Produktes optimiert.“
Darüber hinaus ergeben sich durch die Materialwahl weitere Vorteile. „PET besitzt nicht nur gute Barriereeigenschaften, wodurch das Produkt effektiv geschützt wird, es zeichnet sich auch durch eine höhere Festigkeit bei gleichem Gewicht im Vergleich zu Konkurrenzmaterialien wie HDPE oder PP aus“, erklärt Binnenbruck. Zudem bieten PET-Behälter die Möglichkeit zur kontinuierlichen Gewichtsreduktion. „Durch den Einsatz von Lightweight-PET-Flaschen können unsere Kunden erhebliche Materialmengen einsparen. Das wirkt sich positiv auf die Materialkosten und den CO2-Footprint aus“, sagt Binnenbruck.
Blomax V besticht durch geringen Energieverbrauch
Neben ihrer hohen Präzision überzeugt die neue Generation der KHS-Streckblasmaschine insbesondere durch einen sehr geringen Energieverbrauch. Dank eines optimierten Near-Infra-Red-Beheizungskonzepts und der neuen Doppelgassen-Technik verbraucht die Serie V bis zu 40 Prozent weniger Energie. Darüber hinaus wurde das Luftmanagementsystem für die Kühlung der Heizkästen optimiert. Der Luftstrom ist nun separat für Hals, Reflektor und Lampen einstellbar. Auf diese Weise kühlt die Maschine jeden Preform nur dort, wo es wirklich nötig ist.
Auch hinsichtlich ihrer Leistung punktet die InnoPET Blomax Serie V. Sie produziert bis zu 2.500 Behälter pro Stunde/Blasstation. Dabei ist die Streckblasmaschine so konzipiert, dass sie Preforms mit bis zu 100 Prozent Rezyklatanteil verarbeiten kann. Nicht nur Besitzer der aktuellen Streckblasmaschinen-Generation profitieren von diesen energiesparenden Weiterentwicklungen. Auch Anwender, die mit einer Blomax der Serie IV arbeiten, können die KHS-Technologie dank leichter Nachrüstbarkeit nutzen.
KHS steht seinen Kunden in allen Aspekten zum Flaschendesign beratend zur Seite. Mit seinem ganzheitlichen Service Bottles & Shapes™ ermöglicht der Systemanbieter, maßgeschneiderte Flaschenlösungen zu konzipieren. Ein linientaugliches Konzept wie die PET-Behälter mit eingeclipstem Griff sind dabei nur eines von vielen Beispielen. Bei der Realisation werden sowohl die Kosten- und Nachhaltigkeitsaspekte, als auch Vermarktungskriterien und das Benutzerhandling berücksichtigt. Zurzeit arbeitet KHS zusammen mit einem chinesischen Kunden unter anderem daran, ein extrem nachhaltiges Großgebinde aus PET zu realisieren. „Diese Entwicklung wird zeigen, wie KHS Erwartungen und Anforderungen des Marktes umsetzt“, sagt Binnenbruck.
Die KHS GmbH ist einer der führenden Hersteller in den Bereichen der Abfüll- und Verpackungsanlagen für die Getränke-, Food- und Non-Food-Industrie. Zu der Unternehmensgruppe zählen neben der Muttergesellschaft noch die KHS Corpoplast GmbH sowie zahlreiche Tochtergesellschaften im Ausland mit Standorten in Ahmedabad (Indien), Sarasota und Waukesha (USA), Zinacantepec (Mexiko), São Paulo (Brasilien) und Suzhou (China).
Am Stammsitz in Dortmund sowie in ihren weiteren Werken in Bad Kreuznach, Kleve und Worms stellt die KHS GmbH moderne Abfüll- und Verpackungsanlagen für den Hochleistungsbereich her. Die KHS Corpoplast GmbH bildet am Standort Hamburg die PET-Kompetenz. Sie entwickelt und fertigt innovative PET-Verpackungs- und Beschichtungslösungen. KHS ist eine 100-prozentige Tochtergesellschaft der im SDAX notierten Salzgitter AG. 2018 realisierte die Gruppe mit 5.081 Mitarbeitern einen Umsatz von rund 1,161 Milliarden Euro.
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